Emporium Hamburgs Auktion 106 „Münzen & Medaillen“
Emporium Hamburg
Auktion 106
Münzen
13.-16. Mai 2024
D-Hamburg
Nach der Auktion 105 „Banknoten & Notgeld“ stehen im Mai wieder Münzen und Medaillen bei Emporium Hamburg im Mittelpunkt: die Frühjahrsauktion 106 startet! Vom 13. bis 16. Mai wird die Geschichte der Menschheit wieder in ihrer numismatischen Form zum Leben erweckt. Von der Antike bis zum Ausland hin zu den Deutschen Landen – der Katalog umfasst wie gewohnt eine breite Auswahl.
Die Antike bildet traditionell den Auftakt der Auktion mit einer Vielzahl keltischer Statere und Quinare, antiken Münzen aus Griechenland und Kleinasien sowie Münzen aus dem Alten Orient. Die ersten Highlights befinden sich im Römischen Reich, darunter ein Sesterz, geprägt unter Lucius Verus im Jahr 164/165 n. Chr. und in seiner Erhaltung vz-st ein Unikat (Los 417). Weiterhin sind eine erhebliche Zahl an Denaren und Tetradrachmen von Caracalla (Los 446-494) sowie Antoniniane von Gordian III. (Los 559-600) gelistet.
- Los 73: Makedonien, Philipp III. (323-317 v. Chr.). AV Stater, Lampsakos. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 1800,-
- Los 163: Kilikien / Incertum. AR Stater (ca. 465-430 v. Chr.), Zuweisung unsicher, da unpubliziert. Erhaltung: ss-vz. Schätzpreis: € 2500,-
- Los 417: Römisches Reich, Lucius Verus (161-169). AE Sesterz, TRP V IMP II = 164/65, Rom. Unikat in der Erhaltung. Erhaltung: vz-st. Schätzpreis: € 9600,-
Constantin der Große brachte eine Reihe neuer Währungen aus Silber und Gold in Umlauf. Als neues Nominal in Silber entstand der Miliarense (Los 706), in Gold wurde der Solidus eingeführt, übersetzt „der Stabile“ (Los 705). Er entsprach einem Wert von 5 Aurei und sollte ebendiese ersetzen. Die Goldmünzen wurden meist von einer mobilen Münzstätte geprägt und richteten sich nach dem Aufenthaltsort des Kaisers. Nikomedia war lange Zeit Hauptstadt des Oströmischen Reiches, ehe man das Zentrum zum neu gegründeten Konstantinopel verlagerte. Nikomedia wurde 337 n. Chr. zum Sterbeort Konstantins, kurz nachdem er zu Pfingsten seine Taufe erhielt.
- Los 705: Römisches Reich, Constantin der Große. AV Solidus (335 n. Chr.), SMNC = Nicomedia. Erhaltung: kl. Kr., vz. Schätzpreis: € 28.500,-
- Los 706: Römisches Reich, Constantin der Große. AR Miliarense (335 n. Chr.), TS = Thessalonica. Erhaltung: kl. Kr. a. Rd., vz. Schätzpreis: 17.500,-
Die byzantinischen Münzen (Los 759-866) zeigen eine Auswahl von Solidi, Scyphaten und Hyperpyronen, die von Anastasius I. (491-518 n. Chr.) bis hin zu Andronicus II. und Michael IX. (1295-1320) reicht.
- Los 797: Byzantinisches Reich, Phocas (602-610 n. Chr.). AV Solidus, CONOB = Konstantinopel. Erhaltung: st. Schätzpreis: € 750,-
- Los 843: Byzantinisches Reich, Romanos III. Argyrus (1028-1034). AV histamenon nomisma = Scyphat, Konstantinopel. Erhaltung: Kratzer, vz. Schätzpreis: € 500,-
Im Bereich Ausland gibt es in dieser Auktion keinen Schwerpunkt, dafür gleicht die Länderauswahl einer Weltreise: beginnend in Ägypten, Zwischenlandung in Chile, umsteigen in Frankreich, ein kleiner Ausflug nach Indien, ein Sprung rüber in die Schweiz und die finale Landung in den Vereinigten Staaten.
