Die Ergebnisse der Frühjahrsauktionen 2023 von Emporium Hamburg
Emporium Hamburg
Frühjahrsauktion 102-103
Münzen und Banknoten
8.-11. Mai 2023
Online
Die große Frühjahrsauktion von Emporium Hamburg erstreckte sich in diesem Jahr über vier Tage vom 8. bis zum 11. Mai 2023 mit knapp 3500 grandiosen Losen. Sowohl der Bereich Antike und Deutsches Kaiserreich als auch Hamburg, Stadt, Großbritannien und Notgeld aus dem Saarland haben zahlreiche Interessenten angezogen. Wie in den vorherigen Jahren fand auch diese Auktion ohne Saalbieter statt. Viele interessante und mit attraktiven Schätzpreisen angesetzte Stücke fanden dennoch in spannenden Live-Bieterwettkämpfen über Telefon und Online zu neuen Besitzern und so manche Raritäten konnte neue Höchstgebote erzielen.
Auktion 102: Münzen und Medaillen
Den Start machte der Bereich Antike und zeigte mit dem Los 47 (AV Stater aus Thrakien, unter Lysimachos, Schätzpreis € 3500,-) schon den ersten von vielen sensationellen Zuschlägen der Auktion mit € 8200,-. Auch die Münzen aus dem Seleukidischen Reich erfreuten sich großer Beliebtheit. Die vorzüglichen AR Tetradrachmen von Antiochos VI. (154-142 v. Chr.) erhielten jeweils einen Zuschlag von € 1300,- (Los 110, Schätzpreis € 1000,-) und €1250,- (Los 111, Schätzpreis € 1000,-).
Im Sammelgebiet Ausland erzielten vor allem die Länder Bolivien und Peru, Großbritannien und die Vereinigten Staaten großartige Ergebnisse.
Im Bereich der Vereinigten Staaten waren besonders die Goldmünzen stark umkämpft. Das Prachtexemplar unter der Losnummer 1637 (1 Dollar 1922, Grant Memorial, Schätzpreis € 1000,-) fand bei einem Zuschlag von € 1250,- einen neuen Besitzer. Auch Los 1638 (3 Dollars 1878, Philadelphia) übertraf seinen Schätzpreis von € 1750,- und wurde mit € 2100,- dem Höchstbietenden zugeschlagen.
Einen weiteren überraschenden Höhepunkt erlebte das Los 752 aus Bulgarien: Diese Bronzemedaille von 1879 mit dem Porträt von Alexander I. (1879-1886) wurde für € 3600,- verkauft – der Schätzpreis lag bei € 75,-. Bei den dänischen Münzen stach besonders das Los 815 hervor, ein Prachtexemplar 2 Christian d’or 1847 (Schätzpreis € 2600,- verkauft für € 2900,-).
Aus Großbritannien übertraf das Los 879, ein Jubiläumsset von 1887 in Gold und Silber, Victoria mit Schleier, alle Erwartungen: Bei einem Schätzpreis von € 6800,- erhielt das Los einen Zuschlag von € 10500,-. Bemerkenswert war auch das Los 892, 5 Pounds 1937 (Georg VI.), welches einen Zuschlag von € 20.000,- erzielte (Schätzpreis € 11.500,-). Die bekannte Goldmünze 200 Pounds 2019 „Una and the Lion“ (Los 894, Schätzpreis € 45.000,-) erreichte einen Zuschlag von € 50.000,-.
