Das Joachimsthal und die Reformation
von Ursula Kampmann im Auftrag von Künker
Für uns sind Renaissance-Medaillen wertvolle Kunstobjekte. Als diese Medaillen geschaffen wurden, handelte es sich um Gebrauchsartikel. Ihre Schönheit wurde zwar geschätzt, aber es war wichtiger, dass sie ihren Zweck erfüllten. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Grund, warum das Joachimsthal, dessen Silbergruben dem Taler seinen Namen schenkten, zu einem wichtigen Produzenten von Renaissance-Medaillen wurde. Die dort entstandenen Stücke sind unter Numismatikern als erzgebirgische Prägemedaillen bekannt. Wir ordnen sie auf ihrem zeitgeschichtlichen Hintergrund ein.
Inhalt
Das Joachimsthal als Zentrum der Reformation
Das an Sachsen grenzende Böhmen war fruchtbarer Boden für Luthers Lehre. Schließlich bekannten sich dort schon im 15. Jahrhundert zwei Drittel aller Einwohner nicht mehr zum katholischen Glauben. Sie bevorzugten eine andere, päpstlich sanktionierten Kirche, die – genau wie später die Lutheraner – die Kommunion in beiderlei Gestalten durchführte, also Leib und Blut, sprich Hostie und Wein.
Vor allem der Adel gehörte den Kalixtinern (von calix = Kelch) an, wie sich diese Gläubigen nannten. Und dieselben Adligen wurden begeisterte Anhänger Luthers, allen voran die Grafen von Schlick. Schließlich war das sächsische Wittenberg gerade mal drei Tagesreisen von Joachimsthal entfernt. Es verwundert also nicht, dass in der 1516 gegründeten Silberstadt bereits 1522 eine evangelische Kirchenordnung eingeführt wurde – die erste in Böhmen.
Außerdem holten die Schlicks 1532 einen der engsten Mitarbeiter Luthers nach Joachimsthal. Johannes Mathesius leitete bis 1540 die dortige Lateinschule und übernahm nach seiner persönlichen Ordination durch Luther 1542 bis zu seinem Tod 1565 die Joachimsthaler Pfarrei. Mathesius war ein kompromissloser Bewunderer des Reformators. Er schrieb dessen erste Biographie sowie die berühmten Tischreden. Unter ihm entwickelte sich Joachimsthal zur evangelischen Mustergemeinde.
Wir dürfen davon ausgehen, dass Mathesius mit den vielen Gold- resp. Silberschmieden, die die günstige Rohstoffversorgung nach Joachimsthal gelockt hatte, in engstem Austausch stand. Dass er von den Medaillen, die sie produzierten, hellauf begeistert war, wissen wir aus seiner 10. Hochzeitspredigt. Dort schreibt er (übersetzt aus dem Frühneuhochdeutschen), „dass in diesem Tal [dem Joachimsthal] viele schöne Geschichten aus dem alten und neuen Testament, auch aus angemessenen und lehrreichen heidnischen Geschichten auf Medaillen geprägt und aus Erz hergestellt werden. Ich [gemeint ist Mathesius] könnte viele schöne Medaillen und silberne Kunstwerke erwähnen, die hier im Tal entstanden sind, in denen neben großem handwerklichem Können viele schöne Glaubenssätze der wahren Religion zu sehen sind. … In so einem Fall darf man die Künstler nicht anklagen, denn ein jeder soll mithelfen, Gottes Lob zu vergrößern, durch predigen, schreiben, prägen und malen. [Sie dienen] nicht nur wie unfähige Maler und Goldschmiede ihrer Kunst, sondern [so] wie Dürer und Lucas [Cranach] zugleich ihrem leidenschaftlichen Glauben mit vielen schönen und anrührenden Kunstwerken gedient haben.“
Mit anderen Worten: Die Medaillen, die im Joachimsthal entstanden und von dort aus ins ganze Heilige Römische Reich exportiert wurden, hatten die Billigung des Reformators, weil sie die Botschaft Luthers propagierten. Wir dürfen davon ausgehen, dass Mathesius das sicherstellte und die Meister bei der Themenauswahl beriet. Wir wissen aus anderen Zusammenhängen, wie eng Reformatoren und Künstler zusammenarbeiteten.
