Schätzpreis: 20'000 CHFIran, Safavid Dynasty. Soltan Hosayn, 1105-1135 A. 20 Shahi
1107 AH (1695/1696), Isfahan Mint. Äusserst selten,
NGC AU58.
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21.-24. Oktober 2024
23
Schätzpreis: 10'000 CHFIslamische Münzen, Nasrids of Granada. Muhammad XII
"Boabdil" (b. ‘Ali b. Sa‘d), 887-888, 891-897
AH. Dinar o. J., Gharnata Mint. Vorzüglich.
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21.-24. Oktober 2024
609
Schätzpreis: 150'000 CHFRussland, Kaiserreich und Föderation. Peter I., 1682-1725.
2 Dukaten 1714, Red Mint. Von grösster Seltenheit.
NGC VF30.
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21.-24. Oktober 2024
1012
Schätzpreis: 7'500 CHFChina, Kaiserreich. Qing Dynasty. Bronzemedaille, 1902.
Auf die Niederschlagung des Boxeraufstandes.
Im Originaletui. Sehr selten. Fast FDC.
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1571
Schätzpreis: 80'000 CHFDeutschland, Regensburg Stadt. 22 Dukaten o. J. (nach 1784),
Münzstätte Regensburg. Einziges bekanntes Exemplar
und prachtvoll erhalten. NGC UNC Details.
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1675
Schätzpreis: 5'000 CHFFrankreich, Königreich. Louis XIV. 1643-1715. Silbermedaille
Auf den Bau der Befestigung von Dünkirchen.
Prachtexemplar von grösster Seltenheit. Fast FDC.
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21.-24. Oktober 2024
1719
Schätzpreis: 10'000 CHFGrossbritannien, Königreich. Edward VII. 1901-1910.
Probe Crown 1902. Von grösster Seltenheit.
Nur 7 Exemplare in diesem Gewicht geprägt. Vorzüglich-FDC.
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1838
Schätzpreis: 40'000 CHFSchweiz, Bern. 8 Dukaten 1798, Münzstätte Bern.
Äusserst selten. Fast FDC.
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4184
Schätzpreis: 80'000 CHFSchweiz, Neuchâtel. Marie de Nemours 1694-1707.
Doppelte Pistole 1694, Münzstätte Neuchâtel.
Von grösster Seltenheit und mit hervorragender Provenienz.
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4359
Schätzpreis: 15'000 CHFSchweiz, Wallis. Bistum Sitten, Matthäus Schiner 1499-1522.
Guldiner 1501, Münzstätte Sitten. Sehr selten.
Sehr schön-vorzüglich.
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21.-24. Oktober 2024
4570
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9,35 Mio. Euro Gesamtzuschlag für die Künker-Frühjahrs-Auktionen

Künker

Auktion 403-406

Münzen

18.-22. März 2024

D-Osnabrück

Vier Kataloge, viele Spezialsammlungen, ein voller Auktionssaal und Bieter aus aller Welt: Was braucht es mehr, um den Erfolg einer Auktion zu garantieren? Und so darf sich Künker in Osnabrück einmal mehr über eine äußerst erfolgreiche Auktionswoche freuen. Wobei Auktionswoche geradezu untertrieben ist. Auktion 402 mit antiken Münzen, darunter die Sammlung Sayar, wurde bereits vom 14. bis zum 15. März 2024 versteigert. Wir berichteten gesondert über die Ergebnisse. Die Münzen aus Mittelalter und Neuzeit folgten vom 18. bis zum 22. März 2024. Nach einer kurzen Pause über das Wochenende endete die Auktionswoche am 26. März 2024 mit der eLive Premium Auction 407, in der die Sammlung Tursky von Münzen des Kaisers Franz Josef aufgelöst wurde.

Katalog 403: Münzen und Medaillen der Päpste

Die Auktionswoche startete mit Katalog 403 und 611 Losen mit Münzen und Medaillen der Päpste aus dem Besitz eines südwestdeutschen Unternehmers. Das Spektrum der Prägungen reichte vom karolingischen Pfennig bis zu Medaillen von Paul VI. aus den Jahren 1963 und 1964. Das Gesamtergebnis addierte sich auf das 2,5-fache der Schätzung. Münzen und Medaillen des Vatikan sind eben auf der ganzen Welt beliebt.

