Walker, Alan
Münzhändler und Wissenschaftler
Alan Walker (* 1948) studierte an der Johns Hopkins Universität Klassische Altertumswissenschaften. Bereits während seines Studiums half er, die Sammlung antiker Objekte der Johns Hopkins University zu katalogisieren und nahm an Ausgrabungen in England teil. Er arbeitete mit an der Freilegung der größten römischen Villa in England, gefunden in Fishbourne bei Chichester, er war beteiligt an der Ausgrabung der römischen und später normannischen Festung von Porchester Castle und des römischen Friedhofs in Dorchester, das seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt war.
Nach Abschluss der Johns Hopkins University mit dem BA Hons, wechselte er zur University of Pennsylvania, um dort Archäologie mit Schwerpunkt Numismatik zu studieren. Während seines Studiums war er beteiligt an der Ausgrabung einer römischen Villa in Melfi.
1973, nach seinem Studienabschluss, ging Alan Walker nach Athen, um dort an den Grabungen auf der Agora teilzunehmen. Er war von 1974 bis 1979 im Auftrag der American School of Classical Studies at Athens dabei und arbeitete davon die letzten Jahre als verantwortlicher Numismatiker. Kein Wunder, dass seine Dissertation ein athenisches Thema hatte: Er wurde mit seiner Arbeit über die Münzprägung der Stadt Athen aus der römischen Epoche 1980 promoviert.
Bereits in den Jahren 1978 und 1979 hatte Alan Walker eine Art Praktikum in der numismatischen Abteilung der Zürcher Bank Leu unter Leo Mildenberg und Silvia Hurter gemacht. Die Vielfalt von Münzen, die er im damaligen Zentrum des weltweiten Münzhandels zu sehen bekam, gefiel ihm. 1980 entschied er sich, seine Fähigkeiten ganz in den Dienst des Münzhandels zu stellen. Er erlebte alle Stadien von Leu: Von der numismatischen Abteilung einer Bank über die Leu Numismatik AG bis hin zu LHS. Im Jahre 2008 wurde er Direktor des Zürcher Zweigs der Nomos AG. Heute ist er im numismatischen „Ruhestand“, sprich er arbeitet immer noch als Teilzeit Consultant der Nomos AG.
Alan Walker ist nicht nur für seinen Humor berühmt-berüchtigt, sondern auch für die tiefschürfenden Auktionskataloge, die mit ihren wissenschaftlich hochaktuellen Bestimmungen die meisten Sylloge-Bände in den Schatten stellen. Er zeichnet für einen Großteil der Katalogisierung in den als Referenz geschätzten Leu-Katalogen der antiken Münzen seit 1980 verantwortlich. Zu unentbehrlichen Standardwerken sind seine Kataloge der Sammlung BCD geworden, nämlich zu den Münzen von Olympia (Leu 90 / 2004) und vor allem zu den Münzen der Peloponnes (LHS 96 / 2006) und Thessalien (Nomos 4 / 2011). Auch sein Katalog der spätbyzantinischen Münzprägung (LHS 97 / 2006) gehört zu den wichtigen wissenschaftlichen Materialvorlagen.
Alan Walker ist sicher nicht auf antike Numismatik beschränkt. Sein Katalog zu den Münzen der Ritter des Johanniterordens von Rhodos und Malta (LHS 99/2006) wird genauso geschätzt wie sein Katalog der Sammlung Eparch von byzantinischen Gewichten (Nomos 13 / 2016).
Alan Walker ist Honorary Life Fellow der ANS und Mitglied des Vorstands der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft.
Mehr Informationen über die Firma Nomos AG, finden Sie auf deren Website.
Dort gibt es auch zusätzliche Informationen über Alan Walker.
Sie können Alan Walker auf academia.edu folgen.