Die Lupe, das wichtigste Werkzeug des Münzsammlers

9. Dezember 2010 – Woran erkennen Sie einen erfahrenen Münzsammler? Ganz einfach, er hat immer seine Lupe griffbereit! Woran erkennen Sie einen noch erfahreneren Münzsammler? Noch einfacher, er besitzt nicht nur eine Lupe, sondern mehrere, für jede Situation die richtige.
Die beste Lupe, die man für Geld kaufen kann, das ist das wichtigste Werkzeug eines Münzsammlers. Warum? Ganz einfach, eine Lupe hilft uns, die Münze genauer zu beurteilen, die wir kaufen wollen. Jeder Cent, den Sie in eine gute Lupe stecken, kommt vielfach zurück, denn sie hält Sie von Fehlkäufen ab.
Allerdings ist es wichtig, für jede Situation die richtige Lupe zu haben, denn eine falsche Lupe kann durchaus zu falschen Entscheidungen führen.

Der erste Eindruck
Wenn es darum geht, einen ersten Eindruck von einer Münze zu bekommen oder sich in Ruhe die Schönheiten der eigenen Sammlung anzusehen, dann tut eine ganz gewöhnliche Stiellupe den besten Dienst. Je nach Geschmack kann man sich hier für Vergrößerungen zwischen 2:1 und 3:1 entscheiden.

Für daheim am Schreibtisch, wo man über eine gute Beleuchtung verfügt, ist eine gewöhnliche Stiellupe die beste Wahl.

Für die Münzbörse empfiehlt sich eine Lupe mit eingebauter Beleuchtung. Wie häufig sind die Lichtverhältnisse in Börsenräumen suboptimal! Hier liefert eine Leuchtlupe einen entscheidenden Vorteil.

Manche Münzsammler schwören auf Lupenbrillen. Damit können sie in Windeseile ein Tablett voller Münzen überprüfen, ohne jedes Mal das Stück in die Hand nehmen zu müssen.

Die genaue Kontrolle
Wenn es genau sein muß, dann ist eine Präzisionslupe unverzichtbar. Erst eine Präzisionslupe zeigt einem die Feinheiten, die es braucht, um echt von falsch zu unterscheiden.
Wichtig ist, daß man die Präzisionslupe nie dazu benutzt, eine Erhaltung zu bestimmen! Sie vergrößert alle kleinen Schwächen einer Münze überdimensional.

Präzisionslupen können gar nicht zu groß vergrößern. Je größer der Maßstab, umso größer die Sicherheit beim Kaufen. Sparen Sie hier nicht am falschen Ort. Leisten Sie sich das Beste vom Besten. Der Maßstab 1:20 entlarvt spielend die kleinen, unscheinbaren Gußlöcher einer Gußfälschung, die Ihnen bei einer Vergrößerung 1:10 wahrscheinlich entgangen wären.
Mit Präzisionslupen lernen Sie die Machart von Münzen kennen: Wie sind die Buchstaben geschnitten, wo bleibt der Prägeglanz trotz Abnutzung vorhanden? Solches Wissen hilft bei der Fälschungserkennung.

Für daheim tut einem dabei ein Mikroskop gute Dienste. Aber Achtung, mit einem Mikroskop muß man umgehen können. Nicht jede kleine Verletzung, jede Korrosion zeugt für eine Fälschung. Am besten, Sie schauen sich erst einmal ganz viele echte Münzen mit einem Mikroskop an. Zu wissen, wie ein Stück aussehen sollte, ist die beste Grundlage, um eine Fälschung zu entlarven.

Ganz neu sind extra auf die Bedürfnisse von Münzsammlern abgestimmte digitale Kameras mit Vergrößerungsfunktion. Sie zeigen die Vergrößerung mobil auf dem Display und speichern sie als Foto.
So eine digitale Kamera kann ein Mikroskop nicht ersetzten, denn sie erreicht dessen Leistungsfähigkeit (noch) nicht. Sie ist aber ein unglaubliches Werkzeug vor Ort.

Wir danken der Firma Lindner für die Bereitstellung der Bilder.

Wenn Sie mehr über Fälschungserkennung wissen wollen, dann lesen Sie folgende Artikel:

Fälschungen von neu geschnittenen Stempeln

Gegossene Fälschungen

Galvanos

Fälschungen von „Transfer dies“