Beginnen wir also den Nachbericht mit den Spitzenreitern dieser Auktion. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es sich ausnahmslos um Goldmünzen handelt. Überhaupt sind die Goldmünzen in diesem Nachbericht überrepräsentiert, aber sehen Sie selbst.

Nr. 1454. Innozenz XII. Doppia 1692, Rom. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro. Zuschlag: 22.000 Euro.

Nr. 1454. Innozenz XII. Doppia 1692, Rom. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro. Zuschlag: 22.000 Euro.

Platz 3:

Gleich zwei Lose kletterten von ihrer Schätzung mit 7.500 Euro auf einen Zuschlag von 22.000 Euro: zunächst eine sehr seltene und vorzügliche Doppia, herausgegeben 1692 im Auftrag von Innozenz XII. Sie zeigt sein Wappen auf der Vorderseite und den heiligen Paulus auf der Rückseite.

Nr. 1540. Sedisvakanz 1721. Scudo d’oro 1721, Rom. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 7.500 Euro. Zuschlag: 22.000 Euro.

Nr. 1540. Sedisvakanz 1721. Scudo d’oro 1721, Rom. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 7.500 Euro. Zuschlag: 22.000 Euro.

Beim zweiten Stück handelt es sich um einen Scudo d’oro des Jahres 1721. Er wurde während der nur 38 Tage dauernden Sedisvakanz zwischen dem Tod von Papst Clemens XI. und vor der Wahl von Innozenz XIII. geprägt. Verantwortlich zeichnet Kardinal Annibale Albani mit seinem Wappen auf der Vorderseite. Er amtierte als Camerlengo (= Kardinalkämmerer), organisierte also das Konklave und war während der Sedisvakanz für die Verwaltung des Kirchenstaats verantwortlich. Sein Amt verdankte er seinem Onkel, Papst Clemens XI. Moderne Historiker nennen solche Karrierehilfe heute Nepotismus, abgeleitet von nepos für Neffe, Nachkomme. Manch heutiger Zeitgenosse mag deshalb die Botschaft der Rückseite dieser Münze bezweifeln. Sie zeigt den Heiligen Geist, der katholischer Überlieferung gemäß die Papstwahl des Konklaves inspiriert.

Nr. 1340. Sixtus V., 1585-1590. Scudo d’oro 1586, Ancona. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Zuschlag: 24.000 Euro.

Nr. 1340. Sixtus V., 1585-1590. Scudo d’oro 1586, Ancona. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Zuschlag: 24.000 Euro.

Platz 2:

Auf den zweiten Platz schaffte es mit 24.000 Euro bei einer Schätzung von 10.000 Euro eine sehr selten, in Ancona geprägte Goldmünze aus dem Jahr 1586. Sie trägt den Namen von Sixtus V. Er gehört zu den einflussreichsten Päpsten der Kirchengeschichte. Wie aktiv er das kirchliche Leben gestaltete, illustriert die Vielzahl an Ereignissen, die er alle im Jahr 1586, also in dem Jahr, in dem diese Münze entstand, initiierte:

  • Er beschränkte die Zahl der Kardinäle auf 70, um das Konklave effektiver, die Papstwahl schneller zu machen.
  • Er ließ den Obelisk auf dem Petersplatz errichten – 900 Arbeiter und 75 Pferde waren dafür notwendig.
  • Er ließ aber auch drei Kurtisanen hängen, weil er so die vielen Geistlichen, die ihr Zölibat brachen, vom Sündigen abhalten wollte.

Die Geschichte der Päpste hat eben ihre hellen und ihre dunklen Kapitel. Wie übrigens alle Epochen der Menschheitsgeschichte.

Nr. 1403. Innozenz XI., 1676-1689. Quadrupla AN II (1676/77), Rom. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 30.000 Euro. Zuschlag: 38.000 Euro.

