Bedeutende Sammlung ägyptischer Kunst bei Hirsch
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 390: Ägyptische Kunst
Antike Kunst
24. September 2024
D-München
Die Auktionswoche der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger im September 2024 beginnt mit einer spektakulären Sammlung ägyptischer Kunst. Eine derartig bedeutende und qualitätsvolle Sammlung kam im deutschsprachigen Raum bislang noch nicht unter den Hammer. Im Laufe von über vier Jahrzehnten, von ca. 1980 bis 2020, wurden die Objekte im Rheinland in einer privaten Sammlung zusammengetragen. die Objekte stammen von renommierten Galerien und Auktionshäusern.
Ein großformatiges Relief aus dem Grab des Priesters („Sem-Priesters“) Meri-Ptah mit Ritual-, Opfer- und Schlachtungsszene, mit eingravierter hieroglyphischer Inschrift aus Kalkstein hat eine Höhe: von 67,2 cm. Es stammt aus dem Neuen Reich, 18. Dynastie, aus der Zeit des Königs Haremhab und kommt mit € 25.000 als Los 8 zum Ausruf.
Das Titelstück dieser herausragenden Auktion ist Los 16, ein Fragment eines Tempelreliefs mit der Darstellung einer Göttin (vermutlich die Göttin Isis), mit hieroglyphischer Inschrift. Das Objekt aus Nubischem Sandstein hat eine Höhe von 46,2 cm und ist in die Ptolemäische Epoche (332-31 v. Chr.) zu datieren (Taxe € 20.000). Die Göttin hält in der rechten Hand das Was-Szepter als Insignie von Gottheiten und in der am Körper herabhängenden linken Hand vermutlich die Hieroglyphe für „Leben“ (Anch-Hieroglyphe).
Die Kanope des Vorstehers der Kornspeicher der Bastet Sched-su-Bastet mit zugehörigem Deckel in Form eines Paviankopfes (Los 19) ist aus Kalzitalabaster (Höhe: 35,1 cm), in die Spätzeit (664-332 v. Chr.) zu datieren und hat eine Taxe von € 12.500.
Los 25, ein komplett erhaltener anthropoider Sarg eines Mannes aus Holz mit Stuckauflage und Bemalung hat eine Länge von 173,1 cm. Er stammt aus der Dritten Zwischenzeit, 25. Dynastie (um 748-664 v. Chr.) bzw. Spätzeit, 26. Dynastie (664-525 v. Chr.) und soll € 30.000 bringen.
Die Mumienmaske eines Mannes mit vergoldetem Gesicht aus Holz (Los 32) ist mit € 7.500 geschätzt und stammt aus dem Neuen Reich (um 1550-1070 v. Chr.).
Los, 70, eine Mumienmaske aus Kartonage mit Vergoldung und Bemalung ist 46,7 cm hoch und stammt aus der Ptolemäischen Epoche (332-31 v. Chr.). Auf dem Kopf dargestellt ist ein geflügelter Skarabäus und links und rechts neben dem Gesicht sind verschiedene Gottheiten aufgereiht; darunter der stehende schakalköpfige Nekropolengott Anubis. Dieses reich dekorierte Objekt hat einen Schätzpreis von € 35.000.
Hochinteressant ist auch das Modell eines Totenschiffes bzw. Begräbnisbootes (Los 98) mit Mumie und Schiffsmannschaft aus Holz mit Stuckauflage und Bemalung (Länge: 54,7 cm), das in die 11./12. Dynastie zu datieren ist und mit € 7.500 zum Ausruf kommt.
Ein Amulett in Form des knienden menschengestaltigen Luftgottes Schu (Los 148) aus hellgrüner Fayence, Höhe: 4,8 cm, aus der Spätzeit (664-332 v. Chr.) hat eine Taxe von € 1.750 und ein großformatiges Fayence-Amulett des schakalköpfigen Gottes Anubis (los 151) ist 8,8 cm hoch und soll € 2.000 bringen.
Auf € 10.000 taxiert ist die Statuette des thronenden Gottes Amun oder Amun-Re (Los 176) aus Bronze, mit rötlich-brauner Patina (Höhe 21,0 cm). Der Gott trägt die Amun-Kappe.
Der separat gearbeitete Kopf von einer Statuette des Weisheitsgottes Thot in seiner Gestalt als schreitender Ibis (Los 191) ist aus Bronze mit grüner Patina. Er stammt aus der Spätzeit (664-332 v. Chr.) und hat einen Schätzpreis von € 3.500.