Die Rache der Solidi

von Jeremy Bostwick

24. Juli 2014 – Die faszinierende Welt der Numismatik gibt den perfekten Hintergrund ab für eine Mischung aus Geschichte, Kunst und Popkultur mit einer gesunden Dosis von Wortwitz, der noch untergemengt wird. Durch dieses Nischenhobby werden wir den Nischenhumor erkunden, jeweils anhand eines Nischencartoons. Und der Name? Ein solidus (Mehrzahl solidi) war eine Goldmünze, die im spätrömischen Reich in Gebrauch kam und in der ersten Hälfte der Zeit des Byzantinischen Reichs im ganzen Mittelmeergebiet Verbreitung fand. Warum die „Rache der Solidi“? Es ist witzig. Ziemlich. Hoffentlich. Vielleicht auch nicht.
Um mal loszulegen, hier kommt ein Cartoon speziell für Byzanzfreunde …

Der Hintergrund …
Phokas war byzantinischer Kaiser von 602 bis 610 n. Chr., kam durch Usurpation an die Macht und starb auch so. Phokas entriss zunächst seinem Vorgänger Maurikios den Thron und verlor ihn dann seinerseits an seinen Nachfolger Herakleios (der ihn enthaupten ließ). Hätte Phokas tatsächlich eine Fokusgruppe – wie man Gesprächsgruppen heute auf neudeutsch benennt – einberufen, dann hätte er sicher einen besseren Einblick in den Aufruhr erhalten, der während seiner Herrschaft ausbrach.

Goldener Solidus des Phokas, geprägt zwischen 603 und 607 in Konstantinopel. Aus Auktion CNG 87 (18. Mai 2011), Nr. 1216.

Jedenfalls fand er zwischen all dem Blutvergießen Zeit, den Bart wieder in die römisch-byzantinische Kaisermode einzuführen. Nachdem Konstantin I. (der Große) mit dieser Tradition gebrochen hatte, war der Bart bis dahin außer Mode gewesen. Phokas’ Porträt erkennt man sofort aufgrund seines wilden Haarwuchses im Gesicht und seines Ausdrucks, der ihn wie vor Angst gelähmt erscheinen lässt – auf allen seinen Prägungen.

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