Münzauktion bei Gorny & Mosch – mit feinem Angebot in Antike und Neuzeit
Gorny & Mosch
Auktion 310
Münzen
3.-5. März 2025
D-München
Vom 3.-5. März 2025 findet direkt im Anschluss an die Numismata München die Auktion 310 „Münzen von Antike bis Neuzeit” beim Münchner Auktionshaus Gorny & Mosch statt. Am 3.3. werden keltische, griechische, provinzialrömische und Münzen der Römischen Republik versteigert. Am nächsten Tag, 4.3.2025, wird die Auktion mit kaiserzeitlichen, byzantinischen und Münzen der Völkerwandung fortgesetzt. Der 5.3.2025 steht im Zeichen der Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit. Die Auktionen starten jeweils um 14:00 Uhr.
Auktion 310 – Antike
Über 850 antike Münzen werden am 3. und 4. März 2025 von Gorny & Mosch in den eigenen Geschäftsräumen versteigert, darunter Raritäten aus der „Apollo to Apollo Collection”, römische Münzen der Sammlung Professor W. Back sowie eine Sammlung spätrömischer und byzantinischer Münzen. Besonderheit dieser Auktion sind ein ausgewähltes Angebot an griechischen Münzen mit größtenteils sehr guten Provenienzen sowie das gesamte Spektrum der römischen Kaiserzeit mit teils seltenen Exemplaren und interessanten Porträts der römischen Kaiserinnen.
- Los Nr. 42: Griechen. Lukanien. Metapont. Didrachme ø 24mm (7,77g). 340 – 330 v. Chr. RR! Herausragender Stil! Dunkle Tönung, leichte Prägeschwächen, fast vorzüglich. Taxe: 6.000 Euro. Provenienz: Ex Apollo to Apollo Collection; ex Dr. Busso Peus Nachfolger Auktion 427, 2020, Los 62; ex Sammlung Graeculus.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 310, 2025, 123. (Fotografie: Gorny & Mosch, München).
- Los Nr. 123: Griechen. Makedonische Könige. Philipp III. Arrhidaios, 323 – 317 v. Chr. Stater (8,55g). Mzst. Kolophon. Gold! Scharf ausgeprägtes Prachtexemplar von ausgezeichnetem Stil! Großer, medaillonartiger Schrötling, an der Wange etwas geglättet, vorzüglich. Taxe: 18.000 Euro.
Während diese Goldstaterausgabe aus Kolophon typologisch der Norm für Philipp II. entspricht, trägt der prächtige Vorderseitenstempel dieser späten posthumen Ausgabe ein sehr markantes Bildnis des Apollon, das möglicherweise eine reale Person porträtiert. Der Vergleich mit den Münzen des Lysimachos und den erhaltenen Porträtskulpturen lässt vermuten, dass das Bildnis Alexander III. selbst darstellt. Die Ausgabe scheint darauf abzuzielen, das makedonische Regime zu legitimieren, das von Alexanders Generälen nach seinem Tod in Babylon unter den Gallionsfiguren Philipp III. Arrhidaeus, Alexanders schwerfälligem Halbbruder, und dem kleinen Alexander IV., seinem posthum geborenen Sohn, gebildet wurde. Daher sollte das auf der Rückseite genannte „Philippus“ wahrscheinlich eher als Bezug auf Arrhidaeus angesehen werden als die traditionelle Zuschreibung an Philipp II.
- Los Nr. 211: Griechen. Inseln vor Ionien. Samos. Tetradrachme ø 25mm (15,15g). 408/4 – 380/66 v. Chr. Magistrat Hegesianax. Eines der besten bekannten Exemplare! Vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro.
- Los Nr. 595: Römische Kaiserzeit. Septimius Severus, 193 – 211 n. Chr. Aureus ø 19mm (7,28g). 193 n. Chr. Mzst. unbestimmt im Osten (Emesa oder Alexandria. Gold! RRR! Winzige Druckstelle an der Augenbraue, Stempelglanz. Taxe: 40.000 Euro.
Dieser Typus scheint sonst nicht belegt, die vorliegende Münze ist daher wohl als Unicum anzusehen. Die Rückseiten der durch den Vorderseitenstempel verbundenen Exemplare zeigen einmal Fortuna Redux (BMC) und einmal die Legionszeichen der Legio VIII Augusta. Wahrscheinlich stehen diese Emissionen in Zusammenhang mit dem großen Donativ von 250 Denaren pro Legionär (insgesamt 22 Millionen Denare), die Septimius Severus nach seiner erfolgreichen Machtübernahme an seine treuen Soldaten verteilen ließ. Der Großteil dieser Emissionen wurde aber im Westen und in Silber geprägt, während die östlichen Goldprägungen nur in einer offenbar sehr kleinen Auflage ausgegeben wurden.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 310, 2025, 716. (Fotografie: Gorny & Mosch, München).
- Los Nr. 716: Römische Kaiserzeit. Decentius, 350 – 353 n. Chr. AE Medaillon ø 35mm (17,17g). Mzst. Rom. RRR! Exemplar der Slg. Franz Trau! Dunkelbraune Patina, sehr schön-vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Provenienz: Ex Gemini Auktion V, New York 2009, Los 835; ex Numismatica Ars Classica Auktion 42, Zürich 2007, Los 216 (Zuschlag: 12.000 CHF); ex Numismatica Ars Classica Auktion 15, 1999, Los 498; ex Gilhofer & Ranschburg / Hess, 22.05.1935, Trau, Los 4296, Taf.49.
