Neue Museumsleitung in Monaco: Ein Jahr voller Überraschungen für Euro-Sammler?
Von Sebastian Wieschowski
Laut einem Bericht des französischen „Bulletin Numismatique“ wird das Musée des Timbres et des Monnaies de Monaco, das auch als offizielle Verkaufsstelle der monegassischen 2-Euro-Gedenkmünzen fungiert, künftig von Flavie Bonnin-Novaretti geleitet. Die Monegassin tritt die Nachfolge von Linda Castellini an. Bonnin-Novaretti hat ihre Arbeit im Museum bereits im Februar 2025 aufgenommen. Zuvor war sie knapp vier Jahre (2021–2025) als Abteilungsleiterin (Chef de section) in der Direktion für kulturelle Angelegenheiten des Fürstentums Monaco tätig, mit Schwerpunkt auf Eventplanung, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit.
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Davor arbeitete sie laut ihres LinkedIn-Profils von 2018 bis 2021 im Welcome Office Monaco, zunächst als Attachée und später als Administratorin, wobei sie ihre Erfahrungen in den Bereichen Tourismus, Geschäftsentwicklung und Veranstaltungsorganisation vertiefte. Ihre früheren beruflichen Stationen umfassten eine Tätigkeit als Attachée hautement qualifiée bei der Arbeitsinspektion von Monaco (2014–2017) sowie als Attachée im Convention Bureau der Tourismus- und Kongressabteilung (2009–2017), wo sie vor allem für Eventplanung und Marketingkommunikation zuständig war.
Laut dem „Bulletin Numismatique“ hat die neue Museumsleiterin den Wunsch geäußert, ihre umfassende Erfahrung im Kulturbereich in das Museum einzubringen – insbesondere im Hinblick auf Ausstellungen sowie auf die dauerhafte Belebung und Attraktivitätssteigerung des Museums.
Viele Gerüchte aus gewöhnlich gut informierten Quellen
Was das konkret bedeuten könnte, wird derzeit gerüchteweise in den einschlägigen Onlineforen diskutiert – und ist bei der gewöhnlich sehr gut informierten Sammlervereinigung „Association Numismatique de Monaco“ bereits jetzt nachzulesen: Demnach könnte Monaco im Jahr 2025 erstmals wie alle anderen Euro-Kleinstaaten sein Recht nutzen, anstelle einer 2-Euro-Gedenkmünze gleich zwei Motive auszugeben. Mögliche Themen könnten die ehemaligen Lehen Monacos sein, also Baux (genauer gesagt Les Baux-de-Provence, eine historische Herrschaft in Südfrankreich) und Carladès (eine historische Region in der Auvergne).
Ob dieses Thema tatsächlich ausgewählt wurde und auf einer oder zwei 2-Euro-Gedenkmünzen gewürdigt wird, ist von offizieller Seite nicht bestätigt. Sinnvoll wäre die Themenwahl allemal. Denn die Lehen von Baux und Carladès sind heute vor allem von symbolischer Bedeutung. Sie sind mit traditionellen Adelstiteln verknüpft, die die Fürstenfamilie von Monaco seit dem 17. Jahrhundert führt. Diese Tradition betrifft auch die Kinder von Fürst Albert II. Prinz Jacques, geboren 2014, der Sohn von Fürst Albert II. und Fürstin Charlène, trägt seit seiner Geburt den Titel eines „Marquis des Baux“ (Markgraf von Baux). Prinzessin Gabriella, seine Zwillingsschwester, trägt einen anderen Titel, nämlich „Comtesse de Carladès“ (Gräfin von Carladès).
Ein neuer Kursmünzensatz mit Albert – und seinem Sohn?
Außerdem macht ein weiteres Gerücht die Runde: Erstmals seit 2020 könnte es eine komplette Kursmünzenserie geben – mit einem neuen Bildnis des Fürsten Albert II. Das Recht dazu hätte Monaco durchaus: Im Jahr 2006 erschien Fürst Albert erstmals auf den Umlaufmünzen des Fürstentums, laut EU-Richtlinie ist eine Neugestaltung alle 15 Jahre möglich. Ob lediglich ein aktualisiertes Bildnis von Albert auf die Münzen kommen würde oder bereits sein Nachfolger Prinz Jacques in ein Doppelportrait integriert wird (dieses Gerücht hält sich ebenfalls bis heute hartnäckig), bleibt abzuwarten – und Sammler sollten in den nächsten Wochen aufmerksam die Nachrichtenlage verfolgen, denn traditionell ist der Juni der bevorzugte Zeitpunkt für den Verkauf der 2-Euro-Münzen aus Monaco gewesen. Und eines steht bereits jetzt fest: Das Jahr 2025 wird für Euro-Komplettsammler spannend – und womöglich kostspielig.