Der Deutsche Orden in Livland
mit freundlicher Genehmigung des Berliner Münzkabinetts
anläßlich seiner Ausstellung „Goldgiganten“
Seit der Verschmelzung mit dem livländischen Schwertbrüderordens 1237 setzte der Deutsche Orden in Livland einen besonderen Landmeister (Heermeister) ein. In dieses Amt wurde 1494 der aus Westfalen stammende Wolter von Plettenberg gewählt. Er sicherte Livland gegen Russland, ermöglichte 1522 die Einführung der Reformation und den Fortbestand der Ordensherrschaft in Livland auch nach der Umwandlung des preußischen Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum 1525.
12 Dukaten, 1525. Walter (Wolter) von Plettenberg, Landmeister des Deutschen Ordens in Livland (1494-1535), Gold, 41,96 g, 39 mm, 5 h. Münzkabinett Berlin, Objektnr. 18201940.
1529 wurde er Reichsfürst. Mit der Jahreszahl sind 1525 große Gold- und Silberstücke bekannt, die zwar nicht seinen Namen, wohl aber sein Wappen und den Titel des Meisters von Livland aufweisen. Dabei handelt es sich beim Gold fast ausschließlich um spätere Abschläge, die daran erkenntlich sind, dass auf der Vs. links und rechts neben dem Ordensmeister Kreuz und Rosette erscheinen. Beide Zeichen sind erst nachträglich in den Stempel einpunziert worden. Dieses Stück ist unter den acht bekannten Goldstücken das einzige ohne diese Punzierung und wohl tatsächlich um 1525 entstanden. Mit 12 Dukaten ist es zugleich das schwerste.
Dieser Goldgigant kann derzeit in der gleichnamigen Ausstellung des Berliner Münzkabinetts besichtigt werden. Mehr dazu hier.