Spanien. Philipp III.,
100 Escudos 1609,
Segovia.
Unikum.


Kleopatra VII und Marcus Antonius.
Tetradrachme 36 v. Chr.,
Antiochia am Orontes.

Augustus,
Aureus um 27 v. Chr.-15 n. Chr.,
Pergamon (?).

Großbritannien.
Heinrich VII.,
Gold-Sovereign,
Typ I, Kreuz Fitchee, o. J. (1492),
London.

Die letzten Pennys werden versteigert
Stack’s Bowers kündigt an, dass das Auktionshaus von der US Mint beauftragt wurde, die „allerletzten Omega Pennys“ zu versteigern. Mit nur 232 Münzsets wurde eine historische Rarität für den US-Markt produziert. Aber es bleiben viele Fragen offen. Wir ordnen ein.
von Ursula Kampmann
Inhalt

Brandon Beach, US Treasurer, und Kristie McNally, US Mint Acting Director, halten zwischen sich einen der Omega-Pennys nach der Prägung. Foto: US Mint
Die letzten Pennys werden versteigert. So heißt es. Werden wirklich die letzten Pennys versteigert? Die Frage ist offen. Denn bis jetzt gibt es noch keinen offiziellen Kongressbeschluss zu diesem Thema. Donald Trump wies am 9. Februar 2025 lediglich seinen Finanzminister Scott Bessent an, die Produktion neuer Pennys einzustellen. Trumps Argument war die Kostenfrage. Ein Penny kostet über 3,69 Cent in der Produktion.
Wie sieht die rechtliche Situation aus?
Nun liegt die Befugnis zu entscheiden, welche und wie viele Münzen produziert werden sowieso in der Hand des Finanzministers. Das US Treasury kann deshalb die Herstellung neuer Pennys einstellen (oder wieder aufnehmen), ohne den Kongress und den Präsidenten zu konsultieren. Für eine endgültige Entscheidung ist dagegen ein Kongressbeschluss unabdingbar. Eine passende Gesetzesinitiative wurde bereits im April 2025 eingereicht. Sie will den Penny nicht nur nicht mehr prägen, sondern ganz aus dem Umlauf ziehen. Natürlich ist das letztlich gar nicht nötig. Denn wenn faktisch keine Penny-Münzen mehr nachkommen, verschwinden sie aus dem Umlauf. Dies zwingt die Bürger, selbst Alternativen zu finden, wie sie die durch verschiedene Steuern oft sehr unrunden Beträge bar kassieren können.
Wird der Penny weiterhin für Münzsets geprägt?
Frei steht es dem US Treasury natürlich, weiterhin Pennys für die beliebten Sets der jährlichen Umlaufmünzen zu prägen. Viele Münzstätten gerade im Euro-Bereich tun ähnliches. Sie prägen für ihre Jahressets Denominationen wie 1 und 2 Cents, obwohl sie nicht mehr für den Umlauf genutzt werden. Ob dies auch in den USA geschehen wird? Keine Ahnung, das wird die Zukunft zeigen.

Vorderseite des so genannten Omega-Pennys. Foto: US Mint
Was wird versteigert?
Am 11. Dezember 2025 führt Stack’s Bowers Galleries um 12.00 pm EST eine Live Bidding Auktion für 232 Münzsets durch, die aus drei Objekten bestehen: Einem Penny der Münzstätte Philadelphia ohne Münzzeichen, einem Penny der Münzstätte Denver mit dem Münzzeichen D, einen goldenen(!) Penny der Münzstätte Philadelphia. Alle Pennys tragen zusätzlich den griechischen Buchstaben Omega, der gerne benutzt wird, um das Ende einer Sache zu bezeichnen. Die merkwürdig unrunde Prägezahl greift die Zahl der Jahre auf, in denen der Penny produziert wurde. Alle Münzen werden vor der Versteigerung von PCGS gegradet.
Damit arbeitet Stack’s Bowers Galleries bereits zum 5. Mal mit der US-Mint zusammen. Wenn man die Pressemeldung aufmerksam liest, glaubt man den Grund zu erahnen: Wir wissen aus anderen Zusammenhängen, dass Auktionshäuser Proben und Raritäten von Münzstätten versteigern, ohne dafür eine Kommission zu verlangen. Wir können davon ausgehen, dass dies auch bei der US Mint der Fall ist. In dieser Auktion wird Stack’s Bowers Galleries auch kein Aufgeld von den Bietern erheben. Das macht für die US Mint Sinn. Es steht zu erwarten, dass sich viele Münzsammler an der Auktion beteiligen, die noch nie an einer Auktion mitgeboten haben und deshalb noch nie von einem Aufgeld gehört haben. Die US Mint umgeht also kritische Kommentare unwissender Käufer, indem sie dieses Problem ausklammert. Für Stack’s Bowers Galleries bleibt die Ehre sowie ein gigantischer Werbe-Coup.