Hieronymus Magdeburger, der „Vater“ der erzgebirgischen Medaille
Dass die deutsch-tschechische Grenze heute Annaberg und St. Joachimsthal trennt, darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bürger beider Städte in engstem Austausch standen. Immerhin hatten genau die Unternehmer, die in Annaberg reich geworden waren, die Silbergruben von St. Joachimsthal erschlossen und beuteten sie im 16. Jahrhundert aus. So wurde ein Annaberger Stempelschneider zum „Vater“ der erzgebirgischen Prägemedaille.
Die Rede ist von Hieronymus Magdeburger, von dem wir eine Medaille zeigen, die in der kommenden Künker Auktion unter Nr. 192 angeboten wird. Magdeburger stammte aus einem Freiberger Geschlecht. Er war Stempelschneider und Goldschmied und ist in den Jahren zwischen 1507 und 1533, als die Medaille entstand, in Annaberg nachgewiesen. Wir wissen, dass er zur städtischen Oberschicht gehörte und im Rat saß. Wir wissen auch, dass er in diesen Jahren engsten Kontakt zur Joachimsthaler Münzstätte hatte. Er lieferte sicher Probestempel, stellte wahrscheinlich weitere Stempel her. 1533 legte Magdeburger alle Ämter nieder und verließ die Stadt; wo er sich danach niedergelassen hat, wissen wir nicht. Es könnte durchaus im Joachimsthal gewesen sein. Auf jeden Fall starb Magdeburger im September 1540.
Sein Werk greift eine Tradition auf, die wir von den mittelalterlichen Kirchen kennen: der Heilsgeschichte des Neuen Testaments stehen Vorbilder aus dem Alten Testament gegenüber. Das Geschehen des Alten Testaments wird dabei als Analogie und Symbol für das Heilsgeschehen im Neuen Testament verstanden. In unserem Fall handelt es sich um die Verbindung zwischen Abrahams Opfer seines Sohnes Isaak und dem Opfertod Christi. Beide Szenen wurden damals von ihren Betrachtern als ultimative Zeichen der Gnade Gottes empfunden. Gott befielt seinem Engel, Abraham, der seinen erstgeborenen Sohn opfern will, daran zu hindern. Das Menschenopfer wird durch den Bock ersetzt, der sich im Dornenbusch verfangen hat, ein Geschehen, das diese Medaille detailliert ausführt. Die Gnade, die Gott Abraham erweist, wird gesteigert durch den Opfertod Jesu Christi: Gott erlöst die Menschheit, indem er ihr den eigenen Sohn hingibt.
Genau die gleiche Gegenüberstellung von Altem und Neuem Testament finden wir auf einer Medaille, von der uns – eine überaus seltene Ausnahme! – eine Goldversion erhalten ist. Sie zeigt auf der Vorderseite das erste Pessach, das die Israeliten vor dem Auszug aus Ägypten feierten. Während alle erstgeborenen Söhne Ägyptens in dieser Nacht durch den Tod dahingerafft werden sollten, schenkte der Herr den Kindern Israels das Leben. Um die Gläubigen von den Ungläubigen zu scheiden, sollten die Israeliten das Blut des Pessach-Lamms an ihre Türpfosten streichen. Wie dieses Lamm verzehrt werden sollte, wissen wir aus Ex 12. „Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen. … So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.“ Genau diese Szene ist auf dieser Medaille zu sehen: Das Pessach-Lamm wird auf dem Feuer gebraten, während die Israeliten – man beachte die ahistorischen Judenhüte des 16. Jahrhunderts – zum Aufbruch bereit mit dem Wanderstab um das Feuer stehen.
