Abels, Björn-Uwe (geb. 1941)
Prof. Dr. Björn-Uwe Abels wurde 1941 in Berlin geboren. Elf Jahre später, im Jahr 1952, zog die Familie Abels nach Indien, und zwar nach Ambarnath in der Nähe von Mumbai, wo der Vater von Prof. Dr. Abels als Mathematiker arbeitete. Die Familie blieb bis 1955 in Indien und der junge Björn-Uwe ging an der internationalen Breeks Memorial School in Ootacamund, Tamilnadu, zur Schule. Dieser dreijährige Aufenthalt in Indien sollte in Prof. Dr. Abels eine lebenslange Leidenschaft für Indien und Zentralasien wecken und er wandte sich bald dem Münzsammeln zu, wobei er sich auf die indischen Fürstenstaaten und Britisch-Indien konzentrierte. 1956 kehrte die Familie Abels nach Deutschland zurück und zog nach Gaienhofen am Bodensee nahe der Schweizer Grenze. Von 1962 bis 1964 diente Prof. Dr. Abels in der Luftlandedivision der Bundeswehr.
Sein Interesse für andere Kulturen veranlasste Prof. Dr. Abels zu einem Studium der Vor- und Frühgeschichte an der Universität Tübingen, wo er auch einen Hindi-Kurs besuchte und 1970 promovierte. Im selben Jahr unternahm er – ausschliesslich mit öffentlichen Verkehrsmitteln – eine viermonatige Studienreise durch den Iran, Afghanistan und Pakistan, bevor er schließlich Indien erreichte. Etwa zu dieser Zeit begann er unter der Anleitung von Prof. Dr. M. G. Reddy (Hyderabad) und Dr. K. K. Maheshwari (Mumbai) mit dem Sammeln antiker indischer Münzen, die schließlich den Kern seiner Sammlung bilden sollten. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1971 trat Prof. Dr. Abels eine Stelle beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Würzburg an und wechselte später an das Landesamt in Bamberg, wo er von 1976 bis 2006 in leitender Funktion tätig war. 1996 wurde er Honorarprofessor an der Universität Bamberg.
Im Laufe seines Lebens unternahm Prof. Dr. Abels nicht weniger als 45 Reisen nach Indien, viele davon mit seiner Frau, und besuchte die wichtigsten archäologischen und historischen Schätze, die das Land zu bieten hat. Zahlreiche langjährige Freundschaften verbinden ihn mit dem Land, nicht nur, aber auch, mit numismatischen Sammlern vor Ort. Seine grosse Liebe zu Indien widerspiegelt sich in seiner in der Leu Web Auktion 25 angebotenen Sammlung, welche Münzen aus den verschiedensten Regionen, Kulturen und Epochen des indischen Subkontinents umfasst. So finden sich neben einigen der frühesten Münzen überhaupt auch Goldpagoden aus dem 16. Jahrhundert. Besondere Höhepunkte der Sammlung sind eine außergewöhnliche Bronzemünze der Panchalas von Adhichhatra (Los 1317) und eine attraktive Serie von Gupta-Golddinaren (Lose 1386-1391, 1396 und 1401), welche die reiche Ikonographie der indischen Numismatik bezeugen. Eine bedeutende Anzahl der Münzen wurden darüber hinaus über die Jahre durch Herrn Prof. Dr. Abels in seinen zahlreichen Aufsätzen publiziert.
Dieser Artikel wurde zuerst in einem Auktionskatalog des Auktionshauses Leu Numismatik veröffentlicht.