Sammlungen bei Grün: Braunschweig und Deutsches Kaiserreich
Heidelberger Münzhandlung
Auktion 88
13.-15. Mai 2024
Münzen
D-Heidelberg
Vom 13. bis zum 15. Mai führt Herbert Grün seine 88. Auktion der Heidelberger Münzhandlung durch. Sie ist voll mit interessanten Prägungen, unter denen jeder Münzbegeisterte etwas entdecken wird. Teil 1 der Auktion enthält eine umfassende Sammlung Braunschweig. Münzen aller Linien jenes weit verzweigten Herrscherhauses illustrieren, über welchen immensen Silberreichtum die Welfen verfügten. Teil 2 ist den Münzen und Medaillen von der Antike bis zur Neuzeit gewidmet. Der Schwerpunkt liegt wie immer auf Altdeutschland und den deutschen Münzen nach 1871. Kaiserreichsammler, die noch die eine oder andere Lücke füllen wollen, werden hier garantiert fündig.
Spezialsammlung Braunschweig
725 Lose mit Münzen aus Braunschweig: das ist der Paukenschlag, mit dem Grün seine Frühjahrsauktion beginnt. Diese beeindruckende Spezialsammlung beweist, wie viel Wissen und Geduld derjenige besaß, der sie zusammentrug. Sie reicht von den mittelalterlichen Brakteaten Heinrichs des Löwen bis hin zu den Konventions- und Vereinstalern des 19. Jahrhunderts.
Die Braunschweiger Münzprägung macht nachvollziehbar, was der Silberreichtum des Harzes für die Welfen bedeutete: Sie konnten es sich leisten, standesgemäß aufzutreten und großartige diplomatische Geschenke zu machen. Durch ihr Silber wurden die Herrscher der verschiedenen Braunschweiger Linien zu wichtigen Bündnispartnern, und das nicht nur auf lokaler Ebene. So setzte ein Braunschweiger Herzog beim Kaiser durch, dass eigens für ihn die Zahl der Kurfürsten erhöht wurde. Und dass ein Welfe den englischen Thron bestieg, war zwar eine Laune der Geschichte, setzte aber doch voraus, dass er über die finanziellen Mittel verfügte, sein Amt anzutreten.
Die braunschweigische Münzprägung spiegelt die bewegte Geschichte der Welfen. Sie ist besonders reich an außergewöhnlichen Motiven, und das aus zwei Gründen: Zum einen ließen die Herrscher immer wieder zu zeremoniellen Anlässen Emissionen anfertigen, die unter den Gästen ihrer Festlichkeiten verteilt wurden. Zum anderen feierten sie im Münzbild ihren so einträglichen Bergbau, so dass wir eine Fülle von technischen Details vor allem aus numismatischen Darstellungen kennen.
Die bei Grün angebotene Sammlung enthält alle interessanten Darstellungen, die sich ein Enthusiast nur wünschen kann, und zwar nicht nur auf Talern, sondern auch auf den mit besonderer Sorgfalt gestalteten Lösern. Die Sammlung beinhaltet einen größeren Bestand dieser gesuchten Prägungen in unterschiedlichen Stückelungen. Doch auch für Bieter mit kleinerem Geldbeutel ist gesorgt: Die Schätzungen starten im unteren zweistelligen Bereich. Alle Spezialsammler werden sich für die vielen interessanten, sinnvoll zusammengestellten und günstig geschätzten Lots begeistern.
Versäumen Sie also nicht, den Katalog 88 der Heidelberger Münzhandlung genau durchzuschauen. Und werfen Sie auch einen Blick in den 2. Teil der Auktion. Dort findet sich nämlich noch eine weitere Partie Braunschweig von 59 Losen mit einigen Lösern und mehreren Lots.
Münzen aus aller Welt
Mit über 530 Losen von Münzen aus aller Welt startet der zweite Teil von Auktion 88. Wie immer ist aus jedem Sammelgebiet etwas dabei. Vor allem diejenigen, die sich auf Goldmünzen spezialisiert haben, werden sich über die üppige Auswahl freuen. Diese reicht von der persischen Dareike über spätmittelalterliche Goldmünzen aus Flandern und Frankreich bis hin zu modernen Prägungen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Vor allem Liebhaber der französischen Münzprägung, sollte es nicht versäumen, sich die 77 Lose der Auktion genau anzusehen. Freunde der amerikanischen Numismatik finden eine kleine Serie von seltenen und ansprechend erhaltenen Halfdollars.
Chinesische Raritäten
Interessieren Sie sich für die chinesische Numismatik? Grün kann nicht nur einige frühe Dollars der Volksrepublik, Szechuans und Yunnans anbieten, sondern auch eine umfangreiche Partie von modernen Sammlermünzen Chinas.
Günstig geschätzt, bietet es einige der größten Raritäten der chinesischen Münzprägung an. Sie wurden zu Anfang der 1990er Jahren in verschwindend kleinen Auflagen herausgegeben, weil der Markt für zeitgenössische Münzen vollständig zusammengebrochen war. Nehmen wir als Beispiel das 100 Yuan-Stück „Löwentanz“ von 1995. Es sollte mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren erscheinen. Doch nur 138 davon wurden tatsächlich geprägt. Mehr ließ sich 1995 nicht absetzen. Heute ist das anders. 2024 wird die aktuelle Ausgabe der Goldmünze zum Jahr des Drachen in einer Auflage von 8.000 Stück herausgegeben! Grün schätzt den „Löwentanz“ überaus konservativ mit 5.000 Euro. Man darf erwarten, dass er um ein Wesentliches steigen wird.
