Münzen des Mittelalters und der Neuzeit bei Hirsch
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 387
Münzen
8. Februar 2024
D-München
Die Februar-Auktion mit Münzen und Medaillen der Neuzeit der Firma Hirsch in München umfasst über 800 Losnummern und beginnt mit einer Serie von Münzen des Mittelalters.
Ein Denier, der dem Merowinger Karl Martell zugeschrieben wird, soll € 2.000 erzielen. Mit einer Taxe von € 6.000 kommt ein Denar des Heinrich II. aus der königlichen Münzstätte Regensburg zum Ausruf.
Es folgen die Gepräge der Deutschen und Habsburgischen Lande, darunter ein Goldgulden aus der Freien Reichsstadt Augsburg, der mit € 1.250 geschätzt ist. Unter den Prägungen aus Bayern ist eine Goldmedaille aus dem Jahr 1870 auf den Herzog Maximilian im Gewicht von 6 Dukaten hervorzuheben. Diese zeigt den jugendlichen Kopf des Vaters der als „Sisi“ bekannten Kaiserin Elisabeth von Österreich (Taxe € 5.000). Ein Dukat 1713 des Friedrich Wilhelm I. von Preußen mit zur Sonne auffliegendem Adler ist mit € 5.000 taxiert. Als Geschenk zur Goldenen Hochzeit von der Freimaurerloge Bruderbund in Berlin-Steglitz erhielten A. und T. Kreitling 10 Dukaten 1916 mit den Büsten Kaiser Wilhelms I. und seiner Gemahlin Augusta (Taxe € 9.000).
Im Anschluss kommen die Gepräge der Habsburgischen Kron- und Erblande unter den Hammer, darunter z.B. ein in Kremnitz geprägter Dukat 1739 des Karl VI. mit einer Taxe von € 2000. Nach einer Serie von interessanten Goldprägungen des Franz Joseph I. kommt eine Medaille 1560 von Nickel Milicz aus Joachimsthal unter den Hammer. Die Originalprägung zeigt den Sündenfall und die Kreuzigung Christi und ist mit € 5000 geschätzt. Aus dem Erzbistum Salzburg gelangt eine Doppelte Turmtalerklippe des Wolf Dietrich Graf von Raitenau zur Auktion, diese soll € 2.750 erzielen. Äußerst selten und mit € 15.000 taxiert sind Breite 3 Reichstaler 1626 des Erzherzogs Leopold V. als Landesfürst von Tirol, die das geharnischte Hüftbild des Erzherzogs und den Tiroler Adler zeigen. Das Titelstück der Auktion ist eine Salvator-Medaille zu 10 Dukaten aus der Mitte des 17. Jh. Diese wurde von der Stadt Wien den wichtigsten Amtsträgern als Neujahrsgeschenk übergeben (Taxe € 10.000). Auf die Ehe wurde ein 1/2 Bankportugalöser zu 5 Dukaten im 18. Jh. in Hamburg geprägt. Dieser zeigt die Bibelszene von Rebekka und Elieser am Brunner und kommt mit einer Taxe von € 1000 unter den Hammer. Ein Dukat 1795 des Mainzer Erzbischofs Friedrich Karl Joseph Freiherr von Erthal ist mit € 2.250 taxiert. Aus der Freien Reichsstadt Nürnberg kommt eine Goldklippe im Gewicht zu 4 Dukaten zur Auktion. Die äußerst seltene Darstellung nach dem Vorbild der Lammdukaten des Jahres 1700 auf das neue Jahrhundert zeigt das strahlende Auge Gottes und das Friedenslamm und ist mit € 10.000 geschätzt. Ein Neujahrsgoldgulden 1779 des Franz Ludwig Freiherr von Erthal kommt mit einer Taxe von € 2000 zum Ausruf.
Im Anschluss gelangen die Neueren Deutschen Prägungen unter den Hammer, darunter der „Garnisonsgulden“ des Friedrich I. von Baden (Taxe € 3.500). Ein Konventionstaler 1809 des Friedrich Wilhelm von Weilburg aus dem Herzogtum Nassau soll € 1000 erzielen, ein Doppelfriedrichs d’or 1846 A des Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ist mit € 2.500 geschätzt. Die Deutschen Reichsmünzen ab 1871 umfassen 125 Lose, darunter 10 Mark 1905 in Polierter Platte des Carl Eduard aus dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha mit einer Taxe von € 3.500. 25 Gulden 1930 der Freien Stadt Danzig mit Darstellung des Neptun-Brunnens sind mit € 3.750 geschätzt.
Unter den Geprägen des Auslandes finden sich viele Goldmünzen wie die äußerst seltenen 150 Yuan 1983 der chinesischen Lunar Serie aus dem Jahr des Schweins (Taxe € 5.000). Die Prägungen aus Großbritannien beginnen mit einer Suite von Bronzemedaillen auf die Königinnen und Könige Englands von William the Conqueror bis George III. in originaler Holzschatulle (Taxe € 800). Es folgt ein Shilling des Edward VI. mit einer Taxe von € 1250 und eine Medaille auf die Krönung Williams und Mary aus dem Jahr 1689 (Taxe € 1.000). Unter den Münzen Italiens sind 6 Ducati 1767 des Ferdinand IV di Borbone aus Neapel (Taxe € 700) ebenso zu erwähnen wie ein venezianischer Ducato des Dogen Francesco Dandolo (Taxe € 500). Eine Hochzeitsmedaille des 17. Jh. nach dem Vorbild von Johann Höhn oder Sebastian Dadler ist mit € 750 geschätzt. Aus Russland kommen zwei Novodel zu 5 und 1 Kopeke 1713 unter den Hammer, diese sind mit je € 2.250 taxiert. In Burgos wurden 2 Maravedis der spanischen Könige Fernando V. und Isabel I. für Santo Domingo geschlagen, hierbei handelt es sich um eine der ersten Münzen, die für Amerika geprägt wurden. Besonders interessant ist auch eine Serie von Platinfälschungen u.a. aus England, Kolumbien und Spanien wie z.B. 100 Reales 1861 der Königin Isabel II. mit einer Taxe von € 400. Im 19. Jh. war Platin günstiger als Gold und wurde deshalb für vergoldete Fälschungen verwendet. Aus der Tschechoslowakei stammt eine Medaille 1930 auf den Bau der Eisenbahnstrecke Handlova nach Horna Stuba, die € 1.000 erzielen soll. Nach einer Partie von Prägungen der USA bilden Goetz-Medaillen, Banknoten, Münzwaagen und Petschaften den Abschluss der Auktion.