Dem ersten Pessach steht das Pessach-Mahl gegenüber, mit dem Christus den neuen Bund begründete. Christen nennen dieses Pessach-Mahl das „Letzte Abendmahl“. Die detailreiche Darstellung – man beachte den Hund, der unter dem Tisch einen Knochen verzehrt – dürfte sein Vorbild in der zeitgenössischen Graphik haben. Gegenüber Christus sitzt Judas, in der rechten Hand den Geldbeutel. Ihm überreicht Christus als Zeichen des Verrats einen Bissen.
Die Medaille wird traditionell Wolfgang Roll zugeschrieben, wobei umstritten ist, ob der Münzmeister Roll auch als Stempelschneider tätig war. Doch dürfte der aus Wiener Neustadt stammende Bürger eine Ausbildung zum Gold- und Silberschmied durchlaufen haben. Sonst hätte man ihn sicher nicht für die Jahre 1543 und 1544 zum Münzmeister von Joachimsthal ernannt. Es spricht also nichts dagegen, dass der junge Wolfgang Roll die Stempel zu dieser phantastischen Medaille geschaffen hat.
Roll sollte später zu den engsten Mitarbeitern des Kaisers gehören. Er wurde 1544 geadelt und amtierte ab 1551 in der Silberstadt Kremnitz als Unterkammergraf. In dieser Funktion verantwortete er den gesamten Bergbau, das Münzwesen und zeichnete für die Einhaltung aller königlichen Gesetze und Privilegien verantwortlich.
Dass der Protestant Roll, von dem wir wissen, dass er persönlichen Umgang mit Johannes Mathesius pflegte und zahlreiche reformatorische Werke besaß, in der Gunst der Habsburger stand, verrät uns sein Nachlassverzeichnis. Darin sind zahlreiche Silbergefäße erfasst, zu denen auch kaiserliche Geschenke gehörten. So erhielt er bei seiner ersten Hochzeit 1553 vom Erzbischof von Gran ein silbernes Trinkgeschirr und von Kaiser Ferdinand einen Pokal im Wert von 80 bis 90 Gulden. Bei seiner zweiten Hochzeit 1578 übersandte Kaiser Rudolf II. einen Pokal im Wert von 50, Erzherzog Ernst von Österreich einen im Wert von 80 Gulden.
Roll war übrigens kein Einzelfall. Praktisch alle Bergleute waren Protestanten. Sie genossen die Toleranz ihrer Landesherren, weil diese auf ihr Spezialwissen angewiesen waren.
Vorbild für die innovativen Medaillen Rolls und Magdeburgers waren die Pesttaler und -medaillen, die im ganzen Reich mit großem Erfolg vertrieben wurden. Sie zeigen auf einer Seite traditionell die eherne Schlange, die Moses auf Geheiß Gottes aufstellen ließ, um die Israeliten zu heilen. Wir sehen rechts auf der Medaille, die Künker unter Nummer 189 anbietet, die zur ehernen Schlange flehenden Israeliten. Assoziiert wurde das Geschehen mit der anderen Schlange, jener Schlange, von der man sagte, dass sie Adam und Eva im Paradies verführt habe.
Zu beiden Darstellungen passte in den Augen der Theologen die Kreuzigung Christi. Sie versprachen den Gläubigen beim Anblick des am Kreuz hängenden Christus das ewige Heil, genau wie die eherne Schlange die leibliche Gesundheit gebracht hatte. Außerdem galt der Opfertod Christi am Kreuz als logische Konsequenz aus dem Sündenfall von Adam und Eva. Wie durch sie die Erbsünde in die Welt gekommen sein soll, wurde sie durch Christi Tod wieder aufgehoben.
Dass dazu eine Verkündigungsszene kombiniert wurde, ist ungewöhnlich. Sie erklärt sich, weil – wie damalige Prediger behaupteten – durch eine Frau die Erbsünde in die Welt kam und sie durch eine Frau wieder aufgehoben wurde.
