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Wiedereröffnung der Dauerausstellung nach Raub in Manching

Am Tag der Arbeit 2023 endete die erfolgreiche Modell- und Mitmachausstellung „Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen“, die über 10.000 Besucherinnen und Besucher ins kelten römer museum manching gelockt hat. Am folgenden Tag öffnete die Dauerausstellung ihre Türen wieder für das Publikum. Sie war aufgrund eines Einbruchs in das Museum seit letztem Herbst geschlossen.

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Anfassen und Ausprobieren sind in der Manchinger Erlebnisausstellung „Im Dienste Roms“ ausdrücklich erwünscht! © Foto: Josef Holzmayr.

Anfassen und Ausprobieren sind in der Manchinger Erlebnisausstellung „Im Dienste Roms“ ausdrücklich erwünscht! © Foto: Josef Holzmayr.

Im Juni stehen dann die Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Antike in Bayern“ und ein großes Museumsfest an, das Maximum Gaudium für die ganze Familie verspricht! Museumsleiter Tobias Esch zieht eine äußerst positive Bilanz der Erlebnisausstellung: „Wir hatten uns zwar viele Besucherinnen und Besucher erhofft, sind vom überwältigenden Zuspruch dann aber doch überrascht worden.“ Herbert Nerb, 1. Bürgermeister des Marktes Manching und Vorsitzender des Trägerverbundes des kelten römer museums, dankt den Verantwortlichen: „Der Kooperationspartner Mules of Marius um Thomas Kurtz hat mit dem Museumsteam eine ansprechende und didaktisch sehr erfolgreiche Ausstellung auf die Beine gestellt.“ Zudem habe Thomas Kurtz das Museum in schweren Zeiten unterstützt und eine Verlängerung der Erlebnisausstellung „Im Dienste Roms“ nach dem Museumseinbruch ermöglicht.

Ein schwerer Verlust

In der Nacht vom 21. auf den 22. November 2022 waren bislang unbekannte Täter in das kelten römer museum manching eingebrochen, ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung. Die Diebe stahlen einen Schatz mit 483 keltischen Goldmünzen aus der Zeit um 100 v. Chr. sowie drei weitere Münzen. Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt weiterhin mit der Soko Oppidum. Herbert Nerb beklagt den kulturellen Verlust: „Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach. Schließlich gehörte der Goldschatz zu den Highlight-Exponaten des Museums.“ Nun gelte es aber, den Blick wieder Richtung Zukunft zu lenken.

Die römischen Schiffswracks von Oberstimm in der Dauerausstellung des kelten römer museums. © Foto: Michael Heinrich.

Die römischen Schiffswracks von Oberstimm in der Dauerausstellung des kelten römer museums. © Foto: Michael Heinrich.

Dauerausstellung neu eröffnet

Da inzwischen umfangreiche Instandsetzungs- und Aufrüstungsmaßnahmen im Museum abgeschlossen sind, kann die Dauerausstellung – in Abstimmung mit der Archäologischen Staatssammlung – nun wieder für das Publikum zugänglich gemacht werden. Ab Dienstag, den 2. Mai 2023, ist die Ausstellung wieder zu den üblichen Öffnungszeiten zu besuchen: von Dienstag bis Freitag von 9:30 bis 16:00 Uhr sowie an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr.

Prof. Dr. Rupert Gebhard, Direktor der Archäologischen Staatssammlung, hebt hervor, dass das kelten römer museum auch ohne die Goldmünzen zahlreiche Schätze zu bieten hat: „Einzigartig sind etwa das rätselhafte Kultbäumchen aus der Keltenstadt von Manching oder die beiden Bootswracks aus Oberstimm – die besterhaltenen römischen Militärschiffe nördlich der Alpen!“ Gerade die Manchinger Keltenstadt gilt unter Kennern als archäologischer Hotspot und zentraler Referenzort bei der Einordnung von keltischen Funden und Befunden.

Die Vitrinen, die vom Einbruch betroffen waren, bleiben vorerst nicht zugänglich. Wie es hier weitergeht, ist aktuell Gegenstand von Überlegungen der Archäologischen Staatssammlung, des kelten römer museums und seiner Träger.

Das Highlight der kommenden Sonderausstellung „Antike in Bayern“: ein bronzener Pferdekopf aus dem römischen Augsburg. © Kunstsammlungen und Museen Augsburg / Foto: Andreas Brücklmair.

Das Highlight der kommenden Sonderausstellung „Antike in Bayern“: ein bronzener Pferdekopf aus dem römischen Augsburg. © Kunstsammlungen und Museen Augsburg / Foto: Andreas Brücklmair.

Sonderausstellung „Antike in Bayern“

Tobias Esch freut sich, dass das kelten römer museum im Frühling und Frühsommer ein spannendes Programm anbieten kann: „Zunächst steht die Eröffnung einer neuen Ausstellung an, die sich ab Freitag, den 2. Juni 2023, dem antiken Erbe in Bayern widmet.“ Mit der kostenfreien Sonderausstellung „Antike in Bayern“ stellt sich das gleichnamige Museumsnetzwerk der Öffentlichkeit vor. Zu entdecken sind hochwertige Repliken archäologischer Funde: von Schmuck und Keramik über Skulpturen und Reliefs bis zur Entlassungsurkunde eines römischen Soldaten. Das Highlight bildet ein bronzener Pferdekopf aus der römischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum, dem heutigen Augsburg. Zahlreiche Banner und stimmungsvolle Impressionen informieren über die vielfältigen Inhalte der am Netzwerk beteiligten Institutionen, zu denen neben dem kelten römer museum manching und der Archäologischen Staatssammlung sechs weitere archäologische Museen und Parks in ganz Bayern zählen.

Zahlreiche historische Darsteller bevölkern das Kelten Römer Fest Manching im Juni 2023. © Carnyx / Foto: Matthias Seitz.

Zahlreiche historische Darsteller bevölkern das Kelten Römer Fest Manching im Juni 2023. © Carnyx / Foto: Matthias Seitz.

Das Kelten Römer Fest

Als Höhepunkt findet dann am Wochenende des 17./18. Juni 2023 das Kelten Römer Fest Manching statt. Wie sah es aus, wenn Keltenreiter angriffen? Oder wenn römische Legionäre aufmarschierten? Über welche Kunstfertigkeiten verfügten antike Handwerkerinnen? Und wie klingt eigentlich eine römische Wasserorgel? Antworten gibt das große Museumsfest im und um das kelten römer museum manching.

Auf die Gäste wartet ein abwechslungsreiches Programm zu antikem Militär, Handwerk und Alltagsleben, zu Musik und Kulinarik. Zahlreiche Darsteller mit authentischer Ausstattung fesseln mit spektakulären Darbietungen und geben spannende Einblicke in das Leben vor 2000 Jahren. Hinzu kommen zahlreiche Mitmach- und Informationsangebote, von handwerklichen Workshops über Bogenschießen bis hin zu archäologischen Arbeitsmethoden. Auch „lukullische Gaumenfreuden“ kommen nicht zu kurz.

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