Nr. 1403. Innozenz XI., 1676-1689. Quadrupla AN II (1676/77), Rom. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 30.000 Euro. Zuschlag: 38.000 Euro.

Platz 1:

Das teuerste Stück der Auktion wurde mit 38.000 Euro eine Quadrupla aus dem Jahr 1676/7. Sie zeigt ein ausgezeichnetes Porträt von Papst Innozenz XI. Die Stempel fertigte Giovanni Hamerani (1646-1705), Sohn des Alberto Hamerani, dem ersten Handwerker aus der Dynastie der Hamerani, der sich auf das Handwerk eines Medailleurs spezialisierte. Giovanni unterwies seine drei Kinder, darunter auch seine Tochter(!), im väterlichen Handwerk. Noch sein gleichnamiger Urenkel arbeitete für die päpstliche Münzstätte und prägte mit den ihm vererbten Stempeln seiner Vorfahren auf Bestellung besonders gesuchte Medaillen nach.

Katalog 404: Mainzer Münzen und Medaillen aus der Sammlung Pick – Teil II

Kommen wir zum nächsten Katalog mit Mainzer Münzen und Medaillen aus der Sammlung Pick. Sammler hören einfach nicht mit dem Sammeln auf, nur weil sie eine Sammlung verkauft haben. So begann Prof. Dr. Eckhart Pick sofort, nachdem er seine erste Mainz-Sammlung im Jahr 2011 verkauft hatte, mit seiner 2. Sammlung. Nun konzentrierte er sich auf all die Gebiete der Mainzer Numismatik, die in seiner ersten Sammlung nicht vorhanden waren. Es ist beeindruckend, welch große Zahl von sehr seltenen Stücken Prof. Dr. Pick in dieser kurzen Frist zusammenbrachte. Wir präsentieren auch hier die drei teuersten Lose.

Nr. 2471. Franz Ludwig von Neuburg. 6 Dukaten 1730, unsigniert, Wien. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 35.000 Euro Zuschlag: 28.000 Euro.

Nr. 2471. Franz Ludwig von Neuburg. 6 Dukaten 1730, unsigniert, Wien. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 35.000 Euro Zuschlag: 28.000 Euro.

Platz 3:

28.000 Euro lautete der Zuschlag für den sechsfachen Dukat, den Franz Ludwig von Neuburg 1730 in Wien prägen ließ. Da solche schweren Goldmünzen nicht für den normalen Zahlungsverkehr, sondern als diplomatische Geschenke gedacht waren, darf man fragen, wofür der Mainzer Erzbischof solche Münzen brauchte. Um das zu verstehen, muss man nur sein familiäres Umfeld ansehen: Zum Zeitpunkt der Prägung bekleidete einer seiner Brüder das Amt des Pfälzer Kurfürsten, ein anderer Bruder war Fürstbischof von Augsburg; über seine Schwestern war er Onkel des Kaisers, Onkel des Königs von Portugal, Großonkel der Königin von Spanien und Bruder der Witwe des letzten spanischen Königs aus dem Hause Habsburg. Franz Ludwig von Neuburg dürfte also genügend Gelegenheiten gehabt haben, um Münzen als diplomatische Geschenke zu übergeben.

Nr. 2313. Georg Friedrich von Greiffenklau zu Vollraths. Dicker doppelter Reichstaler 1629, Mainz. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro. Zuschlag: 30.000 Euro.

Nr. 2313. Georg Friedrich von Greiffenklau zu Vollraths. Dicker doppelter Reichstaler 1629, Mainz. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro. Zuschlag: 30.000 Euro.