Religiöse Medaillen und Pesttaler gehörten zu der winzig kleinen Gruppe kirchlich erlaubter „Zaubermittel“. Sie funktionierten als Amulette und beschützten ihre Träger vor den unberechenbaren Gefahren des Alltags wie Krankheit, Unfall und plötzlicher Tod. Die Reformatoren verboten sie nicht, sondern deuteten sie als Mittel zur Erlösung um. So sagt Mathesius in seiner Pestrede (übersetzt aus dem Frühneuhochdeutschen) über Kunstwerke wie die gezeigte Medaille: „Wenn nun unser Gott einen durch eine Pestilenz vom Tod dieses vergifteten Leibes erretten will, soll sich der damit zufrieden geben und mit gläubigen Augen die aufgehängte Schlange ansehen, die der eingeborene Sohn Gottes ist. Wer an sie glaubt, dem schadet kein Tod und kein Kummer. Denn diese heilsame Schlange, in der weder Gift noch Galle ist, zieht all unser Gift heraus, das der Satan in unsere Seele und den Leib gehaucht hat.“
Um stets auf das Schlimmste gefasst zu sein, wurden solche Amulette ständig mitgeführt. Deshalb zeigen so viele erzgebirgische Prägemedaillen Spuren von Vergoldung, Henkel oder Ösen. Manchmal sind von ihnen nur die Spuren übrig geblieben, weil Sammler des 19. Jahrhunderts sie sorgfältig entfernten.
Solche christlichen Talismane waren ein wunderbares Patengeschenk, bei dem die Glaubensbotschaft mit einem konkreten Materialwert verbunden war, der in einer Notlage bei jedem Silberschmied in Bargeld umgetauscht werden konnte. Deshalb kennen wir diese Medaillen in verschiedenen Größen und Gewichtsklassen genauso wie in verschiedenen Materialien. Der potentielle Käufer konnte sich je nach seinen finanziellen Möglichkeiten für eine Version entscheiden.
Wie beliebt diese Objekte waren, zeigt die Tatsache, dass sie – auch nachdem die Produktion in St. Joachimsthal in den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts geendet hatte – immer weiter von den geprägten Originalen abgegossen wurden. Die Güsse wurden ihrerseits wieder abgegossen, so dass sich die Qualität des Reliefs ständig verschlechterte. Leider verstellen uns diese viel zu oft gesehenen, unbefriedigenden Kopien, den Blick darauf, welche unglaubliche Kunstfertigkeit die besten Meister ihres Metiers auf die geprägten Vorbilder verwandten.
Wie wichtig es manchem Menschen in der frühen Neuzeit war, sich durch so ein Amulett zu schützen, zeigen uns nicht nur die Pesttaler, sondern auch zeitgenössische Bilder. So trägt ein Mann, der auf der 1566 entstandenen „Predigt des Johannes des Täufers“ mit dem Rücken zum Betrachter sitzend dargestellt ist, eine Vielzahl Amulette auf seinem Hut. Katholiken kauften sich solche Talismane besonders gerne an den beliebten Wallfahrtsorten.
Wie aber sollten es die Protestanten halten, die Wallfahrten und die Heiligenverehrung für päpstliches Teufelswerk hielten? Auch sie waren Menschen mit Ängsten und Nöten und wollten nicht auf göttlichen Schutz verzichten. Für sie schuf die Werkstatt von Nickel Milicz Amulette neuen Typs, wie sie dem Reformator Johannes Mathesius so gut gefielen. Nicht nur ihm. Die Medaillen fanden reißenden Absatz, in Wittenberg, Augsburg und Nürnberg, in Böhmen, Mähren und Schlesien, in Kleinpolen und auf dem gesamten Balkan.
Sola gratia: die protestantische Gnadenlehre
Sehen wir uns zum Beispiel eine Medaille an, die in der Werkstatt von Nickel Milicz um 1565 entstand und als Nummer 194 bei Künker angeboten wird. Ob das Stück wirklich bereits 1565 hergestellt wurde, ist nicht mit letzter Sicherheit beweisbar, weil die Stempel von Nickel Milicz und seinem Vater Wolf im Besitz ihrer Erben verblieben. Sie wurden weiterhin benutzt und dabei gelegentlich neu kombiniert.