- Los 1076: Großbritannien, Georg II. (1727-1760). Guinea 1759. Aus der Erwin Warth Collection. Erhaltung: Prachtex., NGC MS64. Schätzpreis: € 13.000,-
- Los 1110: Indien, Victoria (1837-1901). 1 Mohur 1841, East India Company. Erhaltung: Prachtex., st. Schätzpreis: € 6800,-
- Los 1250: Provinz der Vereinigten Niederlande. Dukat 1792, „Silberner Reiter“. Erhaltung: kl. Kr., f.st. Schätzpreis: € 2750,-
- Los 1302: Polen, Sigismund III. (1587-1632). Taler 1628 II, Bromberg. Erhaltung: Fassungssp., ss. Schätzpreis: € 1450,-
- Los 1391: Schweiz. 100 Franken 1925 B. Erhaltung: NGC MS-62. Schätzpreis: € 18.500,-
- Los 1412: Thailand, Provinz von Chiengmai (1615-1768). AR Tamlung = Tok oder Schweineschnauzengeld, hochgewölbte Form. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 50,-
- Los 1478: Vatikan, Pius IX. (1846-1878). 100 Lire 1869. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 3800,-
- Los 1562: Vereinigte Staaten von Amerika / Hawaii, Kalakaua (1874-1891). Dollar 1883, Akahi Dala. Erhaltung: PCGS AU50. Schätzpreis: € 1600,-
In den Habsburger Landen stechen die sehr seltenen 10 Dukaten von Ferdinand III. (1637-1657) hervor (Los 1680). Die Vorderseite ziert ein Brustbild Jesus Christus im Lorbeerkranz mit der Umschrift SALVATOR MVNDI („Erlöser der Welt“). Die sogenannten Salvator-Prägungen wurden ab 1575 als Verdienstprägungen der Stadt Wien gestiftet und als Ehrengabe an wichtige Amtsträger zum Neujahr verschenkt.
- Los 1680: Haus Habsburg, Ferdinand III. (1637-1657). 10 Dukaten o. J., Wien. Erhaltung: sehr selten, ss-vz. Schätzpreis: € 10.000,-
- Los 1707: Haus Habsburg, Joseph I. (1705-1711). Reichstaler 1707, Hall. Erhaltung: near vz. Schätzpreis: € 500,-
Die Deutschen Lande umfassen Stücke in Gold und Silber aus Altdeutschland, dem Deutschen Kaiserreich, der Weimarer Republik bis hin zu modernen Prägungen aus der DDR und BRD.
- Los 1763: Erzbistum Salzburg, Max Gandolph Graf Küenburg (1668-1687). 5 Dukaten 1668. Erhaltung: ss. Schätzwert: € 5000,-
- Los 1796: Augsburg. Reichstaler 1626 mit Titel Ferdinand II. Erhaltung: f.vz. Schätzpreis: € 600,-
- Los 1810: Bayern, Maximilian I. (1598-1651). 5 Dukaten 1640. Neubefestigung der Stadt München. Erhaltung: Prachtex., selten, vz-st. Schätzpreis: € 20.000,-
- Los 1866: Brandenburg-Preussen, Friedrich II. (1740-1786). Taler 1750 A, Berlin. Erhaltung: schöne Patina, ss-vz. Schätzpreis: € 450,-
Für den Sammelbereich Braunschweig-Lüneburg liegen Exemplare in außerordentlicher Größe vor: Löser sowohl von der Linie Lüneburg-Celle als auch der Linie Wolfenbüttel. Löserprägungen entstanden im 16. Jahrhundert ursprünglich als monetäre Hortungsmünzen, entwickelten sich jedoch mit der Zeit zu einem repräsentativen und dekorativen Schaustück. Der Löser zu 3 Reichstalern aus dem Jahr 1654 zeigt eine damals neu eingeführte Abbildung unter Herzog Christian Ludwig (1648-1665): ein springendes Ross über dem Bergwerk, genauer über dem Harzer Bergbau (Los 1930). Die Löser standen stets auch für ein Zeichen des Braunschweiger Wohlstands, der durch das reiche Silbervorkommen gesichert war.
