Antike Kunstobjekte bei Hirsch
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 385
Antike Kunstobjekte
6. Februar 2024
D-München
Die erste Auktion von Gerhard Hirsch Nachfolger im Jahr 2024 ist den antiken Kunstobjekten des Mittelmeer- und ostasiatischen Raums gewidmet und umfasst 841 Lose. Die Auktion beginnt mit einer attraktiven Serie von meist römischen Objekten aus Glas, darunter eine Halsamphore mit blauen Henkeln und einer Taxe von € 2.000.
Im Anschluss gelangen die Objekte aus Stein zum Ausruf. Ein römischer Frauenkopf aus hellem Marmor zeigt wohl die Liebesgöttin Venus und ist mit € 7.000 geschätzt.
Die Objekte aus Ton beginnen mit einer Statuette der Venus, die auf eine Variante der Aphrodite von Knidos des Praxiteles aus dem 4. Jh. v. Chr. zurückgeht. Die Arbeit aus hellenistischer Zeit soll € 5.000 erzielen. Es folgt die Statuette einer Gabenbringerin, die im 3. Jh. v. Chr. in Apulien entstand und mit € 5.000 taxiert ist. Unter den Tongefäßen ist eine Henkelflasche mit Schnabelausguss hervorzuheben, die spätminoische Arbeit des 14./13. Jh. v. Chr. kommt mit einer Taxe von € 5.000 unter den Hammer. Eine etruskische Urne mit Deckel des 6./5. Jh. v. Chr. aus schwarzem Bucchero soll € 2.500 erzielen. Auf einer rotfigurigen Hydria des 4. Jh. v. Chr. sind kämpfende Amazonen dargestellt, die attische Arbeit ist mit € 7.000 geschätzt.
Nachfolgend die Objekte aus Metall, darunter die Bronzefigur eines Togatus capite velato. Die römische Arbeit zeigt die aufwendige Bekleidung des Würdenträgers und entstand in der späten Republik oder in der frühen Kaiserzeit (Taxe € 27.500). Sehr selten ist die Statuette eines Hermaphroditen aus Bronze, der nach einem hellenistischen Vorbild im 1. Jh. n. Chr. gefertigt wurde (Taxe € 3.000). Das Rennen zwischen zwei Eroten in Bigen ist auf einem Ringhenkelskyphos aus Silber dargestellt, die römische Arbeit des 3./4. Jh. n. Chr. ist auf € 6.000 taxiert.
Unter den Asiatica wird eine Ziervase aus grünlicher Jade (China, 18. Jh. n. Chr.) mit einer Taxe von € 2.500 angeboten. Eine große chinesische Schale auf 3 Füßen des 15./16. Jh. n. Chr. soll € 2.500 erzielen.
Nach den Objekten aus Holz, den Waagen und Gewichten und den Schlössern und Schlüsseln kommen die Kreuze unter den Hammer, an deren Anfang eine Kette mit einem frühbyzantinischen Kreuzanhänger steht (Taxe € 3.250). Es folgen weitere fein gearbeitete Kreuzanhänger aus byzantinischer Zeit, die mit Granaten verziert sind (Taxen € 1.250 bis € 4.200).
Im Anschluss an Plaketten, Spiegel und Kosmetikutensilien und Gürtelschließen folgt eine Partie von Nadeln, darunter eine goldene Ziernadel mit dem Kopf eines Knaben, der Elemente des Eros und des Harpokrates vereint. Die äußerst qualitätvolle Arbeit des Hellenismus oder der frühen Kaiserzeit gelangt mit einer Taxe von € 2.000 zum Ausruf.
Nach einer Partie von Fibeln mit vielen figürlichen Darstellungen gelangt eine ausgewählte Serie von Antikem Schmuck zum Ausruf. Eine goldene Halskette mit Anhängern in Form von Königsfalken aus achämenidischer Zeit (5./4. Jh. v. Chr.) ist mit € 15.000 taxiert. Es folgt eine weitere goldene Halskette mit Lunulaanhänger aus dem 2./3. Jh. n. Chr. mit einer Taxe von € 7.500 sowie eine Kette aus zwei Fuchsschwanzketten mit reichem Granulationsdekor (griechisch, ca. 4. Jh. v. Chr.), die € 15.000 erzielen soll. Hervorzuheben ist auch eine große Goldperle in Form eines liegenden Löwen, die schon im 18. Jh. v. Chr. in Vorderasien entstand (Taxe € 5.000). Ein Paar großer goldener Ohrringe ist mit Efeublättern verziert (östlicher Mittelmeerraum oder achämenidisch, 5./4. Jh. v. Chr.) und ist mit € 4.000 geschätzt. Ein Paar goldener Bügelohrringe aus hellenistischer Zeit mit Mänadenkopf kommt mit einer Taxe von € 12.500 unter den Hammer. Es folgt ein weiteres Paar mit Schwanenanhängern, deren Körper zum Teil aus einer Amethystperle gebildet wird. Die außergewöhnliche Arbeit des 2. Jh. v. Chr. wird mit € 5.000 taxiert. Ein Paar Goldohrringe mit reich verzierten Taubenanhängern (hellenistisch, 3./2. Jh. v. Chr.) soll ebenfalls € 5.000 erzielen. Das Titelstück der Auktion ist ein hellenistischer Goldring, auf dessen Ringplatte die Göttin Artemis mit einem Hund dargestellt ist (Taxe € 5.000). Die Gravur auf einem weiteren Goldring zeigt einen Pferdewagen mit Lenker; die etruskische Arbeit des 6. Jh. v. Chr. ist mit € 3.000 geschätzt. Am Anfang der Kameen und Intaglien steht ein dreischichtiger Onyx mit einer Tierkampfszene. Die römische Arbeit des 1. Jh. n. Chr. nach griechischem Vorbild erinnert an die Münzprägung der makedonischen Stadt Akanthos (Taxe € 10.000).
Nach den Stempeln und Siegeln und den Idolen bilden die Aegyptiaca den Abschluss der Auktion. Unter diesen ist eine Isisstatuette aus rötlichem Ton hervorzuheben. Die Göttin ist mit ihren typischen Attributen aus Kuhgehörn und Sonnenscheibe geschmückt und entstand in der Römerzeit des 2. Jh. n. Chr. (Taxe € 5.000).