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„Städtetrip – Stadtbilder Europas“ Ausstellung im Museum August Kestner

Die neue Sonderausstellung „Städtetrip – Stadtbilder Europas“ des Museums August Kestner lädt die Besucher*innen ein zu einer thematischen Reise, ausgehend vom heutigen Tourismus in europäische Metropolen bis in die Vergangenheit zu den stolzen Medaillenprägungen europäischer Städte und den selbstbewussten Münzbildern antiker Stadtstaaten.

Die Ausstellung lässt sie zu verschiedenen europäischen Städten reisen. © Museum August Kestner Hannover.

Die Ausstellung lässt sie zu verschiedenen europäischen Städten reisen. © Museum August Kestner Hannover.

Die Sammlung der prachtvollen Städtemedaillen des 17. bis 19. Jahrhunderts im Museum August Kestner ist ein kaum bekannter Schatz, der seinesgleichen sucht. Erstmals werden über 150 Medaillen mit Ansichten von Celle, München, London und vielen anderen Städten gezeigt. Alle Objekte stammen aus dem Bestand des Museums.

Vierfacher Taler Christian Ludwigs von Braunschweig-Lüneburg: Celle 1654, Silber, Dm 8,2 cm (Foto: D. Jürges). © Museum August Kestner Hannover.

Vierfacher Taler Christian Ludwigs von Braunschweig-Lüneburg: Celle 1654, Silber, Dm 8,2 cm (Foto: D. Jürges). © Museum August Kestner Hannover.

Der Reiz für die Ausstellungsbesucher*innen liegt in der Wiedererkennbarkeit der Gebäude und Städte, die oft auch heute noch gegeben ist, oder in der Nachvollziehbarkeit der historischen Situation.

Tetradrachme, Athen, 480-404 vor Chr., Silber, Dm 2,3 cm  (Foto: C. Tepper). © Museum August Kestner Hannover.

Tetradrachme, Athen, 480-404 vor Chr., Silber, Dm 2,3 cm (Foto: C. Tepper). © Museum August Kestner Hannover.

Zudem werden die antiken Städteprägungen in den Blick genommen: Das klassische Griechenland war politisch durch Stadtstaaten geprägt wie etwa Athen oder Korinth. Die meisten dieser Stadtstaaten ließen Münzen prägen. Auf ihnen werden Göttinnen und Götter, verschiedene Symbole oder Tiere gezeigt, niemals jedoch Gebäude. Erst die Römer ließen Bauten Roms auf Münzen abbilden.

Postkarte Gruß aus Hannover, 1954, © Historisches Museum Hannover.

Postkarte Gruß aus Hannover, 1954, © Historisches Museum Hannover.

Damals wie heute stiften Städte Identität und bieten die Bühne für unser Leben. Städtetrips gehören zu den beliebtesten Formen des Reisens. Die Menschen treibt der Wunsch, Architektur und Lebensgefühl an anderen Orten kennenzulernen. Es sind oftmals Altstädte, spektakuläre Bauten oder beschauliche Viertel, die auf Postkarten und heute auf millionenfachen Instagram-Selfies zu sehen sind. Es sind also die gleichen Motive, die bereits die vierhundert Jahre alten Medaillen präsentieren.

5 Dukaten auf die Neubefestigung der Stadt, München 1640, Gold, Dm 3,8 cm (Foto: D. Jürges). © Museum August Kestner Hannover.

5 Dukaten auf die Neubefestigung der Stadt, München 1640, Gold, Dm 3,8 cm (Foto: D. Jürges). © Museum August Kestner Hannover.

Auch im digitalen Zeitalter verzichtet kaum ein Reisender auf ein greifbares Souvenir. An vielen beliebten Reisezielen gibt es deshalb Prägemaschinen, mit denen man selbst ein 5-Cent-Stück in eine „Quetschmünze“ verwandeln kann. Sie sind nicht nur bei Kindern beliebt: Es gibt eine überregionale und internationale Sammlerszene, die mit „Pressed Pennies“ handelt, tauscht und sich in entsprechenden Foren vernetzt.

Medaille gegen das Haus Hannover: London 1721, Silber, Dm 5 cm (Foto: D. Jürges). © Museum August Kestner Hannover.)

Medaille gegen das Haus Hannover: London 1721, Silber, Dm 5 cm (Foto: D. Jürges). © Museum August Kestner Hannover.)

Das Museum August Kestner hat anlässlich der Sonderausstellung „Städtetrip“ eine Münzprägemaschine erworben, die seit einigen Wochen im Foyer des Museums steht und sich bereits großer Beliebtheit erfreut.

Tastmodell der Medaille auf die Siege der Venezianer, Venedig 1686, Silber, Dm 4,3 cm (Foto: C. Rose). © Museum August Kestner Hannover.

Tastmodell der Medaille auf die Siege der Venezianer, Venedig 1686, Silber, Dm 4,3 cm (Foto: C. Rose). © Museum August Kestner Hannover.

Mit dem Ziel, die inklusiven Ansätze des Museums zu verbessern, kommt eine weitere Neuerung zum Einsatz: Zwei professionelle Tastmodelle einer Münze und einer Medaille sind ein Angebot für blinde oder seheingeschränkte Museumsbesucher*innen und für alle anderen.

Ein umfangreiches Begleitprogramm spürt der Verbundenheit der Menschen zu eigenen oder fremden Städten nach und beschäftigt sich mit den einzelnen Motiven auf Münzen und Medaillen.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 19.1.2025.

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