Swissmint als Ehrengast der World Money Fair

Die Swissmint kann sich eines Rekords brüsten, der auf ihre erfolgreiche Geschichte verweist: So prägt die Swissmint heute noch die laut Guiness Book of Records älteste kursfähige Umlaufmünze der Welt, das schweizerische 10 Rappen-Stück. Es verweist auf die Gründung der Schweizerischen Eidgenossenschaft im 19. Jahrhundert, für die eine gemeinsame Währung ein zentrales Mittel war, ihren Bürgern die neue Identität schmackhaft zu machen. Denn auch wenn Schiller es uns anders suggeriert: die Schweiz als Nation existiert erst seit 1848. Ihre heutige Währung wurde 1850 mit dem „Bundesgesetz über das eidgenössische Münzwesen“ geregelt; der Franken eingeführt.

Dass die ersten Franken nicht in Bern, sondern von der Monnaie de Paris geprägt wurde, wissen die wenigsten. Die alte Münzstätte der Berner Burger (nein, kein Rechtschreibfehler! Sie schreiben sich wirklich so.) war mit ihren veralteten Gerätschaften zunächst nicht in der Lage, so schnell Münzen im großen Stil zu produzieren. Das änderte sich bald. Man modernisierte, holte sich die neuen dampfgetriebenen Kniehebelpressen und stieß an seine Grenzen: Die alte Münzstätte in der Nähe des Bundeshauses war zu klein, zu laut, zu feuergefährlich. Deshalb fiel 1893 der Beschluss, eine neue Münzstätte zu bauen. Es wurde ein großartiger Industriepalast mit viel numismatischer Kunst am Bau, der unter Beteiligung der gesamten Bevölkerung 1906 eingeweiht wurde.

Verwurzelt in der Tradition, ausgerichtet auf die Zukunft

Dass ihn eben diese Bevölkerung heute wieder betreten darf, das ist Teil der neuen Politik der Swissmint, die seit rund zwei Jahren einen völlig neuen Kurs in Sachen Öffentlichkeitsarbeit steuert. War die Swissmint noch vor kurzem ein Hochsicherheitstrakt, in den niemand zugelassen wurde, gibt es heute Führungen und eine Boutique.

Dort bietet die Swissmint, die aktuellen Sondermünzen der Schweiz an, Sondermünzen, die das Bild einer modernen Schweiz transportieren. Denn Heidi und Alpöhi gehören schon längst der Vergangenheit an. Die Schweiz, das sind internationale Forschungsprojekte wie das Cern; das ist Präzision wie beim Bau des Gotthard-Basistunnels; das ist eine stabile Währung und eine der produktivsten Volkswirtschaften der Welt.

Die zeitgemäßen Münzen werden genauso zeitgemäß angeboten, und zwar auf ziemlich innovative Art und Weise. Social Media spielen dabei eine zentrale Rolle. Facebook, Instagram, LinkedIn und TikTok – die Swissmint hat sich geradezu zu einer Meisterin entwickelt, ihre Inhalte medien- und zielgruppengerecht zu präsentieren. Langeweile kommt dabei nicht auf.

Mindestens genauso wichtig ist der Swissmint ihre direkte Begegnung mit den Sammlern und – noch wichtiger! – den (Noch-)Nichtsammlern, die man über spezielle Führungen im Gebäude, Teilnahme an überregionalen Events und viele andere Maßnahmen anspricht.

Eine der Maßnahmen war es, dass etwas verstaubte Image der alten Bundesbehörde im Internet aufzufrischen. Dabei spielt seit 2022 der neue Markenname „Eidgenössische Sondermünzen“ eine Rolle. Noch wichtiger: Die neue, eigene Website – zusätzlich zur klassischen Website der Bundesbehörde auf https://www.swissmint.ch. Auf www.sondermuenze.ch findet der User eine zeitgemäße Website, die emotional und mit vielen Bildern zeigt, warum Münzsammeln Spaß macht. Der moderne Online-Shop auf www.swissmintshop.ch stellt seit diesem Jahr sicher, dass Sammler aus aller Welt die gleichen Chancen haben, eine der begehrten Sondermünzen zu erhalten.

Die Swissmint ist 2025 Ehrengast der World Money Fair

Teil dieser neuen Politik ist natürlich auch der Auftritt der Swissmint als Ehrengast der World Money Fair 2025. Seit Monaten laufen die Planungen, wie man sich einer internationalen Öffentlichkeit präsentieren wird. Da sind zunächst die beiden großen Stände an zentraler Lage, die von der Swissmint bespielt werden. Freuen Sie sich auf spannende Ausstellungsobjekte und süße Überraschungen – ja, auf ihre Schokolade können die Schweizer auch in 100 Jahren noch stolz sein!

