Was bedeuten die Symbole auf dem Euroschein?

31. Januar 2013 – Auf den einzelnen Euroscheinen findet man verschiedene Symbole, die viele wichtige Informationen enthalten. Im Folgenden geben wir Münzensammlern und Händlern eine Übersicht über diese Symbole.

50- und 100-Euro-Scheine. Quelle: Friedrich Kromberg / Wikipedia.

Man kann herausfinden, für welches Land die Euroscheine hergestellt wurden. Und das lässt sich aus der Seriennummer ableiten, die auf der Rückseite jedes Euroscheins zu sehen ist. Das erste Zeichen der Seriennummer ist ein Buchstabe, der als ein individueller Kennbuchstabe für jede nationale Zentralbank (NZB) des Eurosystems steht. Die ungenutzten Buchstaben W, K und J wurden für EU-Staaten reserviert, die derzeit nicht am Euro teilnehmen.

Dem NZB-Buchstaben folgen eine zehnstellige Nummer und eine Prüfziffer (1-9), also insgesamt elf Ziffern. Die wiederholte Quersumme (sog. Neunerrest) dieser elf Ziffern ergibt eine Prüfsumme.

Auflistung der NZB-Kennung:
Code / Land / Neunerrest
Z / Belgien / 0
Y / Griechenland / 1 / ursprünglich für Dänemark vorgesehen
X / Deutschland / 2
W / Dänemark / keine /nicht genutzt, ursprünglich für Griechenland vorgesehen
V / Spanien / 4
U / Frankreich / 5
T / Irland / 6
S / Italien / 7
R / Buchstabe nicht vergeben, ursprünglich für Luxemburg vorgesehen
Q / Buchstabe nicht vergeben
P / Niederlande / 1
O / Buchstabe nicht vergeben
N / Österreich / 3
M /Portugal / 4
L / Finnland / 5
K / Schweden / nicht genutzt
J / Großbritannien / nicht genutzt
I / Buchstabe nicht vergeben
H / Slowenien / 0
G /Zypern / 1
F / Malta / 2
E /Slowakei / 3
D / Estland / vorläufig finnische Eurobanknoten in Umlauf – Scheine mit D werden derzeit noch nicht gedruckt

Es ist wichtig zu wissen, dass beim Druck der Eurobanknoten nicht in allen Ländern mit der Seriennummer „0000000001“ angefangen und streng aufsteigend weiter nummeriert wurde, d. h. die Nummernsysteme bei Eurobanknoten sind verschieden. So benutzen manche Länder ein Nummernsystem, bei dem Seriennummer alle 5-Euro-Scheine mit einer 1 anfangen, die 10-Euro-Scheine mit einer 2 usw. In anderen Ländern hingegen beginnen die Seriennummern der 5-Euro-Scheine mit den Bereichen von 063 bis 076, die 10-Euro-Scheine von 077 bis 096 usw. Die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten hat natürlich Einfluss darauf, wie viele Scheine gedruckt werden können.
Ein Teil der Seriennummern ist belegt für die Information, an welcher Stelle des Druckbogens, auf dem bis zu 60 Geldscheine gleichzeitig gedruckt werden, der jeweilige Schein positioniert ist. Doch auch die Art der Codierung unterscheidet sich von Land zu Land:

D steht für den kodierten Wert des Scheins;
N steht für die fortlaufende Nummer. Diese Nummer wird für jede Wertstufe einzeln von 0001 an lückenlos aufsteigend verwendet;
P steht für die Position des Scheins auf dem Druckbogen, wobei die verschiedenen möglichen Positionen fortlaufend nummeriert werden;
X steht für die Position des Scheines auf der x-Achse der Druckplatte;
Y steht für die Position des Scheines auf der y-Achse der Druckplatte.

