Antike Münzen bei Hirsch
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 386
Münzen
7. Februar 2024
D-München
Die Auktion 386 der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger in München ist den antiken Münzen gewidmet und endet am 7. Februar 2024. Das Angebot umfasst über 550 Lose.
Sie beginnt mit den keltischen Münzen, darunter eine Tetradrachme der Donaukelten aus dem 2. Jh. v. Chr., die eine Prägung des Philipp II. von Makedonien imitiert (Taxe EUR 2.000). Im Anschluss kommen die Griechischen Münzen unter den Hammer, darunter ein Stater aus Metapont in Lukanien aus der Zeit 330-300 v. Chr. Dieser zeigt den Kopf der Demeter mit Ährenkranz und weist so auf die Fruchtbarkeit der Landschaft hin (Taxe EUR 3.750). Perfekt zentriert ist ein Stater aus Kroton in Bruttium mit Dreifuß und einem inkusen Adler, der um 530-520 v. Chr. entstand (Taxe EUR 4.750). Eine Tetradrachme aus Syrakus auf Sizilien mit Quadriga und dem Kopf der Quellnymphe Arethusa (474 – ca. 450 v. Chr.) soll EUR 4.500 erzielen. Eng angelehnt an die Prägungen aus Syrakus sind die Münzen der Sikulo-Punier (ca. 350-300 v. Chr.), so z.B. eine Tetradrachme mit Persephone-Tanitkopf mit einer Taxe von EUR 9.000.
Unter den Prägungen des Griechischen Mutterlandes ist eine Tetradrachme (430-390 v. Chr) aus Akanthos in Makedonien hervorzuheben. Diese zeigt eine der beliebten Kampfszenen zwischen Löwe und Stier und ist mit EUR 7.000 geschätzt. Traditionell Lete zugewiesen wird ein Stater (530-480 v. Chr.) mit der Darstellung eines ithyphallischen Satyrs auf der Jagd nach einer Nymphe. Die äußerst seltene Münze ist mit EUR 5.000 taxiert und stammt wohl aus dem thrako-makedonischen Raum. Eine Tetradrachme des 3. Jh. v. Chr. aus Kyzikos in Mysien zeigt den Gott Apollo neben dem Omphalos – ein Kultstein, der im Tempel von Delphi stand und als Nabel der Welt galt (Taxe EUR 4.000). Aus Magnesia in Ionien stammt ein Goldstater (ca. 175-145 v. Chr.) mit der Büste der Göttin Artemis, diese Rarität kommt mit einer Taxe von EUR 5.000 unter den Hammer. Bei einem geflügelten Wesen auf einem Stater um 400 v. Chr. aus Kaunos in Karien handelt es sich wohl um die Götterbotin Iris, die Himmel und Erde mit einem Regenbogen verbindet (Taxe EUR 7.000. Ein sassanidischer Goldstater des gefürchteten Römergegners Schapur I. (240-272 n.Chr.) gelangt mit einer Taxe von EUR 5.500 zum Ausruf.
Es folgen die Römischen Münzen mit vielen Raritäten beginnend mit den Prägungen der Römischen Republik. Besonders zu erwähnen ist ein Denar des Cn. Domitius Ahenobarbus mit Tropaeum auf Prora mit einer Taxe von EUR 3.250. Die Münze stammt aus der Zeit nach der Niederlage von Philippi 41 v. Chr., als der ehemalige Flottenkommandant der Caesarmörder den Kampf durch Piraterie fortsetzte.
Das Titelstück der Auktion ist ein Aureus des C. Cassius Longinus aus der Zeit der Bürgerkriege (43/42 v. Chr.) mit einer Taxe von EUR 30.000. Cassius war neben Brutus der zweite Anführer der Verschwörung gegen Caesar und wollte mit der Darstellung der Libertas auf seiner Münze seinen Kampf für die Freiheit propagieren.
Im Anschluss kommen die Prägungen der Römischen Kaiserzeit zur Auktion, darunter ein Dupondius des Nero (54-68 n. Chr.) als Princeps Iuventutis, der von größter Seltenheit ist (Taxe EUR 750,-). Ein Aureus des Titus (79-81 n. Chr.) mit stehender Kuh ist durch den Titel Imperator in der Umschrift besonders interessant, da Titus den Titel hier schon als Kronprinz führte (Taxe EUR 16.000). Unter den Bronzeprägungen ist ein Sesterz des Trajan (98-117 n. Chr.) mit der thronenden Fortuna zu erwähnen, dieser kommt mit einer Taxe von EUR 3.500 unter den Hammer. Ein Aureus des nur wenige Monate im Jahr 251 n. Chr. regierenden Kaisers Hostilianus ist mit EUR 4.500 geschätzt. Ein Antoninian des Gallienus (253-268 n. Chr.) mit Storch ist von größter Seltenheit und soll EUR 500 erzielen. Auf seinen überwältigenden Sieg gegen die Franken im Jahr 342 n. Chr. bezieht sich ein Solidus des Constans (337-350 n. Chr.) in stempelglänzender Erhaltung (Taxe EUR 7.500). Ein Solidus seines Gegners Magnentius (350-353 n. Chr.) aus Trier gelangt mit einer Taxe von EUR 4.500 unter den Hammer.
Den Abschluss der Auktion bilden die Byzantinischen Münzen, Prägungen des Kaiserreichs Nicaea, der Völkerwanderung sowie eine über 50 Losnummern umfassende Partie der beliebten Mehrfachlots.