Leimus, Ivar
Kurator der Münzsammlung des Estnischen Historischen Museums
Ivar Leimus (*1953) studierte an der Universität von Tartu (Dorpat) / Estland Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte. Er schloss 1976 sein Studium mit dem Thema „Die Münzfunde des 9. – 17. Jh. aus Westestland und Saaremaa als Geschichtsquellen“ ab. 1989 erfolgte die Promotion an der Estnischen Akademie der Wissenschaften in Tallinn (Reval). Die in deutscher Sprache verfasste Dissertation „Das Münzwesen Livlands im 16. Jahrhundert (1515-1581/94)“ wurde 1995 vom Stockholm Numismatic Institute veröffentlicht.
Seit 1976 arbeitet Ivar Leimus für das Estnische Historische Museum, zunächst als Kurator der Münzsammlung, ab 2006 als dessen stellvertretender Direktor, nun wieder als Kurator. Er lehrte am Institut für Geschichte der Universität in Tartu und in Tallinn.
Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Geldgeschichte Estlands vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, wobei Ivar Leimus durchaus über die Grenzen blickt. Er ist ein Spezialist für wikingerzeitliche Funde, hat die in Estland gefundenen islamischen Münzen publiziert und die in mittelniederdeutscher Sprache verfassten Chroniken des Johann Renner und des Christian Kelch ins Estnische übersetzt.
Ivar Leimus wurde 1994 mit dem Artur Puksow Award ausgezeichnet. Für seinen Sylloge-Band der islamischen Münzen aus öffentlichen Sammlungen Estlands erhielt er den Samir-Shamma-Prize der Royal Numismatic Society. 2019 wurde er außerdem mit dem Ehrenpreis der Gesellschaft für Internationale Geldgeschichte ausgezeichnet.
Ivar Leimus ist Gründungsmitglied und erster Vorsitzender des Baltischen Numismatischen Vereins. Er ist Mitglied der Baltischen Historischen Kommission und korrespondierendes Mitglied des Prähistorischen Vereins Finnlands. Außerdem ist er Mitglied in der Kommission, die für den Entscheid hinsichtlich der estnischen Münzbilder zuständig ist.
Ivar Leimus hat natürlich einen Eintrag in der estnische Wikipedia, und dazu einen in der deutschen.
Seine Publikationsliste finden Sie hier.
Außerdem ist die Website des Estnischen Historischen Museums auch auf Englisch verfügbar.
Howard Berlin hat Ivar Leimus in seinem Museum besucht.