Schmitz-Esser, Romedio
Numismatiker mit vielseitigen historischen Interessen, Professor für Geschichte in Graz
Romedio Schmitz-Esser (* 1978) studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Innsbruck. Schon während dieser Zeit engagierte er sich im Museum Alte Münze in der Burg Hasegg in Hall in Tirol, wo er als Münzschläger im touristischen Bereich tätig war. Daraus entwickelte sich eine enge Beziehung zur Numismatik und zur Geschichte der Prägetechnik. Seine numismatischen Spezialgebiete sind die Tiroler Münzgeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts sowie die Entwicklung der Walzenprägetechnik.
2003 erhielt Romedio Schmitz-Esser die Studienförderpreise der „Richard & Emmy Bahr-Stiftung in Schaffhausen“. 2004 war er Stipendiat am Österreichischen Historischen Institut in Rom. 2005 wurde er an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck promoviert. Seine Doktorarbeit trägt den Titel „Arnold von Brescia im Spiegel von acht Jahrhunderten Rezeption” und erhielt 2005 den Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft und Kunst.
Von 2005 bis 2008 war Romedio Schmitz-Esser Stadthistoriker der Stadt Hall in Tirol, wo er sein Wissen der Numismatik vertiefte. Grundwissenschaftliche Interessen hat er daneben in der Epigraphik. Gemeinsam mit Werner Köfler hat er die Inschriften des Tiroler Oberlands ediert („Die Deutschen Inschriften“, Bd. 82, 2013).
2007 kuratierte Romedio Schmitz-Esser die Ausstellung “Der Taler um 1500. Eine Haller Münze zwischen Arm und Reich”. In deren Katalog (Sonderausgabe der Haller Münzblätter) versuchte er, Sozialgeschichte und Numismatik miteinander zu verbinden. Im Rahmen von ICOMOS und in zahlreichen Vorträgen und Publikationen brachte Romedio Schmitz-Esser die Münzgeschichte von Hall in Tirol in einen internationalen, numismatischen Rahmen ein.
2008 wechselte Romedio Schmitz-Esser als Assistent an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. In dieser Zeit intensivierte er seine kulturhistorischen Interessen. 2011/12 verbrachte er als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Duke-University in North Carolina, USA. An der LMU München habilitierte er sich für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften 2013 mit der Arbeit „Der Leichnam im Mittelalter. Einbalsamierung, Verbrennung und die kulturelle Konstruktion des toten Körpers“. Die 2014 publizierte Arbeit wurde 2016 mit dem Carl-Erdmann-Preis des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands ausgezeichnet.
Im März 2014 lehrte Romedio Schmitz-Esser als Short Time Lecturer an der Jinan University im chinesischen Guangzhou. Als Direktor des Deutschen Studienzentrums Venedig war er von 2014 bis 2016 in der Serenissima tätig. Seit 2017 ist Romedio Schmitz-Esser Professor für Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität in Graz.
Romedio Schmitz-Esser ist Mit-Initiator des internationalen DFG-Netzwerks „Neue alte Sachlichkeit: Realienkunde des Mittelalters in kulturhistorischer Perspektive“. Er ist einer der Herausgeber der Reihe „Venetiana“ des Deutschen Studienzentrums in Venedig sowie der „Beihefte zur Mediaevistik“ und Mitglied im wissenschaftlichen Beratergremium der Zeitschrift „Mediaevistik“.
Sie können Romedio Schmitz-Esser per E-Mail erreichen.
Er hat seinen eigenen Eintrag bei Wikipedia.
Auf der Seite der LMU München finden Sie ihn hier.
Sein Buch „Der Leichnam im Mittelalter“ können Sie hier bestellen. Es ist bereits in der 2. Auflage erschienen!
Mehr über den Gegenstand seiner Habilitation, die Geschichte des Leichnams im Mittelalter, lesen Sie hier.
Die Laudatio zur Preisverleihung an seine Habilitation ist hier veröffentlicht.
Romedio Schmitz-Essers Publikationsliste können Sie hier einsehen.
Und dies ist sein Profil bei academia.edu.
Wenn Sie Venedig mögen, wird Ihnen dieses Interview gefallen, das Romedio Schmitz-Esser als Leiter des Deutschen Studienzentrums Venedig zu 500 Jahre Ghetto gegeben hat.
Und auch in der MünzenWoche finden Sie Romedio Schmitz-Esser. Wir publizierten einen Artikel zu einem Kolloquium über die Münzprägung in Hall, bei dem auch Romedio Schmitz-Esser sprach.