Auflistung der Nummernsysteme:
Code / Land / Nummernsystem / Mögliche Kombinationen in Mio.
D / Estland / kein
E / Slowakei / NNNNNNNNNN / 70.000
F / Malta / NNNNNNNNNN / 70.000
G / Zypern / NNNNNNNNNN / 70.000
H / Slowenien / PPNNNNNNNN / ca. 54.400
L / Finnland / DDDPPNNNNN / ca. 3.000
M / Portugal / DNNNNNNNNN / 10.000
N / Österreich / XYNNNNNNNN / 35.300
P / Niederlande / NNNNNNNNNN / 70.000
S / Italien / NNNNNNNNNN / 70.000
T / Irland / UNNNNNNNNN / 10.000
U / Frankreich / PPNNNNNNNN / ca. 54.400
V / Spanien / NNNNNNNNNN / 70.000
X / Deutschland / NNNNNNNNNN / 70.000
Y / Griechenland / NNNNNNNNNN / 70.000
Z / Belgien / DPPNNNNNNN / ca. 5.180

Von welcher Druckerei die Euroscheine hergestellt wurden, ist dem Plattencode zu entnehmen. Dieser Plattencode befindet sich etwas versteckt auf der Vorderseite des Euroscheins. Der erste Buchstabe kennzeichnet die Druckerei, die die Banknote hergestellt hat. Die Codes A, C und S wurden für Druckereien reserviert, die derzeit keine Eurobanknoten herstellen (wie in der folgenden Auflistung zu sehen ist).

Detail einer 50-Euro-Banknote (Druckplattennummer). Quelle: Wikipedia.

Die drei folgenden Ziffern stehen für Angabe der Nummer der Druckplatte bzw. die Serie. Die letzten beiden Stellen dieser kurzen Zeichenfolge sind für die relative Position der Banknote auf dem Druckbogen, also von A1 (oben links) bis J6 (unten rechts), je nach Größe des Druckbogens.
Beispiel:
R073H4

  • Druckerei: Bundesdruckerei Berlin
  • Nummer der Druckplatte: 073
  • Position auf der Druckplatte: 8. von oben (H) und 4. von links (4)

Auflistung der Plattencodes:
Code / Druckerei / Ort / Land
A / Bank of England Printing Works / Loughton / Großbritannien / keine Noten im Umlauf
B / nicht vergeben
C / AB Tumba Bruk / Tumba / Schweden / keine Noten im Umlauf
D / Setec Oy (historisch) (vor 2003 kein Druck von Banknoten) / Vantaa / Finnland
E / Oberthur Technologies / Chantepie / Frankreich
F / Österreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH / Wien / Österreich
G / Koninklijke Joh. Enschedé / Haarlem / Niederlande
H / De La Rue plc. / Gateshead / Großbritannien
I / nicht vergeben
J / Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato / Rom / Italien
K / Central Bank of Ireland / Dublin / Irland
L / Banque de France / Chamalières / Frankreich
M / Fábrica Nacional de Moneda y Timbre / Madrid / Spanien
N / Bank von Griechenland / Athen / Griechenland
O / nicht vergeben
P / Giesecke & Devrient GmbH / München, Leipzig / Deutschland
Q / nicht vergeben
R / Bundesdruckerei / Berlin / Deutschland
S / Dänische Nationalbank / Kopenhagen / Dänemark / keine Noten im Umlauf
T / Belgische Nationalbank / Brüssel / Belgien
U / Valora SA (Banco de Portugal) / Carregado / Portugal

Farbwechsel der Beschriftung einer 50-Euro-Banknote beim Kippen. Quelle: Anton / Wikipedia.

Außerdem enthalten die Euroscheine so genannte Sicherheitsmerkmale, die vor Falschgeldgefahr schützen sollen, wie z. B. Wasserzeichen, Sicherheitsfäden, Mikroschrift, Perlglanzstreifen, Strichcodes usw.

Mehr Informationen zur Gemeinschaftswährung Euro finden Sie auf der Internetseite der EZB.

Auch die Deutsche Bundesbank bietet wichtige Informationen zu allen Themen rund um Eurobanknoten.

Dieser Artikel gründet sich auf das ausführliche Informationsmaterial des exzellenten Wikipedia-Artikel „Eurobanknoten“, auf den wir Sie weiter verweisen können.