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Neue Ausstellung im British Museum widmet sich den Legionären

Eine große neue Sonderausstellung im British Museum soll zeigen, wie es war, in einer der hervorragendsten Armeen aller Zeiten zu kämpfen. „Legion: Das Leben in der römischen Armee” erforscht die Realität des täglichen Lebens der Männer, Frauen und Kinder, die Teil der Maschine waren, die es Rom ermöglichte, sein riesiges Imperium zu beherrschen.

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Neben hochkarätigen Objekten ist auch diese Ratte ein Teil der Schau. Die Figur aus Horrible Histories führte junge Besucher durch die Ausstellung. Horrible Histories® ist ein eingetragenes Markenzeichen. Geschrieben von Terry Deary. Illustrationen © Martin Brown.

Neben hochkarätigen Objekten ist auch diese Ratte ein Teil der Schau. Die Figur aus Horrible Histories führt junge Besucher durch die Ausstellung. Horrible Histories® ist ein eingetragenes Markenzeichen. Geschrieben von Terry Deary. Illustrationen © Martin Brown.

Hinter jedem Soldaten steckt eine Geschichte

Über ein halbes Jahrtausend lang beschützte die kaiserliche römische Armee als Militär, Marine und Polizei rund ein Viertel der Weltbevölkerung. Für die Mehrheit der Soldaten war das Leben jedoch erstaunlich häuslich: Viele lebten in sesshaften Militärgemeinden, von Schottland bis zum Roten Meer.

Legion erzählt die Geschichten echter Legionäre und stellt einige der Vorstellungen darüber in Frage, was es bedeutete, ein römischer Soldat zu sein. Es wird gezeigt, dass die Armee ebenso ein Motor des sozialen Wandels war wie eine gewaltige Kriegsmaschine. Die Rekruten kamen aus allen Bevölkerungsschichten und traten in die Armee ein, um gesellschaftlich aufzusteigen, das römische Bürgerrecht zu erwerben und ihre Familien zu unterstützen – trotz des allgemeinen Heiratsverbots.

Goldmünze - Schwurszene zwischen zwei Soldaten. © The Trustees of the British Museum.

Goldmünze – Schwurszene zwischen zwei Soldaten. © The Trustees of the British Museum.

Die Besucher hören von einem ägyptischen Rekruten namens Terentianus, der seine Erlebnisse in überlieferten Briefen schildert, sowie von einem römischen Soldaten, der im Zuge einer Hilfsaktion beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. dabei war und – ein Jahrhundert später – von einem Paar, das in Canterbury scheinbar im Zuge von Polizeiarbeit ermordet wurde.

Grabstein der Tochter eines Imaginifers, 100-300 n. Chr. © The Trustees of the British Museum.

Grabstein der Tochter eines Imaginifers, 100-300 n. Chr. © The Trustees of the British Museum.

Die hochkarätige Ausstellung besteht aus mehr als 200 Objekten, darunter Leihgaben von 28 Leihgebern aus dem In- und Ausland, und wird durch Material aus der eigenen Sammlung ergänzt. Sie zeigt ikonische römische Militärobjekte neben zeitgenössischen Zeugnissen des realen Lebens von Männern, Frauen und Kindern – Bürgern und Nicht-Bürgern, Freien oder Versklavten – in den Kastellen und Grenzanlagen des Reiches.

Römisches Scutum (Schild) - Yale University Art Gallery, ausgegraben in Dura-Europos.

Römisches Scutum (Schild) – Yale University Art Gallery, ausgegraben in Dura-Europos.

Eine Parade beindruckender Exponate

Viele der Exponate werden erstmals im Vereinigten Königreich zu sehen sein, darunter der weltweit einzige intakte Legionsschild – eine transatlantische Leihgabe aus Yale – und der älteste und vollständigste klassische römische Schienenpanzer, der 2018 auf dem Schlachtfeld von Kalkriese (Deutschland) ausgegraben wurde.

Rüstungen aus der Zeit der Varusschlacht - Museum und Park Kalkriese

Rüstungen aus der Zeit der Varusschlacht – Museum und Park Kalkriese

Ein herausragendes Exponat sind die Überreste eines in Herculaneum gefundenen Soldaten, der zum ersten Mal außerhalb Italiens wieder mit seinem Gürtel und seiner Ausrüstung zusammengeführt wird. Es wird vermutet, dass es sich um einen der von Plinius dem Älteren befehligten Marinesoldaten handelt, der beim Ausbruch des Vesuvs bei dem Versuch, den Bürgern zur Flucht zu verhelfen, ums Leben kam. Die benachbarte Stätte Pompeji steuert ebenfalls militärische Ausrüstungsgegenstände zur Ausstellung bei, darunter eine Trompete, ein Schwert und eine Standarte, die bemerkenswert gut erhalten sind.

