Herzberger Münzfreunde begleiten ein Doppeljubiläum
von Horst Gutsche
Mathematische Themen auf Münzen und Medaillen sind ziemlich selten. Die Herzberger Münzfreunde widmen einer genialen Erfindung eines ehemaligen Mathematiklehrers ihrer Stadt dieses Jahr eine Medaille. Auch ein anderes Jubiläum wird damit gewürdigt.
Die Kleinstadt Herzberg (Elster) im Süden Brandenburgs macht in diesem Jahr durch ein Doppeljubiläum von sich reden. Wenn sich am letzten Wochenende im Mai fast eintausend ehemalige Abiturienten anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Abitur in Herzberg“ am Philipp-Melanchthon-Gymnasium einfinden, werden sie nicht nur ihr Wiedersehen feiern, sondern nebenbei einen einstigen Mathematiklehrer ehren.
Der Herzberger Quader
Oberstudienrat Gerhard Schulze hatte vor 40 Jahren den „großen Bruder“ des Somawürfels erfunden: Klebt man aus gleichen Würfeln alle acht verschiedenen Vierlinge, die beiden Drillinge und den Zwilling zusammen, so benötigt man 40 solcher Einheitswürfel, und diese elf Teile passen in eine Schachtel vom Format 2 x 4 x 5 = 40. Der „Herzberger Quader“ ist längst anerkannt als räumliches Puzzle, als Spielzeug für Jung und Alt, aber vor allem als Beschäftigungs- und Lernmaterial zur Förderung mathematischer Bildung von der Grundschule bis zum Leistungskurs der Abiturstufe. Genügend Exemplare in attraktiver Aufmachung werden deshalb zum Treffen nicht nur als Souvenir bereit liegen, sondern der Erfinder soll bei der Gelegenheit auch durch eine Gedenktafel an seiner Wirkungsstätte geehrt werden.
Die Herzberger Münzfreunde haben auf dieses Doppeljubiläum eine 30-mm-Erinnerungsmedaille in Zinn und Silber aufgelegt, die beim Schauprägen nicht nur bei einstigen Abiturienten auf Interesse stoßen wird. Im Revers will ein Vierling des Quaders gerade noch eingepasst werden. Mathematische Themen auf Münzen und Medaillen sind ziemlich selten. Wenn es sich dabei sogar um eine geniale Erfindung handelt, ist das Alleinstellungsmerkmal gegeben.