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Das Erfolgsrezept der NUMISMATA: Keep it simple!

von Sebastian Wieschowski

Normalerweise sind die Zeiten, in denen Münzensammler stundenlang in einer Schlange warten müssen, in Deutschland vorbei. Doch am vergangenen Wochenende bildete sich endlich wieder eine numismatische Menschentraube – und das am ersten Frühlingswochenende, an dem man in der bayerischen Landeshauptstadt ein paar gemütliche Stunden im Biergarten oder Eiscafé verbringen konnte. Mehrere tausend leidenschaftliche Münzensammler zogen jedoch einen Besuch im MOC Veranstaltungs- und Ordercenter vor. Und wie bereits im Vorjahr gab es zwischenzeitlich kaum ein Durchkommen, die Sammler drängelten sich dicht an dicht durch die Gänge auf dem Messegelände im Münchner Stadtteil Freimann.

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Volles Haus: Das Foyer des MOC war vor dem ersten Messetag fast komplett gefüllt. Foto: Wieschowski.

Volles Haus: Das Foyer des MOC war vor dem ersten Messetag fast komplett gefüllt. Foto: Wieschowski.

Vergessen ist das Trauma der NUMISMATA im Jahr 2020, als die Messe in letzter Minute wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Rund zwölf Stunden vor der Öffnung der Messehalle traf damals die Nachricht ein – und sie traf viele Händler und Besucher unvorbereitet, obwohl bereits vorher Diskussionen und Gerüchte über eine mögliche Absage aufgekommen waren. Der 50. Geburtstag der traditionsreichen Münzenbörse fiel also ins Wasser und die Numismatik in Deutschland befand sich im Ausnahme-Modus, weitere Münzenbörsen wurden ebenfalls abgesagt. Bis zur nächsten NUMISMATA dauerte es drei Jahre – doch das Comeback ist im Jahr 2023 gelungen: Die Jubiläums-Messe war bis auf den letzten Tisch ausverkauft und am ersten Messetag mussten die Türen zur Halle zwischenzeitlich wegen des großen Zustroms an Besuchern gesperrt werden.

Die antike Numismatik ist eine der starken Säulen der NUMISMATA – moderne Numismatik ist daher eine Randerscheinung. Foto: Wieschowski.

Die antike Numismatik ist eine der starken Säulen der NUMISMATA – moderne Numismatik ist daher eine Randerscheinung. Foto: Wieschowski.

Für viele ist die NUMISMATA die „einzig wahre“ Münzenbörse

Aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland, besonders aus Osteuropa, nehmen die Besucher auch längere Anreisen auf sich, denn für viele ist die NUMISMATA die „einzig wahre“ Münzenbörse im deutschsprachigen Raum. Denn die große Messehalle im MOC in München-Freimann ist ausschließlich den Tischhändlern und dem Kaufen und Verkaufen von Münzen vorbehalten. Und dieses simple Konzept ist auch nach über 50 Jahren ein Erfolgsrezept: Die Messe zieht vor allem Liebhaber der klassischen Numismatik von der Antike bis zum Kaiserreich an und bietet ein dichtes Netzwerk von Händlertischen und Boxen, die mit Münzen gefüllt sind.

Say Cheese: Die Fotobox am Stand der MünzenWoche sorgte für strahlende Gesichter. Foto: Wieschowski.

Say Cheese: Die Fotobox am Stand der MünzenWoche sorgte für strahlende Gesichter. Foto: Wieschowski.

Mit über 2.000 Besuchern und mehr als 200 Händlern ist die NUMISMATA für viele Sammler die unangefochtene Nummer Eins – zudem die Auswahl abnimmt: Die Münzenbörsen in Stuttgart und Dortmund sind aus dem numismatischen Kalender in Deutschland verschwunden und auch die Münzenbörse in Hannover wurde im Jahr 2023 letztmalig angekündigt, aber kurzfristig abgesagt. Die NUMISMATA -Veranstalter halten dagegen die Fahne der regionalen Münzenbörsen weiter hoch: „Die NUMISMATA ist in ihrer Art und Vielfalt des Angebotes die größte Münzen-Messe der Welt – mit unverkennbarem Flair und gepflegter Tradition seit 1970“, heißt es auf der Website der Messe.

Dr. Ursula Kampmann, Chefredakteurin der MünzenWoche, begrüßte die Besucher der NUMISMATA mit einem Lächeln und einem druckfrischen Exemplar der Messe-Sonderausgabe MünzenWoche Spezial. Foto: Wieschowski.

Dr. Ursula Kampmann, Chefredakteurin der MünzenWoche, begrüßte die Besucher der NUMISMATA mit einem Lächeln und einem druckfrischen Exemplar der Messe-Sonderausgabe MünzenWoche Spezial. Foto: Wieschowski.