Römischer Legionärshelm. © The Trustees of the British Museum.

Römischer Legionärshelm. © The Trustees of the British Museum.

Beeindruckende Objekte sollen die Pracht der römischen Kavallerie veranschaulichen, darunter der selten ausgestellte Maskenhelm von Crosby Garrett, der 2010 in Cumbria gefunden wurde, und eine einmalige und beängstigende Drachenstandarte, die in Deutschland gefunden wurde und zum ersten Mal von ihrem üblichen Standort im Koblenzer Schloss nach Großbritannien kommt.

Eine kürzere Anreise hatten die bemerkenswerten Fundstücke aus dem schottischen Newstead, eine Leihgabe der schottischen Nationalmuseen. Sie zeigen, wie die Römer die Körperpanzerung der Legionäre mit einem Armschutz kombinierten, wie man ihn eher von den Bildern der Gladiatoren kennt.

Schwert des Tiberius - Eisenschwert mit vergoldeter Bronzescheide. 1866,0806.1.

Schwert des Tiberius – Eisenschwert mit vergoldeter Bronzescheide. 1866,0806.1.

Richard Abdy, Kurator für römische und eisenzeitliche Münzen, kommentiert: „Dies ist eine wirklich spannende Gelegenheit, ein episches Thema auf einer menschlichen Ebene zu präsentieren. Wie nicht anders zu erwarten, werden hier Schwert und Sandalen, Helm und Schild zur Schau gestellt. Aber auch unbekannte Geschichten, die von oft ganz gewöhnlichen Menschen erzählt werden, können uns helfen, die scheinbar vertraute Figur des römischen Legionärs besser zu verstehen. Jeder Soldat hat eine Geschichte: Es ist unglaublich, dass diese Erzählungen fast 2000 Jahre alt sind.“

Sir Mark Jones, Interimsdirektor des Britischen Museums, sagte: „Die Geschichte der römischen Armee ist mehr als nur Schlachten und Krieg. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven aufzuzeigen und das Leben der Männer, Frauen und Kinder zu präsentieren, die eine der berühmtesten Streitkräfte der Welt bildeten.“

Horrible Histories® ist ein eingetragenes Markenzeichen. Geschrieben von Terry Deary. Illustrationen © Martin Brown.

Horrible Histories® ist ein eingetragenes Markenzeichen. Geschrieben von Terry Deary. Illustrationen © Martin Brown.

Die Partnerschaft mit Horrible Histories

Zum ersten Mal arbeitet das British Museum mit Horrible Histories, der Bestseller-Buchreihe von Autor Terry Deary und Illustrator Martin Brown, zusammen, um Kinder für die neue Ausstellung zu begeistern.

Auf einem speziell konzipierten Horrible Histories-Themenweg durch die Ausstellung und an einer Vielzahl von interaktiven Familienstationen werden Kinder aller Altersgruppen von der beliebten Horrible Histories-Figur Rattus durch die Ausstellung geführt.

Rattus, der spielerisch in Claudius Terrattus umbenannt wird, nimmt die jüngeren Besucher mit auf seine Reise, auf der er Soldat in der römischen Armee wird, und auf die Prüfungen und Schwierigkeiten, denen die Soldaten vor 2.000 Jahren ausgesetzt waren. Im Verlauf der Sonderausstellung erklärt Rattus seinen Ehrgeiz, ein römischer Soldat zu werden, die Gefahren und Schwierigkeiten, denen er sich stellen musste, und die Reichtümer und Belohnungen, die er dafür erhalten konnte.

Entlang des Weges werden ausgewählte, familiengerechte Ausstellungsobjekte hervorgehoben, begleitet von Kommentaren von Rattus selbst.

Die Geschichte von Rattus spiegelt die übergreifenden Themen der Ausstellung selbst wider, wobei der Schwerpunkt auf den persönlichen Erfahrungen des Einzelnen liegt und die Tatsache gewürdigt wird, dass die römische Armee trotz der Risiken eine außergewöhnliche Möglichkeit für Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Teilen des Reiches bot, ihr Leben zu verbessern.

Die Partnerschaft zielt darauf ab, jüngere Besucher zu inspirieren und sie neugierig darauf zu machen, wie das Leben der Menschen im kaiserlichen Rom wirklich war, und das alles durch die Brille einer beliebten Kindermarke, die jetzt ihr 30-jähriges Jubiläum feiert.

Planen Sie Ihren Besuch

Legion ist vom 1. Februar bis zum 23. Juni 2024 in der Sainsbury Exhibitions Gallery im British Museum zu sehen. Die Ausstelllung ist täglich von 10.00-17.00 Uhr (freitags bis 20.30 Uhr) geöffnet.

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