- Los 1930: Braunschweig und Lüneburg, Linie Lüneburg-Celle, Christian Ludwig (1648-1665). Löser zu 3 Reichstalern 1654, Clausthal. Erhaltung: äußerst selten, Felder l. geglättet, ss. Schätzwert: € 4200,-
- Los 2002: Hamburg, Stadt. Reichstaler 1589 mit Titel Rudolf II. Erhaltung: schöne Patina, vz. Schätzwert: € 700,-
- Los 2089: Hildesheim, Stadt. 5 Goldgulden 1528 (geprägt 1614-1620) mit Titel Karl V. Erhaltung: kl. Kr., f. vz. Schätzwert: € 17.500,-
- Los 2173: Rottweil, königliche Münzstätte. Brakteat o. J. (1270/80). Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 200,-
- Los 2383: Hannover, Georg III. (1760-1820). Taler 1801 C, Hannover. Erhaltung: sehr selten, NGC UNC DETAILS, Rev Spot Removed. Schätzpreis: € 5000,-
- Los 2629: Würzburg, Stadt, Ludwig II. von Bayern (1864-1886). Neujahrsgoldgulden o. J. (1864) SPQW. Erhaltung: min. Rdf., vz. Schätzpreis: € 3200,-
- Los 2990: Waldeck und Pyrmont, Friedrich (1893-1918). 20 Mark 1903 A. Erhaltung: Erstabschlag, f.st. Schätzpreis: € 10.000,-
Das Titelstück 15 Rupien 1916 T (Los 3131) zeigt ein besonderes Stück Kolonialgeschichte in Deutsch-Ostafrika auf: Prägestätte war die Eisenbahnwerkstätte der „Kironda-Goldminen-Gesellschaft“ in Tabora. Die Stempel für die 15 Rupien 1916 wurden nach einem Entwurf von R. Vogt gefertigt. Das für die Prägung benötigte Gold wurde aus den Sekenke-Goldminen beschafft, die sich etwa 170 Kilometer nordöstlich von Tabora befanden und als die bedeutendsten Goldquellen in Deutsch-Ostafrika galten.
Die Entscheidung zur Prägung dieser goldenen Notmünzen wurde aus zwei zentralen Gründen getroffen. Zum einen sollte die Münzprägung den akuten Geldmangel mildern und zur Lohnzahlung verwendet werden. Zum anderen war es 1916 aufgrund der bevorstehenden Besetzung Deutsch-Ostafrikas durch die britischen und belgischen Truppen unmöglich, das gewonnene Gold nach Deutschland zu transportieren. Hätte die Gouvernementsverwaltung dieses Gold behalten, wäre es sofort von den Siegermächten beschlagnahmt worden. Im Gegensatz dazu blieb Gold, das sich in Privatbesitz befand, unangetastet.
Im Juli 1916 musste die Münzprägung aufgrund des Vorrückens belgischer Truppen eingestellt werden. Dies führte dazu, dass das 15-Rupien-Goldstück der Deutsch-Ostafrikanischen Bank zu einer wertvollen Rarität wurde, da es die einzige kolonialdeutsche Goldmünze als Notgeld darstellte.
- Los 3131: Deutsch-Ostafrika. 15 Rupien 1916 T. Erhaltung: min. Kr., vz. Schätzpreis: € 3500,-
Medaillen haben in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen und rücken immer mehr ins Zentrum der numismatischen Aufmerksamkeit. Durch ihre vielseitigen und detaillierten Abbildungen kann so den Zeitgeist vergangener Epochen besonders gut erfasst werden. Unter die thematischen Medaillen fällt auch eine Vielzahl Orden verschiedener Länder, die jeweils in Lots zu mehreren Stücken zusammengefasst wurden (Los 1611-1641).
- Los 1122: (rechteckig) Italien, Umberto I. (1878-1900). Br.-Plakette 1900 von Johnson auf seinen Tod. Rückseite: Trauernde Roma am Sarg im Pantheon. Erhaltung: f.vz. Schätzpreis: € 70,-
- Los 1311: Volksrepublik Polen, 1952-1989. Neusilbermedaille 1954 von J. Goslawski auf die 500-Jahrfeier der Rückkehr von Danzig zu Polen. Polonia thronend mit Wappen empfängt Seemann und Fischer als Symbol für Danzig. Rs. Stadtansicht mit Danziger Wappen zwischen zwei Löwen. Erhaltung: Patina-Flecken, schöne Tönung, vz. Schätzpreis: €60,-
- Los 1578: Deutschland, Br.-Gussmedaille 1942 auf den Generalfeldmarschall Fedor von Bock und die Einkesselung in Charkow. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 500,-
- Los 2032: Hamburg, Stadt. Silbermedaille 1803 auf die 1000-Jahrfeier der Stadt. Stadtansicht mit Jungfernstieg und Binnenalster. Erhaltung: kl. Kr., vz. Schätzwert: € 100,-
- Los 2195: Sachsen, Friedrich August III. (1763-1806). Silbermedaille 1786 im Gewicht eines Doppeltalers von Stieler als Ausbeute der Grube Beschert Glück. Erhaltung: sehr selten, kl. Kr., vz-st. Schätzpreis: € 4250,-
Die Auktion 106 findet live online auf Auctionmobility statt und beginnt am 13. Mai 2024 um 13:00 Uhr. Vorgebote werden auf den gängigen Portalen sowie telefonisch und schriftlich entgegengenommen. Bei Fragen zur Vorbesichtigung, Katalogbestellung und Vorgeboten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie an numis@emporium-hamburg.com oder kontaktieren Sie uns telefonisch unter 040/257 99-137.