Platz 2:

Ebenfalls zu diplomatischen Zwecken dürfte der dicke doppelte Reichstaler von 1629 gebraucht worden sein, der mit einem Zuschlag von 30.000 Euro die zweitteuerste Münze der Sammlung Pick wurde. Das Jahr seiner Entstehung gibt uns vielleicht einen Hinweis, in welchem Zusammenhang er entstanden sein könnte. 1629, also im Jahr der Prägung und damit mitten im 30-jährigen Krieg, erließ Kaiser Ferdinand II. das Restitutionsedikt, an dem der Münzherr des Doppeltalers entscheidend mitgewirkt hatte. Dieses Restitutionsedikt wollte die Enteignungen rückgängig machen, mit denen Reichsstädte und Reichsfürsten in den vergangenen Jahrzehnten kirchlichen Besitz unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Georg Friedrich von Greiffenklau zu Vollrath war wie der Kaiser ein katholischer Hardliner, der sich nicht damit abfinden wollte, dass das Eigentum von zwei Erzbistümern, sieben Bistümern und über 500 Klöstern nicht mehr in katholischen, sondern in weltlichen Händen war. Vielleicht wurde dieser Reichstaler geprägt, um für dieses Anliegen und das Restitutionsedikt zu werben. Wenn das so war, scheiterte er kläglich. Der kaiserliche Befehl brachte die protestantischen Reichsstände so auf, dass sie die Invasion des schwedischen Herrschers Gustav II. Adolf unterstützten.

Nr. 2474. Philipp Karl von Eltz-Kempenich. Goldmedaille zu 25 Dukaten 1740. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 75.000 Euro. Zuschlag: 70.000 Euro.

Nr. 2474. Philipp Karl von Eltz-Kempenich. Goldmedaille zu 25 Dukaten 1740. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 75.000 Euro. Zuschlag: 70.000 Euro.

Platz 1:

Den höchsten Preis des zweiten Teils der Sammlung Pick erzielte mit 70.000 Euro eine Goldmedaille zu 25 Dukaten aus dem Jahr von 1740. Sie ist extrem selten, vor allem in dieser Erhaltung – NGC gradete sie mit MS 63*PL. Der Sammler erwarb diese Rarität erst im März 2021 im Rahmen der Paramount Collection.

Katalog 405: Regensburg

Am dritten Tag der Auktionswoche wurde eine bedeutende Spezialsammlung von Prägungen aus Regensburg versteigert. Das hohe Interesse, das Regensburger Taler und Dukaten gilt, begründet sich damit, dass Regensburg die Stadt des Immerwährenden Reichstags war und deshalb eine besonders attraktive Münzprägung pflegte. Viele detaillierte Stadtansichten, angefertigt von den besten Stempelschneidern ihrer Zeit, das ist typisch für Münzen aus Regensburg. Auch diesmal reagierten die Sammler begeistert auf die 321 Lose, deren Gesamtschätzung sich verdoppelte. Wir präsentieren Ihnen die drei teuersten Stücke, übrigens ebenfalls ausschließlich Goldmünzen, obwohl die Sammlung eine Vielzahl von attraktiven und hoch seltenen Talern enthielt.

3320: Fürstentum Regensburg. Carl Theodor von Dalberg, 1804-1810. Dukat 1809. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro Zuschlag: 30.000 Euro.

3320: Fürstentum Regensburg. Carl Theodor von Dalberg, 1804-1810. Dukat 1809. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro Zuschlag: 30.000 Euro.

Platz 3:

30.000 Euro brachte der Dukat von 1809, der zu den großen Seltenheiten der Regensburger Numismatik gehört. Er stammt aus der Zeit, in der Napoleon die Geschicke der deutschen Staaten bestimmte. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss hatte er für seinen treuen Anhänger, den ehemaligen Erzbischof und Kurfürst von Mainz Carl Theodor von Dalberg, eine neue Herrschaft geschaffen: Dalberg war der einzige geistliche Fürst des Reichs, der weiterhin weltliche Macht ausüben durfte, allerdings nicht mehr in Mainz, das zum großen Teil an Frankreich gefallen war, sondern in Regensburg und Aschaffenburg. In dieser Funktion behielt er die Ämter des Reichs-Erzkanzlers und des Fürstprimas. Zwischen 1806 und 1813 übernahm von Dalberg sogar den Vorsitz des Rheinbunds. Nach dem Sturz Napoleons blieb ihm dann nur noch das geistliche Amt des Erzbischofs von Regensburg.

Nr. 3209. Regensburg. 2 Dukaten o. J. (1742). Sehr selten. NGC MS62. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro Zuschlag: 36.000 Euro.