Die Lektüre wurde zur Verkürzung der Wartezeit im Foyer des MOC dankend angenommen. Foto: Wieschowski.

Die Lektüre wurde zur Verkürzung der Wartezeit im Foyer des MOC dankend angenommen. Foto: Wieschowski.

Mittendrin, statt nur dabei: Das Team der MünzenWoche, hier Till Kleyer (sonst für den Anzeigenvertrieb zuständig), sorgte vor und während der Messe dafür, dass die Sonderhefte der MünzenWoche verteilt wurden und bis zum Sonntagmittag restlos vergriffen waren. Foto: Wieschowski.

Mittendrin, statt nur dabei: Das Team der MünzenWoche, hier Till Kleyer (sonst für den Anzeigenvertrieb zuständig), sorgte vor und während der Messe dafür, dass die Sonderhefte der MünzenWoche verteilt wurden und bis zum Sonntagmittag restlos vergriffen waren. Foto: Wieschowski.

Messestand im Herzen der NUMISMATA: Das Osnabrücker Auktionshaus Künker mit Dr. Hubert Ruß und Tanja Brearley. Foto: Wieschowski.

Messestand im Herzen der NUMISMATA: Das Osnabrücker Auktionshaus Künker mit Dr. Hubert Ruß und Tanja Brearley. Foto: Wieschowski.

Gold stand auf der NUMISMATA besonders hoch im Kurs - nicht zuletzt, weil der Goldpreis am Freitagnachmittag ein neues Allzeithoch in Euro erreicht hatte. Foto: Wieschowski.

Gold stand auf der NUMISMATA besonders hoch im Kurs – nicht zuletzt, weil der Goldpreis am Freitagnachmittag ein neues Allzeithoch in Euro erreicht hatte. Foto: Wieschowski.

Alle Hände voll zu tun: Vertreter des Zertifizierungs-Anbieters NGC freuten sich über ein erfolgreiches „On-Site-Grading“-Event im Münchner Büro und auch auf der NUMISMATA war der Andrang an beiden Tagen gewaltig. Foto: Wieschowski.

Alle Hände voll zu tun: Vertreter des Zertifizierungs-Anbieters NGC freuten sich über ein erfolgreiches „On-Site-Grading“-Event im Münchner Büro und auch auf der NUMISMATA war der Andrang an beiden Tagen gewaltig. Foto: Wieschowski.

Silbermünzen von Vespasian bis Franz Josef: Moderne Numismatik sucht man auf der NUMISMATA (bis auf wenige Ausnahmen) vergeblich. Foto: Wieschowski.

Silbermünzen von Vespasian bis Franz Josef: Moderne Numismatik sucht man auf der NUMISMATA (bis auf wenige Ausnahmen) vergeblich. Foto: Wieschowski.

Aus Wien angereist: Vertreter des Auktionshauses H.D. Rauch mit Seniorchef Hans Dieter Rauch. Foto: Wieschowski.

Aus Wien angereist: Vertreter des Auktionshauses H.D. Rauch mit Seniorchef Hans Dieter Rauch. Foto: Wieschowski.

Ohne Almhütte: Die Münze Österreich ist mit einer Miniatur-Version ihres beliebten Messestandes in München präsent - als einzige renommierte Prägestätte. Foto: Wieschowski.

Ohne Almhütte: Die Münze Österreich ist mit einer Miniatur-Version ihres beliebten Messestandes in München präsent – als einzige renommierte Prägestätte. Foto: Wieschowski.

Stammgast auf der NUMISMATA: SINCONA aus der Schweiz, vertreten durch Michael Hardmeier (links) und Timur S. Demiral sowie weitere Verstärkung von der deutschen Dependance. Foto: Wieschowski.

Stammgast auf der NUMISMATA: SINCONA aus der Schweiz, vertreten durch Michael Hardmeier (links) und Timur S. Demiral sowie weitere Verstärkung von der deutschen Dependance. Foto: Wieschowski.

Von einer regionalen Messe zur europaweiten Nummer Eins

Diese Tradition ist tatsächlich ein wichtiger Aspekt für viele Sammler: Bereits 1970 wurde die NUMISMATA erstmals als regionale Messe in einem kleinen Nebensaal des Löwenbräukellers in München veranstaltet – damals noch auf Wunsch der Münchner Münzensammler, um die Sammlerleidenschaft im süddeutschen Raum zu fördern. Der „Bayerische Münztag“ in München entwickelte sich zu der international renommierten Marke „NUMISMATA“, die seit 1982 von der Firma Münzen Modes ausgerichtet wird – und untrennbar mit einem bayerischen Original verbunden ist: Der Münchner Münzenhändler Erich Modes hat sich als leidenschaftlicher Messeveranstalter einen exzellenten Ruf erarbeitet, inzwischen hält seine Tochter die Fäden der Messeorganisation zusammen.

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