10 Gold-Moëde, Martinique, 1805, Gold, 30,5 mm, 10,91 g. BnF, MMA, 2019.82. Diese erstaunliche Münze ist eine zeitgenössische Fälschung des 6.400-Reis-Stücks „1769 Rio“. Diese Goldmünzen, die auf Französisch den Spitznamen „Moëde“ trugen, waren zur Zeit der Französischen Revolution und des Napoleonischen Reichs auf den Westindischen Inseln weit verbreitet. Da ihr Gewicht oftmals nicht dem Standard entsprach, war es auf den französischen und britischen Inseln üblich, ein zusätzliches Stückchen Gold daran zu befestigen – wie hier auf der Nase des Königs. Da das Gold der „Moëdes“ außerdem mit einem niedrigeren Feingehalt ausgegeben werden konnte, mussten die Goldschmiede auf Martinique das Metall prüfen und die Münzen gegenstempeln, daher der Gegenstempel „20 und Adler“, was bedeutet, dass die Münze „20 livres le gros“ wert ist.
09 1/20 Écu, Ludwig XV., 1716, 1,51 g, Silber. BnF, MMA, CHA 2950. Dieser zwanzigste Teil eines Écu, auch bekannt als „Vertugadin“, ist eine Überprägung in Form einer Kleinsilbermünze auf Ludwig XV., hergestellt im Jahre 1716 von der Pariser Münze auf einen zwanzigstel Écu „2 Kronen“, vermutlich von der Münzstätte in Nantes.
08 Teston, Ludwig XII., 1514-1515, 9,37 g, Silber. BnF, MMA, Côte 1104. Dieser vom französischen König Ludwig XII. (1498-1515) am 6. April 1514 ausgegebene Teston imitiert die Mailänder Prägungen und war die erste schwere Silbermünze Frankreichs (9,54 g). Mit dieser Münze wurde auch zum ersten Mal das Porträt des Königs auf einer französischen Münze dargestellt, daher auch ihr Name (von „tête“ = Kopf). Testons waren in Frankreich bis 1641 im Umlauf.
07 Franc, Johann II., 1360-1364, 3,81 g, Gold. BnF, MMA, Y 728. Franc à cheval. Dies ist der erste französische Franc; sie wurde am 5. Dezember 1360 geprägt. Diese Goldmünze diente als Lösegeld für den König von Frankreich, Johann II. den Guten (1350-1364), der in der Schlacht von Poitiers im Jahre 1356 von den Engländern gefangen genommen worden war.
06 Aureus in à jour gearbeiteter, achteckiger Fassung mit Haken, Gold, 12,96 g, 40 mm hoch, BnF, MMA, 1997.530. Dieses Schmuckstück stammt aus dem berühmten Münzfund aus dem 4. Jh. n. Chr., der 1922 in Beaurains (Frankreich) entdeckt wurde. Der größte Teil des Schatzes verstreute sich in alle Winde, aber eine Reihe von Münzen und Medaillons wurde von der öffentlichen Hand erworben. Dieses Medaillon war Teil einer Halskette, die aus einer Serie ähnlicher Anhänger bestand. Der Aureus stellt Commodus als Herkules dar, die Fassung ist typisch für römische Goldstücke des 3. Jahrhunderts.
05 Medaillon, Rom, 284-305 n. Chr., Bronze, 63,43 g, 42 mm, BnF, MMA, AF 602. Dieses große Bronzemedaillon zeigt ein beeindruckendes Porträt von Kaiser Diokletian (284-305 n. Chr.), dem Begründer der Tetrarchie. Die „tres monetae“ auf der Bildseite verkörpern das auf den drei Edelmetallen Gold, Silber und Bronze basierende Geldwesen, welches von Diokletian wieder eingeführt wurde.
04 Niketerion, Nordgriechenland, 3. Jh. n. Chr., Gold, 98,8 g, 67 mm, BnF, MMA, F 1673. Dieses Medaillon wurde im Schatz von Tarsus gefunden. Alle Stücke aus diesem Schatzfund wurden auf Alexander den Großen und seine Familie geprägt. Dieses Medaillon zeigt ein bemerkenswertes Porträt von Philipp II. Niketeria wie dieses wurden von römischen Kaisern an siegreiche Athleten der Spiele verliehen, die zur Zeit von Severus Alexander (222-235 n. Chr.) und seinen Nachfolgern stattfanden.
03 Halbstater, 3. Jh. v. Chr., Gold, 4,05 g, 15,5 mm, BnF, MMA, 10303A. Diese frühkeltische Münze ist trotz der geringen Größe von außerordentlicher Kunstfertigkeit. Die Rückseite ist eine vereinfachte Darstellung des von zwei Pferden gezogenen Streitwagens (Biga), wie er auf der Rückseite des makedonischen Staters von Philipp II. (359-336 v. Chr.) abgebildet ist.
02 20 Statere, Eukratides I., Baktrien, ca. 170-145 v. Chr., Gold, 169,20 g, 58 mm, BnF, MMA, E 3605. Einzelne Münzen tragen nur selten einen Namen. Dieses Stück ist ein Unikum, die schwerste Goldmünze der Antike. Sie wurde in der Nähe von Buxoro (Usbekistan) von Bauern gefunden, die sich gegenseitig umbrachten, um die Münze für sich selbst haben zu können. Der letzte Überlebende ging nach London, um sie zu verkaufen – die Münze in einem Beutel unter der Achsel versteckt. In London kassierte er allerdings einen Tadel, da man davon ausging, dass er versuchte, eine Fälschung zu verkaufen. Im Jahre 1867 erwarb Kaiser Napoleon III. die Prägung für das französische Münzkabinett. Der Leiter des Münzkabinetts nannte sie ein „numismatisches Monster“.
01 Didrachme, Velia, Lucania, ca. 330-300 v. Chr., Silber, 7,61 g. BnF, MMA, Luynes 651. Eine griechische Münze, gezeichnet von Degas. Diese Didrachme aus Velia (Lukanien) wurde dem Münzkabinett zusammen mit der Sammlung des Herzogs von Luynes im Jahr 1862 überreicht. Edgar Degas war von ihrer Schönheit so angetan, dass er eine Zeichnung der Münze und einer anderen griechischen Prägung aus Naxos anfertigte.