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Die Mint of Finnland ist tot, es lebe die Helsinki Mint

Von Sebastian Wieschowski

Den Zuschlag für die Produktion der Umlaufmünzen und Sammlermünzen aus Finnland hat ein alter Bekannter bekommen: Die Koninklijke Nederlandse Munt (KNM) / Royal Dutch Mint (RDM), die selbst bewegte Zeiten hinter sich hat und inzwischen Teil der „HM Precious Metals“-Gruppe ist. Unter einem neuen Markennamen möchte die KNM künftig der finnischen Numismatik neues Leben einhauchen. Die offizielle Stellungnahme gibt erste Anhaltspunkte, in welche Richtung das niederländisch-finnische Joint-Venture gehen soll:

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 Keine eigene Prägestätte, sondern eine „Initiative“: Die Königlich Niederländische Münze begrüßt ihre neuen Kunden mit einem „Kerst Penning“ als Geschenk. Foto: Helsinki Mint / KNM.

Keine eigene Prägestätte, sondern eine „Initiative“: Die Königlich Niederländische Münze begrüßt ihre neuen Kunden mit einem „Kerst Penning“ als Geschenk. Foto: Helsinki Mint / KNM.

„Helsinki Mint is the new producer of Finland coins as of 2025. The new brand name, an initiative by the Royal Dutch Mint, will take responsibility for minting Finland’s official circulation coins, starting Spring 2025. Helsinki Mint will also issue several commemorative coins in the coming year, to celebrate national events, anniversaries and achievements. On this website, everyone can register to receive all the new information about upcoming projects.“

Die „Helsinki Mint“ wird in einem anderen Pressetext als „extension of the Royal Dutch Mint“ bezeichnet und mit der Tradition der finnischen Münzprägestätte in Verbindung gebracht: Sie bringt den Angaben zufolge „450 years of minting experience and is recognized for its impressive craftsmanship and innovation“ mit.

Eine neue Marke für einen Exoten in der Eurozone

Tatsächlich dürfte es sich um die Wortschöpfung „Helsinki Mint“ jedoch in erster Linie um eine Marketing-Maßnahme handeln und die finnischen Münzen künftig in den Niederlanden geprägt werden. Die „HM Precious Metals“-Gruppe befindet sich seit Jahren auf Expansionskurs und hat mit der Royal Dutch Mint in Europa, der Commonwealth Mint in Großbritannien und der Osborne Mint in den Vereinigten Staaten von Amerika gleich drei Münzprägestätten in sein Portfolio aufgenommen – ein vierter Standort ist also nicht nötig.

Abseits des Marketing-Coups der Royal Dutch Mint, die für ihren neuen Ableger ein nordisch anmutendes Logo mit Schneeflocke entwickelt hat und derzeit für Newsletter-Abonnenten eine Medaille mit Weihnachtsmann-Motiv verschenkt, ist eigentlich nichts Spektakuläres passiert: Das finnische Finanzministerium hat den Auftrag zur Produktion der Münzen ausgeschrieben, die KNM hat gewonnen – ein völlig übliches Procedere. Auffällig ist lediglich, dass der Zuschlag an eine private Münzprägestätte gegangen ist. Ob die staatlichen Mitbewerber einfach zu teuer waren?

Sammler warten auf Neuigkeiten in den nächsten Wochen

In den kommenden Wochen dürfte es weitere Anhaltspunkte geben, welche Auswirkungen das neue Arrangement zwischen den Niederlanden und Finnland konkret haben wird. Bert van Ravenswaaij, Mintmaster der KNM, gab über LinkedIn bekannt, dass das Prägeprogramm bis Mitte Dezember vorgestellt wird. Das erste Produkt soll auf der World Money Fair 2025 verfügbar sein und die ersten Umlaufmünzen sollen im Frühjahr in den Zahlungsverkehr kommen.

Mit dem direkten Bezug zur World Money Fair laufen bereits jetzt die Diskussionen und Gerüchte rund um die ersten finnischen Sammlerprodukte der KNM-Ära heiß: Wird Finnland neben Belgien und den Niederlanden mit einem eigenen Messe-Kursmünzensatz auf der World Money Fair vertreten sein? Wird Finnland seine Ausgabepolitik für die 2-Euro-Gedenkmünzen an das belgisch-niederländische Modell anpassen? In beiden Ländern erscheinen die 2-Euro-Münzen größtenteils oder sogar ausschließlich in Coincards, Belgien produziert die Coincards zudem in zwei Sprachversionen – ein ähnliches Vorgehen wäre in Finnland mit Finnish und Schwedisch möglich, um die sprachlichen Eigenheiten des Ausgabelandes zu würdigen und nebenbei das ökonomische Gelingen des Projekts „Helsinki Mint“ zu optimieren.

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