Der größte Maria-Theresia-Taler der Welt
von Björn Schöpe
Triest war der einzige größere Seehafen Österreichs, als Maria Theresia im 18. Jahrhundert das Reich der Habsburger regierte. Sie und ihr Mann förderten die Stadt im heutigen Norditalien nach Kräften und gründeten neue Stadtviertel, so die Theresienvorstadt (Borgo Teresiano). Diese historische Bedeutung hat Triest der Habsburgerin bis heute nicht vergessen, denn 2023 ehrte die Stadt ihre einstige Gönnerin mit einem ganz ungewöhnlichen Monument.
Inhalt
Sechs Jahre Debatten
Im März 2017 gründete sich ein Komitee zur Errichtung eines Denkmals Maria Theresias in Triest – pünktlich zu ihrem 300. Geburtstag. Doch die Planungen zogen sich hin, es kam zu unterschiedlichen Vorschlägen und zu einer Umfrage. Am Ende wählte eine Jury ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Triestiner Künstler. Die Kosten in Höhe von rund einer halben Million Euro übernahm die Region Friaul-Julisch-Venetien.
Das Komitee erklärte sich nicht ganz glücklich mit dem Ergebnis, man hatte sich eine imposante Statue gewünscht; doch es wurde – eine Münze.
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16 Tonnen Edelstahl
Am 7. Februar 2023 wurde das Monument offiziell enthüllt und eingeweiht. Am 13. und 14. Mai 2023 fanden die großen Feierlichkeiten statt, zu denen neben den üblichen Honoratioren auch Vertreter der Familie Habsburg anreisten.
16 Tonnen Edelstahl, 4 Meter Durchmesser, davon ragen 3,5 Meter in die Höhe, der Rest verschwindet in der Pflasterung der Piazza del Ponterosso in der Theresienvorstadt. So präsentiert sich das Monument in Form eines Maria-Theresien-Talers, dessen Rückseite allerdings glatt belassen ist.
Aus numismatischer Sicht ist die Wahl zu begrüßen: Nicht nur zeigten die Münzen vor dreihundert Jahre das Porträt der Herrscherin. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich dieser Taler zu einer der wichtigsten Handelsmünzen der Welt, so dass man über hundert weitere Jahre lang rund um den Erdball damit zahlte. Und noch heute prägt die Münze Österreich Maria-Theresia-Taler!