Auktion 310 – Münzen und Medaillen von Mittelalter bis Neuzeit
Am 5.3.2025 werden über 330 ausgesuchte Münzen und Medaillen aus Mittalter und Neuzeit angeboten, darunter eine Sammlung kirchliche Institutionen mit dem Schwerpunkt Erzbistümer und die Sammlung Professor Dr. Görich „Zeit der Kommunen“ mit dem Schwerpunkt Stauferzeit, Teil 1. Das Angebot der Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit zeichnet sich durch besonders seltene Stücke in sehr guter Erhaltung aus.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 310, 2025, 1075. (Fotografie: Gorny & Mosch, München).
- Los Nr. 1075: Mittelalter Europa. Sizilien. Friedrich II., 1197/1220 – 1250. Augustalis. o.J. (nach 1231), Messina. 5,25 g. Gold! RR! Attraktives Exemplar mit scharf ausgeprägter Umschrift. Feine Tönung, winziges Graffito, sehr schön – vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro.
Die Augustales werden 1231 in den Konstitutionen von Melfi zum ersten Mal genannt. Im gleichen Jahr berichtet der kaiserliche Notar Richard von San Germano im Dezember: Nummi aurei qui augustales vocantur (…), Brundusii et Messina cuduntur (Goldmünzen, die Augustalen genannt werden (…), sind in Brindisi und Messina geprägt worden). Die Darstellung greift antike Vorbilder auf, ohne dass ein genaues Muster, sei es aus der augusteischen oder constantinischen Münzprägung, zu ermitteln ist. Diese Prägung spiegelt in ausdrucksvoller Weise das Geschichtsverständnis des letzten Stauferkaisers wider, der sich ganz bewusst in der Kontinuität der römischen Kaiser sah und die Welt der Antike nicht nur bei seinen Münzen wiederaufgegriffen hat. So gesehen kann man Friedrich II. durchaus als Vorläufer der Renaissance verstehen. Es ist aber nicht propagandistische Absicht, die zur Herstellung dieser ersten bedeutenden europäischen Goldprägung seit der Antike führte, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Auf seiner Jerusalem-Reise 1229 hatte der Kaiser die Goldwährung der Byzantiner in Gestalt der Hyperpyra und die Dinare der islamischen Dynastien kennengelernt. Zurückgekehrt ordnete er die Prägung der neuen Goldmünzen an, die ein neues Zeitalter der Goldwährung einleiten sollte. Der Augustalis ist nach der Antike die erste Münze des Mittelalters mit einem individuellen Porträt eines lebenden Herrschers.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 310, 2025, 1153. (Fotografie: Gorny & Mosch, München).
- Los Nr. 1153: Deutsche Münzen und Medaillen bis 1871. Sachsen, Kurfürsten und Albertiner. Johann Georg I., 1611 – 1656. 5 Dukaten 1630, Dresden. Auf das 100. Jubiläum der Übergabe der Augsburger Konfession. 17,04 g. Gold! Selten! Attraktives Exemplar! Herrliche Goldtönung, winzige Kratzer, sehr schön – vorzüglich. Taxe: 8.000 Euro.
Die 100-Jahrfeier der Confessio Augustana von 1630 fiel in eine Zeit großer religiöser und politischer Spannungen. Johann Georg I. von Sachsen, als entschiedener Vertreter des Luthertums und des Kurfürsten von Sachsen, setzte sich für die Wahrung der lutherischen Glaubenslehre ein, die in der Confessio Augustana ihren Ausdruck fand. Anlässlich des Jubiläums betonte er die Bedeutung dieses zentralen Bekenntnisses für die lutherische Identität und suchte damit, inmitten des Dreißigjährigen Krieges, sowohl seinen Einfluss als auch den Zusammenhalt der evangelischen Stände zu stärken. Das Jubiläum war nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch eine politische Demonstration des lutherischen Selbstbewusstseins.
- Los Nr. 1249: Österreich-Ungarn. Geistlichkeit. Salzburg, Erzbistum. Markus Sittikus von Hohenems, 1612-1619. Talerklippe 1617, Salzburg. 28,42 g. Von größter Seltenheit! Prachtexemplar! Herrliche Tönung, winzige Kratzer, vorzüglich / vorzüglich – Stempelglanz. Taxe: 750 Euro.
e-auction 311
Am 4. April 2025 werden ab 10 Uhr Münzen und Lots der Antike, Münzen und Medaillen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert versteigert. Darunter befinden sich Römische Münzen aus der Sammlung Professor W. Back und Münzen des Mogulreiches aus der Sammlung Dr. F. Jarman und eine kleine Sammlung China.
Vorbesichtigung
Die Vorbesichtigung findet ab sofort bei Gorny & Mosch am Maximiliansplatz zu folgenden Zeiten statt: Montag – Freitag, 10.00 – 13.00 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr und Sonntag, 02. -März, 13.00 – 17.00 Uhr, sowie nach Vereinbarung.