Ziegler, Ruprecht
Althistoriker und Numismatiker
Ruprecht Ziegler (*1945 in Kärnten) ist ein pensionierter Althistoriker und Numismatiker mit dem Forschungsschwerpunkt oströmische Provinzialgeschichte und antike Numismatik. Er studierte in Köln Geschichte, Lateinische Philologie und Geographie. Unmittelbar nach dem Magisterabschluss 1974 trat er bei Dietmar Kienast an der neu gegründeten Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf eine wissenschaftliche Assistentenstelle an und promovierte 1976. Dort baute er nach seiner Promotion mit D. Kienast und O. von Vacano die Münz- und Gipssammlung der Alten Geschichte auf.
1990 habilitierte er in Düsseldorf mit dem Thema „Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte“. Die Arbeit wurde 1992 mit dem Preis der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität ausgezeichnet. Im selben Jahr erwarb er in einem zweiten Habilitationsverfahren an der Universität Salzburg die österreichische venia docendi (Lehrbefugnis) für Alte Geschichte und Altertumskunde. Diese Kuriosität war notwendig, da Österreich vor dem EU-Beitritt die deutsche Habilitation für Bewerbungen um außerordentliche Professuren noch nicht anerkannte. Als österreichischer Staatsbürger wollte Ruprecht Ziegler in beiden Ländern Professuren bekleiden können.
1995 wurde Ruprecht Ziegler als ordentlicher Professor für Alte Geschichte an die Universität Duisburg (heute: Duisburg-Essen) berufen. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 forschte und unterrichtete er an dieser Universität, zuletzt am Campus Essen. Einen Ruf der Universität Klagenfurt lehnte er 1998 ab.
Gemeinsam mit der Archäologin Marion Meyer leitete er zwei Jahre lang ein DFG-Forschungsprojekt zu Kulturbegegnung und Akkulturation im östlichen Mittelmeerraum. Er untersuchte Schatzfunde und publizierte Monographien über Münzprägung und Geldumlauf im gallischen Sonderreich, kilikische Münzen aus kleineren deutschen Sammlungen. Im Rahmen der Reihe Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland publizierte er 2001 die Münzen Isauriens und Kilikiens (Pfälzer Privatsammlungen Bd. 6). 2008 legte er gemeinsam mit weiteren Autoren eine Publikation der Prägungen der kilikischen Stadt Anemurion vor (Sammlung Köhler/ Osbahr Bd. III/3).
Neuerdings widmet sich Ruprecht Ziegler auch der Lokalgeschichte des „langen 19. Jahrhunderts“. 2015 veröffentlichte er gemeinsam mit Wolfgang Vetters ein Buch über die bürgerliche Sommerfrische in Velden am Wörthersee. Quellen dafür waren die Tagebücher einer jungen Wienerin und Zeichnungen von Karl Ludwig Libay. Der Numismatik bleibt er weiterhin treu.
Weitere Informationen über Ruprecht Ziegler finden Sie in seinem Eintrag auf wikipedia und auf den Seiten der Universität Duisburg-Essen.
Wenn Sie Ruprecht Ziegler kontaktieren wollen, können Sie das hier tun.
Eine Auswahl seiner althistorischen und numismatischen Publikationen finden Sie hier.
Sein Band über die Münzen Kilikiens aus kleineren deutschen Sammlungen ist im C.H. Beck – Verlag erschienen.
Über Ruprecht Zieglers jüngste Publikation können Sie sich hier und hier weiter informieren.
Das Münzkabinett der Heinrich Heine – Universität Düsseldorf können Sie hier besuchen.