Nr. 3209. Regensburg. 2 Dukaten o. J. (1742). Sehr selten. NGC MS62. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro Zuschlag: 36.000 Euro.

Platz 2:

36.000 Euro brachte die zweitteuerste Münze der Sammlung. Sie stammt aus dem Jahr 1742 und erinnert an die Wahl Karls VII. aus dem Hause Wittelsbach zum Kaiser. Seine Wahl erfolgte während des Österreichischen Erbfolgekriegs und war dezidiert gegen Maria Theresia gerichtet. Wir sehen das Porträt des neuen Kaisers auf diesem sehr seltenen, undatierten Doppeldukaten. Für die Regensburger hatte diese Wahl schlimme Konsequenzen: Karl VII. verlegte den Immerwährenden Reichstag nach Frankfurt am Main. Das war ein herber Verlust, da die Regensburger ihren Wohlstand zum großen Teil den vielen internationalen Gesandten verdankten. Sie dürften deshalb nicht traurig gewesen sein, als Karl VII. bereits am 20. Januar 1756 starb und Franz I. von Lothringen den Immerwährenden Reichstag gleich nach seiner Wahl nach Regensburg zurückbrachte.

Nr. 3229. Regensburg 2 Dukaten o. J. (1745-1765). Äußerst selten. NGC MS62. Gutes vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Zuschlag: 55.000 Euro.

Nr. 3229. Regensburg 2 Dukaten o. J. (1745-1765). Äußerst selten. NGC MS62. Gutes vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Zuschlag: 55.000 Euro.

Platz 1:

Das Porträt des neuen Kaisers, Franz I. von Lothringen, zeigt die teuerste Münze der Sammlung. Sie kletterte von einer Schätzung mit 10.000 Euro auf einen Zuschlag von 55.000 Euro. Das Stück wurde mit den Stempeln zum Achtel-Taler angefertigt und präsentiert eine wundervolle Stadtansicht, bei der die heute noch existierende Alte Brücke im Mittelpunkt steht. Deutlich erkennbar sind nicht nur Stadtmauer, Dom, St. Emmeram und Niedermünster, sondern auch ein Mühlrad, rechts von der alten Brücke. Es steht für die vielen Mühlen, die die Regensburger seit dem 15. Jahrhundert entlang der Alten Brücke betrieben. Sie dienten ihnen nicht nur dazu, Mehl zu mahlen, sondern auch zum Walken von Stoffen, zum Schleifen von Messern und Schwertern, zum Zerkleinern des Lumpenbreis für die Papierproduktion und für viele weitere frühneuzeitliche Gewerbe. Die hervorragende Erhaltung dieses Stückes, das NGC mit MS62 beschrieb, ermöglicht uns, jedes kleine Detail der Stadtansicht zu bewundern und zu deuten.

Auktion 406: Prägungen aus Mittelalter und Neuzeit

Zweieinhalb Tage dauerte die letzte Saalauktion der Künker Frühjahrsauktionswoche. Katalog 406 enthielt mehr als 1.800 Lose mit Münzen und Medaillen aus aller Welt, von denen wir Ihnen ebenfalls nur die teuersten drei Einzelstücke vorstellen. Dass es sich um Einzelstücke handelt, müssen wir gesondert hervorheben, weil es sich bei dem von uns übergangenen zweitteuersten Los der Auktion nicht um ein Einzelstück, sondern um ein Lot mit 14 Stücken handelt. Künker wollte eine beeindruckende Sammlung von 100 Francs-Münzen Napoleons III. nicht auseinanderreißen. Und das obwohl sich darunter eine der seltensten Münzen der Lateinischen Münzunion befand. Es handelte sich um das 100 Francs-Stück aus dem Jahr 1870, geprägt in Paris. Ursprünglich waren diese Münzen nicht selten, doch die französische Regierung sandte sie zum größten Teil als Reparationszahlungen nach dem Deutsch-Französischen Krieg nach Berlin. Dort wurden sie eingeschmolzen. Ihr Gold war das Rohmaterial für die ersten Jahrgänge der Reichsgoldprägung. Die gesamte Sammlung war mit 100.000 Euro geschätzt und wurde mit 165.000 Euro zugeschlagen.

