Royal Mint schafft Rotgold-Legierung für Sovereign-Münzen ab
Von Sebastian Wieschowski
Ab 2026 wird der Sovereign wieder aus Gelbgold geprägt und nicht mehr aus Roségold. Die Royal Mint hat die künftige Zusammensetzung der Münze, die bislang einen Kupferanteil aufwies und dadurch im Vergleich zu modernen Anlagemünzen als kratzfester und robuster gilt, bislang noch nicht festgelegt.
Die Investment-Sovereigns müssen, wie die Royal Mint gegenüber der MünzenWoche bestätigte, auch künftig in 22 Karat Gold geprägt werden – dies sieht der Coinage Act aus dem Jahr 1971 vor. Ein Wechsel zu einer Feingold-Legierung wie bei klassischen Anlagemünzen ist demnach ausgeschlossen und der Sovereign wird ab 2026 neben den 916/1000 Anteilen Gold mit einem oder mehreren zusätzlichen Metallen angereichert – es ist anzunehmen, dass es sich dabei um Weißmetalle handeln wird, um einen gelblichen Schimmer der Münze zu erzeugen.
Die Zusammensetzung der Sovereign-Münze, die erstmals im Jahr 1489 geprägt wurde, war in den vergangenen Jahrhunderten mehrfachen Veränderungen unterworfen: Die ersten Sovereigns unter Henry VII. wurden noch aus 23-karätigem Gold geprägt, während die Münzen unter Elizabeth I als „fine gold“ Sovereigns bekannt waren und ab der Herrschaft von Henry VIII. und Edward VI. einen Goldanteil von 22 Karat aufwiesen. Die Royal Mint erklärte anlässlich der Vorstellung ihrer Pläne, dass die Münze zu ihren über 500 Jahre zurück reichenden Ursprüngen zurückkehrt.
Interessant ist im Hinblick auf die Zusammensetzung der Sovereign-Münzen, dass diese offenbar auch in der aktuellen Prägeperiode seit 1817 mehrfach angepasst wurde. So wiesen die ersten Sovereigns nach einer Untersuchung des britischen Edelmetallhändlers „Chards“ noch Kupfer und Silber zu fast gleichen Teilen auf, der Silberanteil ist danach kontinuierlich zurückgegangen und in der Neuzeit komplett verschwunden.