Fontana, Carlo D’Ottavio (1774-1832)

Von Hadrien Rambach

Carlo Fontana, Sohn eines Tessiner Bauunternehmers, war ein bedeutender Sammler aus Triest. Neben seinem Beruf als Apotheker war er auch Reeder und Gründer eines großen Handelsunternehmens (vor allem für Tabak). Im Jahr 1808 begann er mit dem Bau eines beeindruckenden Familienpalastes namens „Villa Ermione“, Via di Romagna 16.

Er soll über 40.000 Münzen besessen haben; ein prächtiges Porträt (ein Gemälde aus der Sammlung von Baron Morpurgo) zeigt ihn mit einigen seiner Münzen. Der Gelehrte Domenico Sestini – Kurator des Großherzogs der Toskana – publizierte eine Reihe seiner seltenen Münzen, ebenso wie Theodor Panofka im Jahr 1832, während Fontana selbst die Kataloge seiner griechischen Münzen (1822 und 1827) und seiner römisch-republikanischen Münzen (1827) vorlegte. Leider ist nicht bekannt, wo und wann Fontana seine römisch-kaiserlichen Münzen erwarb, aber die meisten seiner römischen Bleisiegel stammten aus der Sammlung von Francesco Ficoroni (veröffentlicht 1740). Er besaß auch Münzen der Bischöfe von Triest, die er im Jahr seines Todes veröffentlichte. Sein Interesse an ägyptischen Artefakten ist ebenfalls bestätigt, und er schenkte dem Wiener Museum einen wichtigen Papyrus (2,70 m lang). Einige seiner Münzen – und seine Bibliothek – wurden von Adolph Hess in Auktion 32 vom 5. Dezember 1888ff. verkauft, aber der Großteil seiner römischen und byzantinischen Münzen – die sein Sohn geerbt hatte – wurde am 25. Juni 1860ff. von Henri Hoffmann in Paris versteigert. Hoffmann wollte Fontanas griechische Münzen im darauffolgenden Winter verkaufen, doch scheint es dazu nicht gekommen zu sein (es sei denn, sie wurden am 7. Januar 1861 anonym verkauft).

Bibliographie:

  • Sabatier, „Lettre à M. R. Chalon, sur quelques monnaies romaines inédites de la collection de feu Octave Fontana, de Trieste“, in Revue de la numismatique belge, vol. 17 (1861), pp. 1-20 and pls I-II.
  • Hadrien Rambach, „Provenance glossary“, in Numismatica Ars Classica, Auction 91: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part I, Zurich, 23 May 2016, S. [67]-[79].
  • Hadrien Rambach, „Provenance glossary“, in Numismatica Ars Classica, Auction 99: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part II, Zurich, 29 May 2017, S. 47-63.
  • Hadrien Rambach, „Provenance glossary“, in Numismatica Ars Classica, Auction 105: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part III, Zurich, 9 May 2018, S. 82-105.

 

Dieser Artikel wurde zuerst in einem Katalog des Auktionshauses Numismatica Ars Classica veröffentlicht.