Jankowski, Lyce
Spezialistin für ostasiatische Numismatik, Expertin für die materielle Kultur Chinas
Lyce Jankowski (*1982) studierte Latein, Altgriechisch, Hieroglyphen und traditionelles Chinesisch in Paris. Nach ihrem Abschluss arbeitete und reiste sie ein Jahr lang alleine durch China, von der Sonderwirtschaftszone Shenzhen bei Hongkong bis nach Heilongjiang hoch im Norden.
Als sie nach Paris zurückkehrte, begann sie an der Pariser Ecole Normale Supérieure mit dem Studium der Altertumskunde. Sie besuchte Seminare zu Kodikologie, Epigraphik und indoeuropäischer Linguistik. Fasziniert von den Verbindungen zwischen der Römischen Kaiserzeit und der Han-Dynastie in China, studierte sie römische und chinesische Archäologie. Sie entdeckte die chinesische Münzsammlung der Bibliothèque nationale de France (BnF) für sich. Dort teilte der damalige Kurator der Sammlung, François Thierry, sein immenses Wissen mit ihr. Sie beschloss, sich der Numismatik zuzuwenden und setzte ihr Studium dann in China fort.
Lyce Jankowskis Hauptinteresse gilt der chinesischen Numismatik. Daneben hat sie auch Numismatik in New York studiert, am E. Newman Seminar der American Numismatic Society, sowie griechische und römische Numismatik bei Olivier Picard und Michel Amandry in Paris, und zentralasiatische Numismatik bei Osmund Bopearachchi.
Für ihre Dissertation, in der sie sich mit den sozialen Netzwerken von Münzsammlern im China des 19. Jahrhunderts befasste, erhielt Lyce Jankowski den Quadriennal Prize der Royal Numismatic Society (Brüssel) sowie den Flora-Blanchon-Preis der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres (Paris). Sie hat an zahlreichen internationalen Konferenzen teilgenommen und eine Reihe von Artikeln zu numismatischen Themen veröffentlicht. Sie hat Workshops und Konferenzen in Frankreich, Russland, Großbritannien und der Schweiz organisiert. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Verbreitung chinesischer Prägungen in Ost- und Südostasien.
Von 2014 bis 2017 war Lyce Jankowski Fellow am Worcester College, University of Oxford. Sie war Kuratorin der ostasiatischen Münzsammlung am Ashmolean Museum in Oxford, wo sie einen Katalog der koreanischen, japanischen und vietnamesischen Münzen erstellte. Sie organisierte zwei Ausstellungen zur asiatischen Numismatik (“Pax Mongolica” und “Chinese coins from the scholar’s study”). Heute ist sie als Kuratorin für die außereuropäischen Kunstsammlungen des Royal Museum in Mariemont (Belgien) zuständig.
Lyce Jankowski hat Abschlüsse in Altphilologie (Licence und Maitrise an der Université Paris-Sorbonne), Chinesisch (Licence am Institut National des Langues Orientales, Paris), Altertumskunde (Magistère an der Ecole Normale Supérieure) und Kunstgeschichte (Licence, Master und Doctorat an der Université Paris-Sorbonne).
Sie ist Mitglied der Société Française de Numismatique (Paris).
Sie erreichen Lyce Jankowski per E-Mail.
Mehr über ihre Monografie zu chinesischen Münzsammlern erfahren Sie hier.
Ihr Profil auf academia.edu mit ihren Artikel zum Download finden Sie hier.
Und ihren Katalog koreanischer und japanischer Münzen des Ashmolean Museum können Sie online einsehen.
*24. April 2020