Matzke, Michael
Kurator am Münzkabinett des Historischen Museums Basel
Michael Matzke (* 1966, gestorben am 20. Mai 2020) studierte Mittelalterliche Geschichte, Kunstgeschichte, Empirische Kulturwissenschaften und Historische Hilfswissenschaften an den Universitäten von Tübingen und Pisa. Von 1991 bis 1995 war er Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften, in der Forschungsstelle für islamische Numismatik und am Institut für Klassische Archäologie der Universität Tübingen. 1995 wurde er in Mittelalterlicher Geschichte mit der Dissertation „Daibert von Pisa – Bischof, Erzbischof, Patriarch“ promoviert.
Von 1996 bis 1999 war Michael Matzke Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Geschichtliche Landeskunde für das Projekt „Mittelalterliche Münzprägung in Bergbauregionen“, finanziert von der Volkswagen-Stiftung. Bis 2000 war er Research Associate am Fitzwilliam Museum / Cambridge University für das „Medieval European Coinage“-Projekt (Band 12, Northern Italy). Einen Lehrauftrag hatte er 1999-2001 an der Classics Faculty der Cambridge University inne und war zwischen 2000 und 2001 als Assistant Keeper am Fitzwilliam Museum für die Münzen der Klassischen Antike und die mittelalterlichen Münzen Europas zuständig.
Michael Matzke war Wissenschaftlicher Assistent für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Marburg (2001-2006). Zwischen 2008 und 2017 war er Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg.
Von 2006 bis 2020 war Michael Matzke Kurator am Münzkabinett des Historischen Museums Basel, seit 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Inventar der Fundmünzen der Schweiz (IFS), Bern.
Michael Matzke hat eine Vielzahl von Fachartikeln und Konferenzbeiträgen sowie sieben Bücher (Stand 2017) verfasst. Sein Beitrag „Vom Ottolinus zum Grossus – Münzprägung in der Toskana vom 10. bis zum 13. Jahrhundert“ (Schweizerische Numismatische Rundschau 72, 1993) wurde prämiert mit dem Preis der Pfälzischen Numismatischen Gesellschaft e.V. 1994. Zusammen mit Dietrich Mannsperger verfasste er den SNG-Band zur Sammlung der Universität Tübingen (Heft 6: Phrygien – Kappadokien. Römische Provinzprägungen in Kleinasien; 1998). Er ist Co-Autor von „Dirham und Rappenpfennig 2: Mittelalterliche Münzprägung in Südwestdeutschland“ (2004) sowie des 10. Bandes der Reihe „Inventar der Fundmünzen der Schweiz“ zu den Fundmünzen im Tessin (2012).
Michael Matzke war Mitglied in verschiedenen Gesellschaften, darunter die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF), die Schweizerische Numismatische Gesellschaft, der Gruppo Interuniversitario per la Storia dell’Europa Mediterranea, Società Storica Pisana, der Gesellschaft für Internationale Geldgeschichte, der Royal Numismatic Society sowie dem Alemannischen Institut Freiburg/Breisgau.
2017 erhielt er den „Ehrenpreis der Gesellschaft für internationale Geldgeschichte“ in Frankfurt und 2018 den Ehrenpreis der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris.
Michael Matzke hat seinen eigenen Wikipedia-Eintrag.
Zu Michael Matzkes Ausstellungstext „Gefälschte Antike? Die Paduaner und die Faszination der Antike“ in der MünzenWoche kommen Sie hier.
Ebenso in der MünzenWoche finden Sie seine Beiträge in der Reihe „Expeditionen ins Reich der Numismatik“. Dies ist „Teil 1 – Der fehlende Goldgulden oder Basel als päpstliche Münzstätte“. Und hier kommen Sie zu „Teil 2 – Herkules im Hinterhof und eine paduanische Herkules-Medaille“.
Die numismatische Ausstellung des Historischen Museums Basel stellt Ihnen Michael Matzke hier vor.
Und eine kurze Vorstellung von Michael Matzkes „Fundmünzen im Tessin“ lesen Sie hier.
Das Resultat seiner Arbeit im Fitzwilliam Museum, der 12. Band des MEC, wurde kürzlich in der MünzenWoche vorgestellt.
Ursula Kampmann erinnerte an Michael Matzke in diesem Beitrag.