Der goldene Omega-Penny. Foto: US Mint
Raritäten der US-Münzprägung
Nur 232 Exemplare des Sets sind für Sammler verfügbar, so steht es in der Pressemeldung. Nicht beantwortet wird damit die Frage, ob nicht einige weitere Sets entstanden sind, die direkt an die großen numismatischen Institutionen des Landes übergeben wurden.
Aber selbst wenn für diesen Zweck noch einige Sets dazukämen, zählen die Omega Pennys zu den seltensten US-Münzen. Sie sind gleichzeitig der seltenste Penny in der gesamten Reihe dieses Nominals. Da US Sammler sich gerne auf ein bestimmtes Nominal in ihrer Sammlung beschränken, dürfen wir auf das Ergebnis der Stücke gespannt sein. Es steht zu erwarten, dass nicht nur Sammler bieten, sondern auch zahlreiche Investoren, die sich eine enorme Wertsteigerung für diese moderne Rarität erhoffen.

Ein Beispiel für die Prägewerkzeuge des Omega Pennys. Foto: US Mint
Die Münzstempel
Auch die Prägewerkzeuge werden verkauft. Es handelt sich um die drei Vorder- und Rückseitenstempel, die als Teil von Set Nr. 232 angeboten werden. Sie wurden zuvor entwertet, um auszuschließen, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden können, um zusätzliche Abschläge der hochseltenen Pennys anzufertigen.
Warum die letzten Pennys in eine Auktion gehen
Es ist eine sinnvolle Entscheidung der US Mint diese letzten 232 Münzsets nicht über die eigene Website zu vermarkten, sondern mit einem Auktionshaus zusammenzuarbeiten, und zwar gleich aus zwei Gründen.
Erstens einem wirtschaftlichen Grund: Ein Auktionshaus schlägt eine Münze dem Bieter zu, der das höchste Gebot gemacht hat. Damit ist der Endpreis mit der Nachfrage unter Sammlern gekoppelt. Die US Mint muss sich nicht dem Problem stellen, einen adäquaten Festpreis für diese Raritäten zu finden. Damit geht die US Mint jeder Kritik aus dem Weg, die sich – egal wie sie den Preis angesetzt hätte – nicht hätte vermeiden lassen.
Zweitens einem technischen Grund: Viele Sammler von amerikanischen Münzen erinnern sich noch an das Computer Desaster vom 5. November 2020, als 390.000 Nutzer gleichzeitig versuchten, einen der American Eagles mit V75 Privy Mark zu kaufen, während gleichzeitig die Telefone des Call Centers heiß liefen. Es steht zu erwarten, dass sich wesentlich weniger Bieter bei einer Auktion beteiligten werden, und da diese sich vorher anmelden müssen, ist die technische Abwicklung besser planbar.
Warum diese Auktion dem Zweitmarkt nutzt
Es ist sehr wichtig, dass die US Mint diesen neuen Weg beschreitet, Münzen zu verkaufen, bei denen schon von Beginn an feststeht, dass es sich um Raritäten handeln wird. Denn damit wird die Schwelle zwischen Münzstätten und Auktionshäusern etwas niedriger und der Zweitmarkt gefördert.
Ein echter Zweitmarkt hat sich nämlich für viele moderne, zeitgenössische Münzen (noch) nicht entwickelt. Viel zu viele von ihnen wandern immer noch in die Schmelze. Das liegt natürlich vor allem an den viel zu hohen Prägezahlen und den zu zahlreichen Emissionen. Aber es hat auch andere Gründe.
So haben viele traditionelle Auktionshäuser (noch) nicht verstanden, wie groß der Markt für moderne Münzen ist. Und die meisten Münzstätten entfalten zwar ein gewaltiges Marketing, um ihre Münzen nach der Prägung zu verkaufen, tun aber nichts, um das gesamte Sammelgebiet zu stützen.
Eine Auktion wie die von Stack’s Bowers Galleries kann zur Brücke zwischen den Märkten werden.
Die letzten Pennys werden auf einer deutschen Münzpresse geprägt
Übrigens, auch wenn es nur die wenigsten Amerikaner wissen: Ein Großteil der amerikanischen Münzen wird auf deutschen Münzpressen geprägt. Dies ist auf dem Pressefoto anlässlich der Prägung der letzten Pennys gut zu sehen. Gratulation an den deutschen Münzpressenbauer Gräbener, dessen Prägepresse es so prominent auf die Fotos geschafft hat! Das Traditionsunternehmen im Siegerland, das heute zur ANDRITZ-Gruppe gehört, ist spezialisiert auf Münzprägepressen, die für die Umlaufprägung genauso eingesetzt werden können wie für die Herstellung von qualitativ hochwertigen Gedenkmünzen.
Wenn Sie mehr über die Münzstätte Denver wissen wollen, wir haben sie im August 2025 besucht.














