Von Karl Martell bis zu Rheingold-Dukaten
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 393: Münzen und Medaillen
Münzen
27. September 2024
D-München
Die Herbst-Auktionswoche der Firma Hirsch in München endet mit der Auktion 393 am 27. September 2024 und umfasst über 820 Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. Die Versteigerung beginnt mit den Münzen des Mittelalters und einem Denier, der dem Merowinger Karl Martell zugeschrieben wird (Taxe € 1.600).
Es folgen die Gepräge der Deutschen und Habsburgischen Lande mit einer interessanten Partie von bayerischen Münzen. Mit € 5.000 taxiert sind 5 Dukaten 1640 des Kurfürsten Maximilian I. auf die Neubefestigung der Stadt München. Bei dieser sehr beliebten Münze handelt es sich um die schönste bayerische Prägung des 17. Jh. Äußerst selten ist eine stempelglänzende 24 Kreuzer 1747 Landmünze des Maximilian III. Joseph, die € 3.000 erzielen soll. Eine Goldmedaille aus dem Jahr 1870 auf den Herzog Maximilian im Gewicht von 6 Dukaten zeigt den jugendlichen Kopf des Vaters der als „Sisi“ bekannten Kaiserin Elisabeth von Österreich (Taxe € 5.000,-). Eine Medaille 1691, die der brandenburgische Kurfürst Friedrich III. auf seine Gemahlin Sophie Charlotte von Braunschweig und Lüneburg prägen ließ, ist mit € 3.000 geschätzt. Nach einer Serie von Goldmünzen des Friedrich II. des Großen kommen 10 Dukaten 1916 mit den Büsten Kaiser Wilhelms I. und seiner Gemahlin Augusta unter den Hammer, die A. und T. Kreitling als Geschenk zur Goldenen Hochzeit von der Freimaurerloge Bruderbund in Berlin-Steglitz erhielten (Taxe € 9.000). Für einen attraktiven barocken Münzhumpen (Taxe € 5.000) und einen Münzbecher des 19. Jh. (Taxe € 2.500) wurden Münzen aus dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg verwendet.
Im Anschluss kommen die Gepräge der Habsburgischen Kron- und Erblande unter den Hammer. Diese beginnen mit dem sogenannten „Enkeltaler“ – einem Schauguldiner 1518, auf dem Kaiser Maximilian I. mit seinen Enkeln Karl und Ferdinand dargestellt ist (Taxe € 5.000). Ein Dukat 1689 des Leopold I. aus Kremnitz ist mit € 3.250 taxiert. Äußerst selten und mit € 12.500 taxiert sind Breite 3 Reichstaler 1626 des Erzherzogs Leopold V. als Landesfürst von Tirol, die das geharnischte Hüftbild des Erzherzogs und den Tiroler Adler zeigen. Aus der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt gelangt ein 1/2 Konventionstaler 1793 des Ludewig X. zum Ausruf; dieser ist mit € 1.500 geschätzt. Ein Dukat 1795 des Mainzer Erzbischofs Friedrich Karl Joseph Freiherr von Erthal soll € 2.250 erzielen. Unter den Münzen der Reichsstadt Nürnberg ist ein Reichstaler 1742 mit Stadtansicht und der Büste Kaiser Karls VII. zu erwähnen (Taxe € 1.500). Nach einer Serie von Münzen aus der Pfalz kommt ein Konventionstaler 1756 aus Regensburg mit einer Taxe von € 875 unter den Hammer. Ein 1 1/2 facher Schautaler 1663 des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. wird als Beichttaler bezeichnet, da der Kurfürst diese angeblich als Abgabe an seinen Beichtvater verwendete (Taxe € 8.000). Ein Dukat 1864, der für die Armbrustschützen vom sächsischen Kammerherrn Christian Adolph von Polenz gestiftet wurde, soll € 3.000 erzielen. Ein äußerst seltener Gedenktaler 1717 der Grafen Christoph Friedrich und Jost Christian von Stolberg-Stolberg mit Darstellung der Gruben kommt mit einer Taxe von € 1.500 zur Auktion.
Anschließend folgen die Neueren Deutschen Prägungen, darunter der „Garnisonsgulden“ des Friedrich I. von Baden (Taxe € 3.000). Das Titelstück der Auktion ist ein Rheingold-Dukat 1856 des Maximilian II. von Bayern mit der Ansicht von Speyer und einer Taxe von € 2.000. Nach einer Serie von Friedrichs d’or und 1/2 Friedrichs d’or des Friedrich Wilhelm III. von Preußen kommen 4 Dukaten 1841 des Wilhelm I. von Württemberg auf sein 25jähriges Regierungsjubiläum zum Ausruf, diese sind mit € 2.250 geschätzt. Die Deutschen Reichsmünzen ab 1871 umfassen ca. 115 Lose, darunter 5 Mark 1901 des Herzogs Ernst von Sachsen-Altenburg in Polierter Platte und mit herrlicher Patina (Taxe € 3.000). Es folgen die Reichsgoldmünzen mit sehr seltenen 10 Mark 1914 des Georg II. von Sachsen-Meiningen mit einer Taxe von € 4.500.
Unter den Geprägen des Auslandes ist zuerst eine Partie von brasilianischen Münzen hervorzuheben. 20000 Réis 1724 des Joao V. aus Minas Gerais sind mit € 25.000 taxiert. Äußerst seltene 960 Réis 1834 des Dom Pedro II. kommen mit einer Taxe von € 18.000 unter den Hammer. Es folgen 75 Münzen aus China, darunter viele Goldmünzen z.B. aus der Lunar Serie 150 Yuan 1987 auf das Jahr des Hasen (Taxe € 1.100). Ebenfalls unter den Hammer kommen Freundschaftspandas, die anlässlich der Numismata in München geprägt wurden, so z.B. ein Freundschaftspanda 1992 zu 1/2 Unze Gold mit dem Friedensengel (Taxe € 1.100). Eine große niederländische Medaille des Jahres 1642 auf die Ankunft von Maria Stuart als Braut des Prinzen Willem ist mit € 7.500 geschätzt. Aus Russland gelangen 2 Rubel 1718 des Peter I. des Großen zur Auktion, diese sind ebenfalls mit € 7.500 geschätzt.
Den Abschluss der Auktion bilden die Goetz-Medaillen, Banknoten, Münzwaagen, Petschaften und Religiösen Objekte.