Unser Beispiel ist eine protestantische Version des Pesttalers, bei der Christus als Garant für die Heilung eintritt. Eine Seite zeigt den Hauptmann von Kapharnaum, der bei Mt. 8,8 erwähnt wird: Er kommt zu Jesu und bittet ihn, seinen Knecht zu heilen, und zwar mit Worten, die noch heute leicht abgewandelt in der Liturgie vorkommen (wir zitieren die Lutherbibel). „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“
Damit greift die Darstellung eines der Hauptthemen Luthers auf: einzig die Gnade Gottes sei es, der ein Mensch sein Heil verdanke. Keine Institution, keine Schriftauslegung, keine guten Taten, kein Gebet, sondern nur die göttliche Gnade schenkt Heil, genau wie der Hauptmann von Kapharnaum es formulierte.
Auch die andere Seite steht für die protestantische Botschaft. Auf den ersten Blick glauben wir, den hl. Georg zu sehen. Doch der Schein trügt. Der Protestantismus distanzierte sich von jeder Form der Heiligenverehrung. Stattdessen sehen wir Christus in der Pose Georgs, wie er mit dem Schaft der Siegesfahne den Satan in Form eines Drachens ersticht.
Auch dieses Stück ist von protestantischem Gedankengut durchdrungen. Es zeigt auf der einen Seite die hl. Dreifaltigkeit, auf der anderen Seite den auferstandenen Christus mit der Kreuzesfahne als Retter auf dem Erdball stehend. Die Taube des heiligen Geistes schüttet ihre Gnade über die aus, die ihr Heil in Christus suchen.
Die Werke Miliczs wurden von den Zeitgenossen hoch geschätzt, ihr künstlerischer Wert erkannt. So ist erklärlich, dass Kaiser Rudolf II. die von Wolf und Nickel Milicz geschaffenen Prägestempel dessen Erben abkaufte.
Eine „mobile“ Renaissance
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass in jüngster Zeit noch eine weitere Funktion der erzgebirgischen Prägemedaillen diskutiert wird. Immerhin entstanden sie in einer Zeit der äußersten Bedrohung, als viele Menschen auf dem Balkan damit rechneten, wegen der Türkengefahr aus ihrer Heimat zu fliehen. Man spricht deshalb heute von einer „mobilen Renaissance“, verkörpert in den vielen kleinen, leicht transportablen Gegenständen, die man mitnehmen konnte, sollte man aus der Heimat fliehen und sich eine neue Existenz aufbauen müssen. Man geht davon aus, dass die religiösen Prägungen des Joachimsthals eine doppelte Funktion erfüllten. Sie waren schutzbringendes Amulett und kostbares Anlageobjekt. Sie brachten ihren Besitzern die göttliche Hilfe gegen die Türkengefahr und schützten sie gleichzeitig bei einer Flucht vor materieller Not.
In der heutigen Zeit scheint uns dieser Gedanke nicht völlig abwegig.
Literatur
- Barbara Balážová, Der Planetenhumpen von Neusohl/Banská Bystrica. Meisterliches Objekt – sichere Anlage – elitäre Repräsentation. RIHA Journal 0142 (15. November 2016), https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/rihajournal/article/view/70194/71089, abgerufen am 13. Dezember 2024
- Walter Cupperi, Martin Hirsch, Annette Kranz, Ulrich Pfisterer, Wettstreit in Erz. Berlin – München 2013
- Viktor Katz, Die Erzgebirgische Prägemedaille des XVI. Jahrhunderts. Prag 1932
- Hermann Maué und Ludwig Veit (Hg.), Münzen in Brauch und Aberglauben. Nürnberg 1982
- Thomas Winkelbauer, Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen des Hauses Habsburg im Konfessionellen Zeitalter. Wien 2003