Nr. 5172: Deutsch-Neu-Guinea. 10 Neu-Guinea Mark 1895. Nur 2.000 Exemplare geprägt. NGC MS65. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 40.000 Euro Zuschlag: 62.500 Euro.

Nr. 5172: Deutsch-Neu-Guinea. 10 Neu-Guinea Mark 1895. Nur 2.000 Exemplare geprägt. NGC MS65. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 40.000 Euro Zuschlag: 62.500 Euro.

Platz 3:

62.500 Euro betrug der Zuschlag für die drittteuerste Münze aus Auktion 406. Sie wurde in Berlin mit einer Auflage von nur 2.000 Exemplaren im Auftrag der Neu-Guinea Compagnie geprägt. Doch die ästhetisch äußerst ansprechenden Stücke sahen nie das Land, für das sie vorgesehen waren. Sie wanderten schon vorher in die Sammlungen deutscher Münzsammler. Die freuten sich an der wundervollen Darstellung eines Paradiesvogels, ohne zu wissen, dass ausgestopfte Vogelbälge – der damals wohl lukrativste Exportartikel der Insel – schon seit Jahrhunderten den indigenen Völkern Neu-Guineas als Zahlungsmittel gedient hatten.

Nr. 4144: Braunschweig und Lüneburg. Julius. Löser zu 10 Reichstalern 1574, Heinrichstadt (Wolfenbüttel). Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro Zuschlag: 95.000 Euro.

Nr. 4144: Braunschweig und Lüneburg. Julius. Löser zu 10 Reichstalern 1574, Heinrichstadt (Wolfenbüttel). Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro Zuschlag: 95.000 Euro.

Platz 2:

Als Juliuslöser werden die prachtvollen Prägungen des Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel bezeichnet. Sie waren sein Versuch, den Erfolg der norddeutschen Portugalöser – schwere Goldmünzen, die gerne im internationalen Handel benutzt wurden – zu imitieren. Da Braunschweig über große Silbervorräte verfügte, schuf Julius eine schwere Silbermünze. Damit sparte er Prägekosten und konnte so den Schlagschatz nachhaltig erhöhen. Es gab die Löser in verschiedenen Stückelungen. Unser Beispiel, das von seiner Schätzung mit 75.000 Euro auf 95.000 Euro Hammerpreis kletterte und es so zum zweitteuersten Einzelstück der Auktion 406 brachte, ist eigentlich als 10-facher Reichstaler gekennzeichnet. Das X ist deutlich auf der Rückseite im Reichsapfel des zentralen Felds zu sehen. Legt man die Münze allerdings auf die Waage, entspricht ihr Gewicht nur dem von 9 Reichstalern. So konnte sich der Münzherr Julius zusätzlich zum Schlagschatz noch ein 10%-iges Agio sichern.

Nr. 4815. Russland. Alexander II. Probe zu Rubel 1860, St. Petersburg. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 50.000 Euro. Zuschlag: 170.000 Euro.

Nr. 4815. Russland. Alexander II. Probe zu Rubel 1860, St. Petersburg. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 50.000 Euro. Zuschlag: 170.000 Euro.

Platz 1:

Seltenheit, herausragende Erhaltung in Kombination mit einer unvergleichlichen Patina: Diese Eigenschaften katapultierten die Probe zum russischen Rubel von 1860, geprägt in St. Petersburg an die Spitze der gesamten Auktionswoche. Mit 50.000 Euro war die Münze geschätzt, mit 170.000 Euro wurde sie als das teuerste Stück der gesamten Auktion zugeschlagen.

Aber auch wenn nur wenige sich eine Münze in dieser Preisklasse leisten können, gab es in den Künker Auktionen 403 bis 406 viele Stücke bereits ab dem mittleren zweistelligen Bereich. Münzensammeln kann sich durchaus jeder leisten. Lassen Sie sich also nicht von der Auswahl der hier präsentierten Stücke abschrecken! Überzeugen Sie sich selbst, dass auch für Sie spannende Münzen und Medaillen dabei gewesen wären!