Österreichische Numismatische Gesellschaft ehrt verdiente Numismatiker
von Andrea Pancheri
Die Jahreshauptversammlung der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft (ÖNG) am 26. März 2025 stand ganz im Zeichen der umayyadischen Münzprägung und Ehrungen. Lutz Ilisch vom Orientalischen Seminar der Universität Tübingen stellte die Frage „Warum kamen umayyadische Kupfermünze aus Tangar nach Berlin und nicht nach Wien“? Gefolgt von diesem spannenden Vortrag stellte Nikolaus Schindel (Österreichische Akademie der Wissenschaft) die im Selbstverlag der ÖNG produzierte „Sylloge Nummorum Arabicorum Österreich Band 1: Frühislamische Kupfermünzen nach der Reform von 77 AH (696/697 n. Chr.)“ vor.
Bereits 1958 schuf die ÖNG mit der Eckhel-Medaille, eine Auszeichnung, die für Verdienste um die numismatische Wissenschaft verliehen wird.
Für seine jahrzehntelange numismatische Forschung zur mittelalterlichen islamischen Welt erhielt Lutz Ilisch im Zuge der Jahreshauptversammlung diese Auszeichnung. Als ehemaliger Leiter der Forschungsstelle für islamische Numismatik an der Universität Tübingen erweiterte er nicht nur den Sammlungsbestand auf ca. 100.000 islamische Münzen, sondern war auch maßgeblich für die Schaffung der Sylloge Numorum Arabicorum Tübingen verantwortlich. 2017 erhielt er die Medaille der Royal Numismatic Society (RNS).
Der Zweite mit der Eckhel-Medaille ausgezeichnete Wissenschaftler ist Heinz Winter. Er betreut als Kustos seit Jahrzehnten die Medaillensammlung des Münzkabinetts im Kunsthistorischen Museum Wien. Neben seiner Promotionsschrift zur Frühzeit des Friesacher Pfennigs beschäftigte er sich in seinen Publikationen hauptsächlich mit den Medaillen Kaiser Maximilian I. und ist bereits Träger der Schreiner-Medaille der ÖNG.
Die Schreiner-Medaille ist eine weitere Auszeichnung der ÖNG. Sie wird an Personen verliehen, die sich um die Gesellschaft besonders verdient gemacht haben. Die diesjährige Verleihung der Medaille an Susanne Sauer ist die Wertschätzung für ihre jahrelange Redaktionsarbeit bei den Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft (MÖNG), ihrer Vizepräsidentschaft und der Betreuung der elektronischen Medien.