Hirschs Herbstauktion 2023: Antike Münzen
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 383
Münzen
21. September 2023
D-München
Die Auktion 383 „Antike Münzen“ der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger in München umfasst knapp 900 Lose. Am Anfang stehen die Gepräge der Kelten, darunter ein Goldstater der Ambiani in vorzüglicher Erhaltung mit einer Taxe von € 500.
Im Anschluss kommen die Griechischen Münzen mit vielen qualitätvollen Losen unter den Hammer, so z.B. ein Stater aus Thourioi in Lukanien (ca. 4. Jh v. Chr., Taxe € 5.750) mit einer herrlich irisierenden Tönung. Aus Kaulonia in Bruttium stammt ein vorzüglicher Stater (530-475 v. Chr.), der Apollo darstellt und mit € 4.500 taxiert ist. Eine seltene Tetradrachme aus Sizilien, Syrakus mit Quadriga und der Quellnymphe Arethusa (ca. 485-479 v. Chr.) soll € 6.500 erzielen. Von Lipara, einer Insel vor Sizilien, kommt ein AE-Hemilitron von großer Seltenheit mit einem Schätzpreis von EUR 3.000 zum Ausruf (425-400 v. Chr.). Der Kopf der Persephone-Tanit ist auf einer Tetradrachme der Sikulo-Punier (ca. 350-300 v.Chr.) dargestellt, die mit einer Taxe von € 4.250 zum Ausruf kommt. Unter den Prägungen des Griechischen Mutterlandes ist ein Triobol mit einem Löwenkopf (450-337 v. Chr.) aus Pantikapeion, einer im 6. Jh. v. Chr. von Siedlern aus Milet gegründeten Stadt, hervorzuheben (Taxe € 4.000). Mit € 9.500 angesetzt wird ein seltenes Oktodrachmon der Bisaltai (ca. 475-465 v. Chr.) und eine vorzügliche Tetradrachme aus Olynthos als Hauptstadt des Chalkidischen Bundes (433-348 v. Chr.) soll € 13.000 bringen.
Aus Elis stammt ein seltener, mit € 9.000 geschätzter Stater (ca. 460-450 v. Chr.) mit Adler und geflügeltem Blitz. Unter Eumenes I. (263-241 v. Chr.) geprägt ist eine Tetradrachme aus Pergamon, die in vorzüglicher Erhaltung € 3.500 bringen soll. Eine Artemisbüste ist auf einem seltenen Goldstater aus Ephesos (ca. 133-88 v. Chr.) dargestellt (Taxe € 6.000) und aus Salamis auf Zypern kommt ein Stater mit zyprischer Silbenschrift des Nikodamos (ca. 460-440 v. Chr., Taxe € 4.250).
Es folgen die Römischen Münzen mit vielen Raritäten u.a. aus der Sammlung Paul Friedemann, an deren Anfang die Prägungen der Römischen Republik stehen, so eine anonyme Didrachme (225-212 v. Chr.) mit einer Taxe von € 1.200. Ein seltener Denar 41 v. Chr. der Domitia soll € 2.300 bringen und ein ebenfalls sehr seltener Denar des Pompeius Magnus Junior aus der Zeit der Bürgerkriege (46/45 v. Chr.) ist mit € 900 angesetzt. Ein fast stempelglänzender Denar des Julius Caesar, geprägt möglicherweise in Sizilien 46 v. Chr., hat einen Schätzpreis von € 2.250. Von größter Seltenheit ist ein Quinar. 43/42 v. Chr. des Brutus mit Darstellung der Sella (Taxe € 1.700). Eine Serie von 60 Losen mit Münzen des Augustus (27 v.Chr. – 14 n. Chr.) ist bei den Münzen des Römischen Kaiserreiches zu erwähnen, so ein äußerst seltener Aureus mit dem goldenen Ehrenschild und einer Taxe von € 6.000. Ein vorzüglicher Denar, geprägt in Colonia Patricia, ist mit € 750 taxiert und ein weiterer Denar derselben Prägestätte kommt mit € 1.000 unter den Hammer. Das Titelstück der Auktion, eine vorzügliche Tetradrachme mit einem ausdruckvollen Portrait des Herrschers hat eine Taxe von € 500. Äußerst selten ist auch ein Goldquinar des Tiberius mit einem Schätzpreis von € 2.500. Ein vorzüglicher Denar des Caligula (37-41 n. Chr.), der ihn mit Augustus zeigt, ist sehr selten und soll € 10.000 bringen, ein weiteres Exemplar € 6.000. Äußerst selten ist der mit € 10.000 angesetzte Aureus des Claudius (41-54 n. Chr.) mit DE BRITANN auf dem Architrav eines Triumphbogens. Ein weiterer seltener Aureus seines Adoptivsohns Nero (54-68 n. Chr.), geprägt unter Claudius, ist vorzüglich erhalten und soll € 12.000 bringen.
Stempelglänzend ist der Aureus des Antoninus Pius (138-161 n. Chr.) und hat eine Taxe von € 9.000. Postum geprägt ist ein ebenfalls stempelglänzender Aureus der Faustina Maior mit der Fortuna auf der Rückseite (Taxe € 10.000). Ein Denar des Gordianus II. Africanus aus dem Jahr 238 soll in prachtvoll stempelglänzender Erhaltung € 5.000 bringen und ein Antoninian des Pacatianus von 248 ist von äußerster Seltenheit und taxiert mit € 4.000. Ein halber Argenteus, geprägt in Trier unter Constantin dem Großen (307-337), zeigt ein offenes Lagertor mit vier Türmen. Dieses ebenfalls stempelglänzende und seltene Stück soll € 4.500 bringen.
Nach den Byzantinischen Münzen kommen Prägungen aus dem Kaiserreich Thessalonika und dem Kaiserreich Nicaea sowie einige Byzantinische Bleisiegel. Den Abschluss der Auktion bilden über 80 Lose der beliebten Mehrfachlots.