Plankenhorn, Gerhard (geb. 1941)
Gerhard Plankenhorn wurde 1941 in München geboren. Nachdem seine Familie 1943 zuerst nach Starnberg und später nach Bernried am See umzog, besuchte er von 1951-1960 das Benediktinergymnasium Ettal, um seine Ausbildung anschließend mit dem Studium der klassischen Philologie in München zu vollenden. Als Gymnasiallehrer für Latein, Geschichte und Sozialkunde verbrachte er von 1967-2005 sein gesamtes Berufsleben am Gymnasium Starnberg. Seit 2005 im wohlverdienten Ruhestand, beschäftigt sich Herr Plankenhorn seither in erster Linie mit dem Studium der Numismatik und der Pflege seiner Sammlung griechischer und provinzialrömischer Münzen aus Kleinasien.
Seine erste antike Münze erhielt Herr Plankenhorn 1962 im Alter von einundzwanzig Jahren als Geschenk, doch es war ein numismatisches Seminar des bekannten Althistorikers und Numismatikers Prof. Dr. Peter Robert Franke, welches seine Begeisterung für Münzen erst richtig entfachte. Wie sich bald zeigen sollte, übertrug sich auch die Passion des Dozenten für Kleinasien auf den Studenten, der sich bald selbst eingehend mit den Kulturen und Münzen dieser so geschichtsträchtigen Region auseinanderzusetzen begann. Seit den späten 1960ern reiste Herr Plankenhorn regelmäßig in seinem VW Käfer zu Studienzwecken und ausführlichen „road trips“ in die Türkei, immer auf der Suche nach griechischen und römischen Ruinenstätten. Auf einer dieser Reisen traf er im Jahr 1970 auch Hans von Aulock (1906-1980), den berühmten deutschen Numismatiker und Sammler kleinasiatischer Münzen, der es sich nicht nehmen ließ, den jungen Reisenden persönlich von der Bushaltestelle abzuholen, um ihm im Anschluss nicht etwa seine Münzsammlung zu zeigen, sondern mit seinen vielen Jagdtrophäen zu beeindrucken! Einige Jahre später revanchierte sich H. von Aulock für den Besuch mit einer Visite in Herrn Plankenhorns Haus am Starnberger See. Mit seiner letzten Reise Anfang der 2000er Jahre hatte Herr Plankenhorn die Türkei schließlich nicht weniger als vierundneunzig Mal bereist und die große Mehrheit der bekannten Ruinenstätten des Landes persönlich besucht. Er ist – auch heute noch! – ohne Zweifel einer der größten Kenner griechisch-römischer Ruinen Kleinasiens.
In all diesen Jahren hat Herr Plankenhorn äußerst aktiv griechische und römische Münzen Kleinasiens gesammelt. Die meisten seiner Stücke erwarb er auf süddeutschen Auktionen oder privat von den zahlreichen Sammlern und Händlern in und um München. Begleitet wurde er dabei über viele Jahre nicht nur von seinem Mentor, Prof. Dr. Franke, sondern auch von seinem guten Freund Dr. P. Vogl, den er zum ersten Mal an einer deutschen Auktion kennenlernte, als beide Sammler auf die gleiche Münze boten. Heute umfasst die Sammlung von Herrn Plankenhorn insgesamt mehrere tausend Stück, welche sich auf die verschiedenen Provinzen Kleinasiens aufteilen. Im Alter von 81 Jahren hat er sich nun entschlossen, seine Münzen wieder in den numismatischen Kreislauf zurückzuführen.
Gerhard Plankenhorn hat Leu Numismatik mit der Versteigerung seiner Sammlung phrygischer Münzen beauftragt, die in der Webauktion 24 (3.-6.12.2022) präsentiert wird.
Herr Plankenhorns Sammlung mysischer Münzen wurde durch die Staatliche Münzsammlung München in einem gedruckten Sonderband veröffentlicht (ISBN 978-3-922840-46-6), das ausführlich in der MünzenWoche besprochen wird.
Dieser Artikel wurde zuerst in einem Auktionskatalog des Auktionshauses Leu Numismatik veröffentlicht.