Für das chinesische Goldmünzenset aus dem Jahr 1993, das die Volksrepublik China den Erfindungen und Entdeckungen ihres Altertums widmete, war eigentlich eine Auflage von 1.200 Stück geplant. Hergestellt wurden dann nur – jedenfalls soweit heute bekannt – 402 Sets. Grün offeriert diese Rarität der chinesischen Numismatik im Originaletui zusammen mit dem kleinen Abakus mit einem Startpreis von 7.000 Euro.
Es ist übrigens nicht das einzige Los mit Münzen und Sets der äußerst gesuchten Serie Erfindungen und Entdeckungen des Altertums. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf das angebotene Material! Sammler und Investoren werden diese großen Raritäten der modernen Numismatik zu würdigen wissen.
Römisch-Deutsches Reich
Mehr als 120 Lose mit Münzen des Hauses Habsburg, Österreichs sowie der österreichischen Standesherren und Städte bilden den Übergang zwischen Ausland und Altdeutschland. Hier kann der Sammler je nach Vorliebe frei wählen: Zieht er die eindrucksvollen Taler der frühen Neuzeit oder die attraktiven Goldmünzen des 19. Jahrhunderts vor?
Der Höhepunkt dieser Abteilung kommt zum Schluss: Grün offeriert eine Wiener Salvatorprägung von 1683 im Gewicht zu 10 Dukaten, die vom Inneren Rat der Stadt Wien ihren Amtsträgern zum „Guten Neuen Jahr“ übergeben wurden. Das Wort Medaille, mit dem Münzhandlungen traditionell diese Prägungen beschreiben, ist übrigens völlig fehl am Platz. Der Wiener Rat bezeichnete diese Stücke in seinem Edikt von 1575 als „Pfennige“, im Frühneuhochdeutschen eine gängige Bezeichnung für eine Münze.
Raritäten aus Altdeutschland
Man braucht es niemandem mehr zu sagen: Auf Altdeutschland ist die Heidelberger Münzhandlung spezialisiert und deshalb entdeckt der Kenner auch in diesem Katalog unter den knapp 600 Losen eine Fülle von seltenen und außergewöhnlich gut erhaltenen Einzelstücken wie die hier abgebildeten Münzen.
Zwei besonders reich bestückte Partien verdienen es, hervorgehoben zu werden. So finden die Liebhaber preußischer Münzen eine kleine Serie davon. Sie enthält zahlreiche ausgesprochen attraktiven und seltene Stücke wie einem Halbtaler des „Großen Kurfürsten“ von 1641 oder zwei äußerst rare Friedrich’s d’ors, geprägt 1745 resp. 1747 in der Münzstätte Breslau. Wir zeigen Ihnen stellvertretend für all diese Kabinettstückchen einen äußerst seltenen und exquisit erhaltenen Albertustaler aus dem Jahr 1797.
Auch Sachsen mit seinen Nebenlinien ist mit mehr als 100 Losen bestens vertreten. Hier springen einige große Raritäten ins Auge wie der äußerst seltene erste Klappmützentaler von Friedrich III. Vom gleichen Herrscher sind ferner ein einfacher und ein doppelter Guldengroschen enthalten. Wer sich mehr für das 19. Jahrhundert interessiert, wird sich für das goldene 5 Taler-Stück von Anton aus dem Jahr 1834 oder den Konventionstaler 1825 von Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg und Saalfeld, begeistern.
Eine Fülle von Reichsmünzen!
Und wieder einmal hat ein Sammler die Heidelberger Münzhandlung ausgewählt, um seinen über Jahrzehnte hinweg zusammengetragenen Schatz wieder auf den Markt zu bringen. Das Material ist äußerst umfangreich, enthalten sind all die vielen unterschiedlichen Münzstätten und Jahrgänge, die man mit Aufmerksamkeit und Geduld zusammenbringen kann. Wer allerdings nur die ganz großen Raritäten mit den vier- und fünfstelligen Schätzpreisen sucht, der wird zwar ein paar Stücke finden, ist aber eher fehl am Platze. Die ganz teuren Münzen konnte und wollte der Sammler sich nicht leisten – was sicher 99% aller anderen Sammler nur zu gut verstehen können. Für sie ist der letzte Teil der Auktion ein Paradies, in dem sie endlich all die kleinen und größeren Lücken füllen können, die in ihrer eigenen Sammlung noch klaffen.
Deutsche Münzen nach 1871
Beenden wir diesen Vorbericht mit einem Hinweis auf die deutschen Münzen, die nach dem ersten Weltkrieg geprägt wurden. Auch hier lohnt sich ein näherer Blick, vor allem wenn man sich für die Zeit der Weimarer Republik und der DDR interessiert.
Auch mit diesen Auktionen zeigt die Heidelberger Münzhandlung, dass sie ein wunderbarer Partner für jeden Sammler ist: Ganz gleich, ob es gilt, die eigene Sammlung zu verkaufen oder aus einer Fülle von interessanten Stücken Material für die eigene Sammlung auszuwählen.