Viczay, Mihály (1721–1787 bzw. 1756/7–1831)

von Hadrien J. Rambach

Porträt von Mihály Viczay de Loós et Hédevár (1757–1831) von Zsigmond Pollák, aus Vasárnapi Ujság, Ausgabe 28 (1884), S. 437.

Porträt von Mihály Viczay de Loós et Hédevár (1757–1831) von Zsigmond Pollák, aus Vasárnapi Ujság, Ausgabe 28 (1884), S. 437.

Dieser Text ist eine Zusammenfassung des Artikels Notes on the Wiczay / Viczay collection of Greek and Roman coins“, von Hadrien Rambach, veröffentlicht im Bulletin du Cercle d’Études Numismatiques, vol. 61.3 (September-Dezember 2024), Seite 30-33.

Münzbeschreibungen erwähnen gelegentlich die Wiczay-Sammlung griechischer und römischer Münzen. Diese Sammlung, die zahlreiche Stücke und einige große Seltenheiten umfasste, ist vor allem durch einen Katalog von Felice Caronni bekannt: Musei Hedervarii in Hungaria numos antiquos Graecos et Latinos descripsit anecdotos vel parum cognitos etiam cupresi tabulis incidi curavit, Wien 1814, in zwei Quart-Bänden. Zuvor existierte ein von Josef Khell von Khellburg und Joseph Hilarius Eckhel gemeinsam verfasster Katalog, der jedoch unveröffentlicht blieb und heute als verloren gilt.

 Carl Wilhelm Becker (1772–1830), Silbermedaille mit dem Porträt von Mihály Viczay (1756/7–1831), 29 mm, 7,48 g. Ref.: Durand 1865, S. 121, Nr. 1. Ex Künker, Auktion 242, 20. November 2013, Los 3698.

Carl Wilhelm Becker (1772–1830), Silbermedaille mit dem Porträt von Mihály Viczay (1756/7–1831), 29 mm, 7,48 g. Ref.: Durand 1865, S. 121, Nr. 1. Ex Künker, Auktion 242, 20. November 2013, Los 3698.

Dieser Name bezieht sich tatsächlich auf zwei verschiedene Sammler: Graf Mihály Viczay (1721–1787) und Graf Mihály Viczay (1756/7–1831).

Bis zum 17. November 1830 war das Wiczay-Kabinett auf etwa 11.992 griechische und 13.377 römische Münzen angewachsen. Ihre Sammlung wurde 1835 en bloc an den Pariser Händler Charles Louis Rollin verkauft, der die Münzen privat unter Sammlern sowie an das Wiener Museum und das Pariser Münzkabinett auflöste.

Macrianus, 260–261 n. Chr. Aureus, 4,68 g. Paris, BnF, Cabinet des Médailles, Inv. FG 1390. Publ.: Caronni 1814, S. 91, Nr. 509, Taf. I-16 = Longpérier 1836, Nr. 92 = Cohen 1892, S. 5, Nr. 10 = RIC 1962, S. 580, Nr. 2 = Göbl 2000, Nr. 1738a = Busche & Myzgin 2020, S. 108. Foto © Vincent Drost, BnF.

Macrianus, 260–261 n. Chr. Aureus, 4,68 g. Paris, BnF, Cabinet des Médailles, Inv. FG 1390. Publ.: Caronni 1814, S. 91, Nr. 509, Taf. I-16 = Longpérier 1836, Nr. 92 = Cohen 1892, S. 5, Nr. 10 = RIC 1962, S. 580, Nr. 2 = Göbl 2000, Nr. 1738a = Busche & Myzgin 2020, S. 108. Foto © Vincent Drost, BnF.

Trotz der Bedeutung der vielen Seltenheiten in ihrer Sammlung, wie dem Aureus von Macrianus, von dem heute nur sechs Exemplare bekannt sind, ist bemerkenswert, dass der Sohn auch eine Reihe gefälschter griechischer Münzen von Caprara (aktiv in Smyrna und Syros ca. 1822–1832) erwarb, darunter eine Gold-Eule von Athen, sowie mindestens einen falschen Aureus von Maximianus Herculius (286–305 n. Chr.), der später vom Pariser Museum gekauft wurde! Diesen Aureus hatte Wiczay bei dem (heute) berühmten Fälscher Carl Wilhelm Becker (1772–1830) erworben, bei dem Wiczay auch mehrere Porträtmedaillen in Auftrag gab.

Bibliographie

  • Fritz Mitthof, Die Analyse eines siebenbürgischen Schatzfundes durch Abbé Eder im Jahr 1803: Goldstatere der bosporanischen Herrscher Pharnakes II. und Asandros in Vergesellschaftung mit solchen des Lysimachos-Typs, in B. Woytek and D. Williams (eds.), Ars critica numaria. Joseph Eckhel (1737-1798) and the Transformation of Ancient Numismatics, Wien, 2022, S. 211-244
  • Hadrien Rambach, «Notes on the Wiczay / Viczay collection of Greek and Roman coins», in Bulletin du Cercle d’Études Numismatiques, vol. 61.3 (September-Dezember 2024), S. 30-33
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