Die klaren Favoriten der Auktion waren die Sammlungen aus Bolivien und Peru, sowohl aus der Kolonialzeit als auch aus der Zeit der Republik. Hier überschlugen sich die Gebote: Diese Münzen erzielten fast fortwährend ein Vielfaches ihres Schätzpreises. Von insgesamt 574 Losen finden sich nur noch 18 im Nachverkauf wieder. Besonders das Los 1279 (2 Reales 1843 Po M, Pasco, Schätzpreis € 400,-) mit einem Zuschlag von € 1950,- und das Los 1308 (8 Reales 1823 LIMA JP, Schätzpreis € 150,-) mit einem Zuschlag von € 4200,- sorgten für große Bieter-Freude. Weitere Zuschlag-Highlights waren:
- Los 553: 4 Reales o. J. (Philipp II., 1574-1586), ss, Schätzpreis € 180,- verkauft für € 880,-
- Los 1023: 8 Reales o. J. (1577-1588), Lima, ss, Schätzpreis € 500,- verkauft für € 1100,-
- Los 1237: 8 Reales 1823 LIMAE JP, f.ss, Schätzpreis € 85,- verkauft für € 640,-
Im Sammelgebiet Altdeutschland hat auch das Titelstück der Auktion seinen Schätzpreis übertroffen: Los 1885, der dicke doppelte Reichstaler 1680 mit Titel Leopold I. a. d. Frieden von Nijmegen, hat nicht zuletzt aufgrund seiner großen Seltenheit einen Zuschlag von € 31.000 erzielt (Schätzpreis € 28.500,-). Ebenfalls aus Hamburg, Stadt, zog das Los 1890 viele Gebote auf sich: Ausgestattet mit dem Original-Etui konnte der ½ Goldportugaleser 1888 als Prachtexemplar einen Zuschlag von € 5600,- erreichen (Schätzpreis € 3500,-). Und auch unter den Deutschen Münzen etablierte sich wieder eine Hamburger Münze weit vorn. Ein Dukat 1872 B, Hannover wurde für € 1100,- verkauft (Schätzpreis € 600,-). Großer Beliebtheit erfreuten sich die Stücke aus alter norddeutscher Sammlung, so auch die seltenen Prachtexemplare Los 2321 (3 Mark 1909, Schätzpreis € 500,- verkauft für € 820,-) und Los 2323 (3 Mark 1911, Schätzpreis € 500,- verkauft für € 800,-).
Das Kaiserreich in Gold hielt zahlreiche spannende Stücke und damit einhergehende Zuschläge bereit: Die 10 Mark 1913 G kam auf € 2200,- Zuschlag (Los 2615, Schätzpreis € 1000,-). Das Prachtexemplar 20 Mark 1903 aus Waldeck und Pyrmont kam bei € 13.000,- unter den Hammer (Los 2725, Schätzpreis € 11.000,-). Das Höchstgebot unter den Goldmünzen erhielt das Los 2721 aus dem Bereich Sachsen-Meiningen: Die 20 Mark 1882 erreichten einen Zuschlag von € 17.500,- bei einem Schätzpreis von € 16.800,-.
Auktion 103: Banknoten und Notgeld
Die zweite Hälfte des vierten Auktionstages war einzig und allein den Banknoten und dem Notgeld reserviert. Auch hier waren zahlreiche Bieter erfolgreich mit ihren Geboten. Das Los 4003, 10 Rupien aus Burma, erreichte gleich zu Beginn einen äußerst hohen Zuschlag von € 5800,- (Schätzpreis € 1200,-). Von der Österreichisch-Ungarischen Bank erzielte das Los 4045 ein Höchstgebot von € 1050,- (Schätzpreis € 100,-). Gleich zwei Rote Hunderter übertrafen ihre Schätzpreise: Los 4200 (100 Deutsche Mark 1948, Schätzpreis € 1200,-) mit einem Zuschlag von € 1450,- und Los 4201 (100 Deutsche Mark 1948, Schätzpreis € 800,-) und einem Zuschlag von € 1850,-. Höhepunkt dieser Auktion war jedoch unbestritten das Titelstück aus den Nebengebieten: Nach einem spannenden Bietergefecht fand die Saarmark-Note 100 Mark 1947 mit einem Zuschlag von € 10.000 einen neuen Besitzer (Los 4328, Schätzpreis € 6000,-).