Schatz und Schatzsuche in Recht und Geschichte
Noch bis Dezember zeigt das Mittelalterliche Kriminalmuseum Rothenburg eine Ausstellung über Schätze und die Suche danach. Dabei wird das Thema aus rechtshistorischer Sicht behandelt, auch juristischer Fragen zu Eigentumsrechten gehobener Fundstücke spielen eine Rolle.
Ob frühneuzeitlicher Schatzjäger oder moderner Sondengänger – die verlockende Vorstellung von unermesslichem Reichtum, der irgendwo nur darauf wartet, gehoben zu werden, inspiriert die menschliche Vorstellungskraft seit jeher. Dem Thema der (legendären) Schätze und Schatzsuchen widmet sich das Mittelalterliche Kriminalmuseum mit seiner aktuellen Sonderausstellung, wie gewohnt von einer rechtshistorischen Warte. Es entführt seine Besucher in eine Welt magischer Schatzhüter, Reliquienjäger, sensationeller Schatzfunde und Schatzsucherprozesse.
Vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit bis hin zur Moderne bekommen Besucher anhand einer Vielzahl an Exponaten und Medien die Möglichkeit, in die Geschichte der Schatzsuche, ihrer Entzauberung und Verrechtlichung sowie der Hoffnung auf einen segenhaften Wandel der Lebensverhältnisse einzutauchen. Den magischen Anfängen soll dabei ebenso Platz eingeräumt werden, wie den modernen Spannungsverhältnissen zwischen Archäologie und Schatzsuche oder rechtlichen Fragen bezüglich Eigentums gehobener Fundstücke.
Die Ausstellung, in der die Besucher zahlreiche Exponate des Kriminalmuseums und der Sammlung Siefener erwarten können, ist seit dem 30. April 2023 bis voraussichtlich 31. Dezember 2024 in der Johanniterscheune des Kriminalmuseums zu sehen und entstand unter tatkräftiger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Johannes Dillinger (Oxford/Mainz) sowie Birgit Kata, M.A..
Zu dieser Sonderausstellung ist ein reich bebilderter Katalog mit Essay-Teil erschienen. Der Ausstellungskatalog ist in deutscher und englischer Sprache erhältlich.