100 Jahre 100 Franken Vreneli

Und dann ist da natürlich die neue 100 Franken-Goldmünze, die die Swissmint zu 100 Jahre 100 Franken Vreneli herausgeben wird. Ihr Design bleibt ein großes Geheimnis, das erst während des Media Forums der World Money Fair gelüftet wird. Das Forum ist öffentlich. Sie können also live dabei sein und zu den ersten gehören, die das Gesicht des neuen Vrenelis sehen.

Natürlich wissen Sie, was das Vreneli ist: Die Schweizer bezeichnen ihre Goldmünze als Vreneli. Dabei ist Vreneli die Kurzform von Verena. Das war seit dem Mittelalter ein typisch schweizerischer Name. Im 19. Jahrhundert wurde dann jedes frische, unverdorbene Mädchen vom Land zum Vreneli. Wie aber kamen Landmädchen und Goldmünze zusammen? Nun, Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Politiker genug von den langweiligen Personifikationen auf den 20 Franken-Stücken. Die ernst dreinblickenden Damen im griechisch-römisch-internationalen Stil repräsentierten in ihren Augen nicht mehr die junge Schweiz ihrer Gegenwart. Sie schrieben einen Wettbewerb aus, und Fritz Landry siegte mit seinem Entwurf. Er schuf einen Frauenkopf, der mit kleinen Abänderungen zur neuen Vorderseitendarstellung wurde.

Das „Vreneli“ ist heute ein wichtiger Teil der Schweizerischen Identität. Deshalb diskutieren Lokalpatrioten immer noch, ob sich Fritz Landry von Françoise Kramer Egli aus Neuchâtel, von der Zürcherin Rosa Kruck-Tännler oder gar der Luzernerin Verena Weidmann inspirieren ließ. Dabei war eigentlich etwas anderes beabsichtigt: Landry schuf kein Porträt, sondern eine Symbolgestalt mit edelweißbesticktem Kragen und komplizierter Zopffrisur vor einer beeindruckenden Bergkulisse.

Zunächst gab es ausschließlich 20 Franken-Münzen; zwischen 1911 und 1922 prägte man auch Goldmünzen zu 10 Franken; berühmt und gesucht unter Sammlern sind die sehr seltenen 100 Franken-Münzen, die ausschließlich 1925 hergestellt wurden.

Vreneli nannte man sie damals übrigens noch nicht. Das kam erst später. Zuerst waren es Umlaufmünzen wie andere auch, schließlich zirkulierten sie zum aufgeprägten Nominalwert. Ihren Namen erhielten sie, als sich das änderte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte die Schweiz erst ihre Goldwährung neu beleben und prägte mit der Jahreszahl 1935 rund 20 Mio. Goldmünzen. Doch der nach oben kletternde Goldpreis machte diese Idee hinfällig. Die Schweizer nutzen ihre Vrenelis nicht mehr zum Zahlen, sondern steckten sie in den Sparstrumpf und überreichten sie dem Patenkind zu Taufe und Konfirmation. Wohl jeder Schweizer, jede Schweizerin hat irgendwann in ihrem Leben mal ein Vreneli geschenkt bekommen.

So spielt das Vreneli heute noch eine zentrale Rolle in der Schweiz und viele Sammler und (Noch-)Nichtsammler freuen sich auf die erste 100 Franken Sondermünze von 2025, die exakt nach 100 Jahren wieder in der Schweiz herausgegeben wird.

Was hat die Swissmint für Sammler bei der WMF im Gepäck?

Diese besondere Münze ist nicht auf der World Money Fair zu haben. Ihre offizielle Ausgabe findet nämlich erst am 1. Juli 2025 statt. Aber die Swissmint hat eigens für die World Money Fair einen exklusiven Münzsatz in Stempelglanz-Qualität geschaffen, der eine WMF-Medaille in Polierter Platte enthält und mit einer Auflage von nur 500 durchnummerierten Exemplaren zum Verkauf angeboten wird. Er wird übrigens nicht komplett am ersten Tag vergriffen sein, da die Swissmint an jedem Tag der World Money Fair ein festgelegtes Kontingent verkauft.

Außerdem verlost die Swissmint täglich eine 25 Franken-Sondermünze in Gold im Wert von 450 CHF. Und wenn sie dabei nicht erfolgreich sind, bleibt immer noch der süße Trost der Schweizer Schokolade, der sie am Stand der Swissmint erwartet.