Münzen der Antike bei Hirsch
Gerhard Hirsch Nachf.
Auktion 395
Münzen
11. Februar 2025
D-München
Die Auktion 395 der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger in München ist den Antiken Münzen gewidmet und umfasst 630 Lose. Sie beginnt mit den Keltischen Münzen, darunter ein 1/2 Elektronstater des Stammes der Aulerci Eburovices aus Gallien mit einer Taxe von € 2.250.
Im Anschluss kommen die Griechischen Münzen mit vielen qualitätvollen Losen unter den Hammer, so z.B. ein Stater aus Thourioi in Lukanien des 4. Jh v. Chr. mit einer herrlich irisierenden Tönung und einer Taxe von € 5.000,-. Eine Tetradrachme der Sikulo-Punier aus dem späten 4. Jh. v. Chr. ahmt mit der Darstellung der Quadriga und dem Nymphenkopf zeitgenössische Vorbilder aus Syrakus nach (Taxe € 4.250,-). Aus Olynthos in Makedonien stammt eine Tetradrachme mit dem Kopf des Apollo Olynthios (433-348 v. Chr.), der als Vorbild für die Goldstatere der Makedonenkönige diente, dieser ist mit € 12.0
Ein Stater mit Artemiskopf und Makedonischem Helm (350-ca. 300 v. Chr.) wird der Stadt Orthagoreia zugeschrieben und soll € 5.000,- erzielen. Es folgt eine Serie von über 65 Prägungen aus dem Königreich Makedonien, so z.B. ein Goldstater des Alexander III. des Großen mit einer Taxe von € 4.000,- und viele überdurchschnittlich erhaltene Tetradrachmen und Drachmen. Nach Münzen aus Athen und Korinth kommt eine Goldstater (ca. 133-88 v. Chr.) aus Ephesos in Ionien unter den Hammer, der die Kultstatue der Artemis des berühmten Heiligtums zeigt und € 6.000,- erzielen soll. Auf einer Drachme des 3./2. Jh. v. Chr. aus Iasos ist der Knabe Hermias dargestellt, der nach einem lokalen Mythos mit einem Delfin befreundet war (Taxe € 6.000,-). Mit einer Taxe von € 10.000,- gelangt eine Au-Oktodrachme des Ptolemaios II. Philadelphos (285-246 v. Chr.) zum Ausruf. Auf dieser sind neben den Büsten des herrschenden Geschwisterpaares Ptolemaios II. und Arsinoe II. auf der Rückseite auch die als Götter bezeichneten Eltern Ptolemaios I. und Berenike I. dargestellt.
Es folgen die Römischen Münzen mit vielen Raritäten, an deren Anfang eine Serie von 45 Prägungen der Römischen Republik und der Bürgerkriege stehen, so z.B. ein Denar der Statia, der in der Zeit 42-40 v. Chr. in einer Feldmünzstätte entstand (Taxe € 2.000,-). L. Staius Murcius hatte sich – als Offizier Caesars – nach dessen Tod den Caesarmördern Brutus und Cassius angeschlossen und diente in diesem Zeitraum als Flottenkommandant. Die Münzen des Römischen Kaiserreiches beginnen mit einem Aureus des Augustus (27 v. Chr.-14 n. Chr.), der dessen Adoptivsohn Gaius Caesar zu Ross zeigt und mit € 10.000,- taxiert ist. Ein schon unter Claudius geprägter Aureus auf Nero (54-68 n. Chr.) zeigt den nachmaligen Kaiser als Princeps Iuventutis und somit als designierten Nachfolger, dieser soll € 10.000 erzielen. Von größter Seltenheit ist ein Aureus des Jahres 68 n. Chr. aus der Zeit der Bürgerkriege, als Galba noch nicht den Kaisertitel angenommen hatte. Die mit € 8.000,- geschätzte Münze zeigt den Libertaskopf und ein Schild in Corona civica. Ein Denar der Matidia mit ihren Töchtern Sabina und Matidia Minor kommt mit einer Taxe von € 1.800,- unter den Hammer. Unter den Bronzeprägungen ist ein Sesterz des Aelius (136-138 n. Chr.), des Mitregenten des Hadrian hervorzuheben, auf dem die stehende Pannonia gezeigt ist (Taxe € 2.750,-). Perfekt zentriert und stempelglänzend ist ein Aureus der Faustina Minor, der Gemahlin des Marcus Aurelius. Auf der Rückseite der mit € 12.500,- taxierten Münze ist die Liebesgöttin Venus mit Apfel und Delfin dargestellt.
Ein Aureus des Pertinax, der nur knapp 3 Monate im Jahr 193 n. Chr. regierte, kommt mit einer Taxe von € 25.000,- unter den Hammer. Ein Sesterz der Julia Paula, der Gemahlin des Elagabal, mit thronender Concordia ist mit € 2.500,- geschätzt. Aus der Tetrarchenzeit kommt ein Solidus des Licinius I. (308-324 n. Chr.) mit seinem Schutzgott Jupiter und einer Taxe von € 7.500,- zur Auktion. Von größter Seltenheit ist eine Au-Semissis des Constantinus II. (337-361 n. Chr.) aus Antiochia mit einer Taxe von € 3.250,-. Das Titelstück der Auktion ist ein Medaillon zu 2 Solidi des Valentinianus I. (364-375 n. Chr.) mit antiker Zieröse, das mit € 30.000,- taxiert ist. Auf der Rückseite sind die beiden thronenden Stadtgöttinnen von Rom und Constantinopel dargestellt.
Im Anschluss kommen Byzantinischen Münzen zur Versteigerung, darunter ein Solidus des Constantinus VII. (913-959 n. Chr.) mit einer Taxe von € 7.500,-. Nach den Prägungen aus dem Kaiserreich Nicaea und der Zeit der Völkerwanderung bilden 55 Lose der beliebten Mehrfachlots den Abschluss der Auktion.