Antike Kunst bei Gerhard Hirsch Nachf.
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 394
Antike Kunstobjekte
10. Februar 2025
D-München
Die erste Auktion von Gerhard Hirsch Nachf. im Jahr 2025 ist den antiken Kunstobjekten gewidmet und umfasst 625 Lose. Die Auktion beginnt mit einer attraktiven Serie von meist römischen Objekten aus Glas, darunter ein Vierhenkeltopf aus farblosem, leicht gelblichem Glas aus dem östlichen Mittelmeerraum mit einer Taxe von € 1.100.
Im Anschluss gelangen die Objekte aus Stein zum Ausruf. Ein Reliefgefäß aus dunkelgrauem Stein zeigt einen Stier, der von einer Schlange angegriffen wird. Das Objekt aus dem 3. Jt. v. Chr. stammt aus dem vorder- oder zentralasiatischen Raum und ist mit € 2.500 geschätzt. Die Objekte aus Ton beginnen mit einem großen Gefäß (H. 57 cm) aus Anatolien des 2. Jt. v. Chr. mit geometrischem Dekor (Taxe € 5.000). Es folgt eine Schnabelkanne mit brauner Bemalung, die im 3./2. Jt. v. Chr. in Vorderasien entstand und mit € 1.400 taxiert ist. Hervorzuheben ist ein griechischer rotfiguriger Glockenkrater, aus dem späten 5./4. Jh. v. Chr. Der Krater mit beidseitiger Bemalung hat eine Höhe von 30 cm und kommt mit einer Taxe von € 4.000 unter den Hammer. Es folgt eine Auswahl an islamischen Gefäßen und eine Reihe von qualitätsvollen Öllampen.
Nachfolgend die Objekte aus Metall, darunter die Bronzefigur eines Togatus capite velato. Die römische Arbeit zeigt die aufwendige Bekleidung des Würdenträgers und entstand in der späten Republik oder in der frühen Kaiserzeit (Taxe € 25.000). Sehr selten ist der Kopf einer Göttin mit polosartiger Hörnerkrone aus Bronzevollguß, möglicherweise Fragment einer Trägerfigur, aus Vorderasien aus dem 8.-6. Jh. v. Chr. (Taxe € 20.000). Das Titelstück dieser Auktion bildet ein Libationsgefäß aus Silber in Form einer Amphore mit Verzierung in Treibarbeit und Gravur. Gefäße dieser Art wurde wohl für Trankopfer verwendet. Die achämenidische Arbeit des 6.-4. Jh. v. Chr. ist auf € 20.000 taxiert. Ein illyrischer Helm vom Typ Pflug IIa soll € 8.000 bringen.
Unter den Asiatica wird eine Ziervase aus grünlicher Jade (China, 18. Jh. n. Chr.) mit einer Taxe von € 1.000 angeboten. Eine große chinesische Schale auf 3 Füßen des 15./16. Jh. n. Chr. soll € 1.500 erzielen.
Bei den Waagen und Gewichten kommt eine schöne Sammlung von Gewichten zum Ausruf, darunter eine Gewichtsente aus dunkelgrau-grünlichem Stein mit Einlagen aus Kupfer, deren Gewicht etwa ¼ babylonische Mine bzw. 15 Schekel zu 8,6 g entspricht (Taxe €1.000). Es folgen Schlösser und Schlüssel, die Kreuze, Plaketten, Spiegel und Kosmetikutensilien, sowie Gürtelschließen und Nadeln.
Nach einer Partie von Fibeln mit vielen figürlichen Darstellungen gelangt eine ausgewählte Serie von Antikem Schmuck zum Ausruf. Eine Kette aus Gold- und Silberperlen mit einem Traubenanhänger aus römischer Zeit (2./3. Jh. n. Chr.) ist mit € 5.000 taxiert. Ein offener Armreif aus hellenistischer Zeit, deren Abschluss vollplastische, fein in Treibarbeit ausgeführte Kalbsköpfe bilden, hat eine Taxe von € 8.000. Es folgen ein Paar Bronzearmreife aus Südosteuropa des 8./7. Jh. v. Chr. mit geometrischer Ritz- und Punzdekor und einem Schätzpreis von € 1.000. Auf € 3.500 taxiert sind ein paar goldener Ohrringe mit Filigrandekor und Taubenanhänger. Diese qualitätsvolle Arbeit stammt aus hellenistischer Zeit aus dem 3./2. Jh. v. Chr.
Ein Paar halbmondförmiger Schläfenanhänger, sog. Kolty, stammen aus mittelbyzantinischer Zeit und sind mit € 10.000 taxiert. Auf hohl aus Goldblech gearbeiteten Scheiben sind Tauben aus polychromem Email dargestellt. Ein etruskischer Goldohrring „a bauletto“ stammt aus dem 6. Jh. v. Chr. und soll € 3.500 bringen. Mit einer Taxe von € 2.800 kommt ein Goldring mit Niccologemme zum Ausruf. Dieses Los aus römischer Zeit (2. Jh. n. Chr.) zeigt einen geflügelten Knaben und davor die Buchstaben HM für Hymenaios, den Gott des Eheglücks. Am Anfang der Kameen und Intaglien steht ein dreischichtiger Onyx mit einer Tierkampfszene. Die römische Arbeit des 1. Jh. n. Chr. nach griechischem Vorbild erinnert an die Münzprägung der makedonischen Stadt Akanthos (Taxe € 7.000). Ein weiteres Schichtglas aus römischer Zeit mit Darstellung einer geflügelten Frau soll € 3.000 bringen.
Nach den Stempeln und Siegeln und einem Musikinstrument (einer Flöte aus Bein mit Schätzpreis € 1.400) kommen die Idole unter den Hammer mit u.a. einer goldenen Perle in Form eines Löwen, ca. aus dem 18. Jh. v. Chr. aus Vorderasien aus der Sammlung Graf und Gräfin Pourtales (Taxe € 3.500). Den Abschluss dieser Auktion bilden die Aegyptiaca.
Vorberichte zu den numismatischen Auktionen 395 und 396 werden wir in den kommenden Wochen veröffentlichen.