Rechenpfennige in Sachsen – Sonderausstellung im Adam-Ries-Museum
Das Adam-Ries-Museum präsentiert bis zum 11. Oktober 2025 die Sonderausstellung AUS 5 MACH 1. Der Ausstellungstitel leitet sich ab von einer Grundregel des Linienrechnens. Während es heute schon für Grundschüler verständlich ist, dass fünf Einer zu einem Fünfer gewechselt werden können, musste dies zur Adam-Ries-Zeit ähnlich wie ein Handwerk erlernt werden.
Die meist noch gebräuchlichen römischen Zahlen ermöglichen kein schriftliches Rechnen. Hinzu kam der Umstand, dass damals ein Großteil der Bevölkerung des Lesens und Schreibens unkundig war. Um Grundrechenarten auszuführen, verwendete man Rechenbretter, -tische oder -tücher mit waagerechten Linien. Die Linien stellen die Zahlenwerte 1, 10, 100, 1000, … dar; deren Zwischenräume stehen für 5, 50, 500 … Mit Hilfe von Rechenpfennigen werden beliebige Zahlen aufgelegt, mit denen man „auf den Linien“ Rechenoperationen ausführen kann.
Rechenpfennige gehören neben mechanischen Rechenhilfsmitteln zu den Hauptsammelgebieten des Adam-Ries-Museums. Im Frühjahr 2024 konnte mit Mitteln der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen und des Adam-Ries-Bundes ein Konvolut Rechenpfennige mit sächsischen Motiven aus der Privatsammlung von Herrn Manfred Weidauer erworben werden. In Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – Münzkabinett wurde diese Sonderausstellung realisiert, in der ausgewählte Rechenpfennige präsentiert werden. Die Exposition bietet zudem Einblicke in die Entwicklungsgeschichte, Herstellung und Verwendung von Rechenpfennigen im historischen Kontext.