Hall, Henry Platt (1863-1949)
Henry Platt Hall arbeitete bei Platt Bros. & Co. Ltd, einem Hersteller von Textilmaschinen in Oldham (Lancashire). Er begann als Auszubildender in der Firma, sammelte Erfahrungen im Vertrieb, bevor er die Firmenprodukte im Ausland, u. a. in Russland, vermarktete. Hall stieg in der Firma auf, bis er 1920 Vorsitzender wurde. Er war ein gelernter Metallarbeiter (Formen, Fügen, Hobeln, Schlitzen, Bohren usw.) und Mitglied des Verwaltungsausschusses der Engineering and Allied Employers Federation. Im Jahr 1924 ging er in den Ruhestand und zog nach Montgomeryshire, wo er High Sheriff (1923-1929) und Friedensrichter (1928-1945) wurde.
Im Ruhestand hatte er mehr Zeit für Münzen: Bereits 1899 war er der Numismatic Society of London beigetreten und wurde Ratsmitglied der Royal Numismatic Society wie auch der British Numismatic Society. Seine griechischen, römischen und byzantinischen Münzen wurden 1950 von Glendining’s in zwei Auktionen versteigert – mit beeindruckenden 2.328 Losen (darunter etwa 400 Goldmünzen). Eine weitere Auktion britischer Münzen wurde abgesagt, da Spink das Material en-bloc angekauft hatte.
Bereits als Schüler der Manchester Grammar School erwarb Hall seine ersten Münzen. 1895 begann er, ein Verzeichnis all seiner Erwerbungen (mit Quittungen) zu führen, das er bis zu seinem Tod aufbewahrte. Leider wurden diese Informationen nicht in die Glendining-Kataloge aufgenommen, weshalb zu hoffen bleibt, dass dieses wertvolle Dokument eines Tages wieder auftauchen wird. Als Leonard Forrer das Vorwort zum ersten Verkaufskatalog schrieb, wies er darauf hin, dass Hall „ein geschätzter und geliebter Sammler“ sei, den er seit mehr als einem halben Jahrhundert kannte. Neben der Numismatik, schrieb Forrer, seien Halls Lieblingsbeschäftigung die Fasanen- und Entenjagd gewesen, denen er noch in seinen letzten Lebenswochen nachging.
Bibliographie:
- Harrington Manville, Biographical dictionary of British and Irish numismatics, London 2009, p. 120.
- Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auction 91: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part I, Zurich, 23 May 2016, pp. [67]-[79].
- Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auction 99: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part II, Zurich, 29 May 2017, pp. 47-63.
- Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auction 105: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part III, Zurich, 9 May 2018, pp. 82-105.
Dieser Artikel wurde zuerst in einem Katalog des Auktionshauses Numismatica Ars Classica veröffentlicht.