Schätze im DDR-Münzgeld – Die Ausgaben der Deutschen Notenbank (DDR) und der Staatsbank der DDR 1956–1990, Teil 3

Bevor wir uns den Markstücken zuwenden, gestatten Sie mir noch folgende Bemerkung. In der DDR gab es zahlreiche Ausgaben von Münzen zu 5 Mark, 10 Mark oder auch 20 Mark. Dabei handelte es sich ausschließlich um Gedenkmünzen, was nicht bedeutet, dass solche Stücke nicht in den Umlauf gekommen wären. Im Gegenteil: Sie sind auch heute noch zu finden. Viele Gedenkmünzen wurden in der Legierung Kupfer-Nickel oder auch Kupfer-Nickel-Zink geprägt, meist sogar in großer Auflage. Gemeint sind damit zum Beispiel die „5-Mark-Städteausgaben“, die 1971 mit dem Brandenburger Tor als Symbol der Hauptstadt der DDR (Berlin) begannen und bis 1990 fortgeführt wurden. Im Jahre 1972 folgte die Ausgabe „Meißen“ mit dem berühmten Dom und der Albrechtsburg. Zu dieser speziellen Thematik ist ein eigener Artikel in Vorbereitung.

1 Deutsche Mark (DDR) 1956–1963

Diese Münzen gab es ab 1956, sie wurden 1980 ungültig und durch Stücke mit der Aufschrift „MARK“ ersetzt. Noch heute findet man genug Material auf Sammlerbörsen und daher sind hier nur tadellose Münzen interessant. Pro Stück liegt der Wert zwischen 50 Cent und 6 Euro.

Besonderheiten:

Es gibt Materialproben aus unterschiedlichen Legierungen, doch auch klassische Fehlprägungen wie Stempeldrehungen und Dezentrierungen sind bekannt.

1 Mark (DDR) 1972–1990

Die Mark-Münzen wurden ab 1972 geprägt, allerdings erst ab dem Jahr 1978 ausgegeben. Die Jahrgänge 1972 bis 1979 können bei sehr guter Erhaltung einiges wert sein. Die Preise liegen zwischen einem Euro und 12 Euro. Stücke des Jahrgangs 1980 sind nicht so häufig anzutreffen und liegen zwischen 2–15 Euro. Tadellose Münzen können bis zu 30 Euro wert sein. Ein weiterer Jahrgang mit geringer Prägezahl ist 1984. Ein gut erhaltenes Stück ist kaum unter 15 Euro zu finden und der Preis kann hier bis zu 45 Euro betragen. Stücke aus den Jahren 1985 bis 1989 werden oft zwischen einem Euro und 12 Euro gehandelt. Stücke mit der Jahreszahl 1990 waren ursprünglich nur für Sammlersätze hergestellt worden, da die D-Mark bereits anklopfte. Das heißt aber nicht, dass sie nicht einzeln und in ausgezeichneter Erhaltung zu finden sind! Stücke von 1990 können bis zu 30 Euro wert sein.

Besonderheiten:

Am 1. Juli 1990 wurden diese Münzen außer Kurs gesetzt. Achten Sie auf Fehlprägungen wie Stempeldrehungen und Dezentrierungen.

2 Deutsche Mark (DDR) 1957

Die „Deutsche-Mark-Variante“ gab es nur im Jahre 1957. Einst gab es davon rund 78 Millionen Münzen. Heute hat sich bereits die Spreu vom Weizen getrennt und nur sehr gut erhaltene Stücke können an die Sammler gebracht werden. Die Preise dafür liegen zwischen 50 Cent und bis 10 Euro.

Besonderheiten:

Es gibt Materialproben aus unterschiedlichen Legierungen, doch auch klassische Fehlprägungen wie Stempeldrehungen und Dezentrierungen sind bekannt. Diese Münzen wurden bereits 1980 außer Kurs gesetzt.

2 Mark (DDR) 1972–1990

Achten Sie unbedingt auf die Jahreszahl 1972, denn sollten Sie solch eine seltene Münze finden, könnten Sie bald um bis zu 7.000 Euro reicher sein. Diese Münzen erzielen Spitzenpreise, da die Auflage sehr gering ist. Die Jahrgänge 1974 bis 1989 können bei guter Erhaltung zwischen 3 Euro und 7 Euro einbringen. Münzen mit der Jahreszahl 1990 wurden ursprünglich nur für Sammlersätze geprägt, allerdings wurden zahlreiche Sätze geöffnet und das Geld ausgegeben. Münzen des Jahrgangs 1990 können bis zu 30 Euro wert sein.

Besonderheiten:

Am 1. Juli 1990 wurden diese Münzen außer Kurs gesetzt. Achten Sie auf Fehlprägungen wie Stempeldrehungen und Dezentrierungen.

5 Mark „XX Jahre DDR“ 1969

Bis zur Einführung der D-Mark war diese 5-Mark-Münze wohl täglich in jeder DDR-Geldbörse zu finden. Über 50 Millionen dieser Münzen waren in Berlin hergestellt worden und es gibt sie nur mit dem aufgeprägten Jahr 1969. Auf dem Rand steht viermal „* 5 MARK“. Im Vergleich zu den Aluminiummünzen ist dieses Stück mit fast 10 Gramm schon ein Schwergewicht. Sehr gut erhaltene Stücke können zwischen 50 Cent und 5 Euro wert sein.

Besonderheiten:

Schauen Sie sich diese Münze immer genau an, denn es gab viele Materialproben und Fehlprägungen. Vergessen Sie dabei nicht die Randinschrift, denn es sind sogar Stücke bekannt, die eine Inschrift mit kyrillischen Buchstaben aufweisen. Hier kam es zu einer Verwechslung der Rändeleisen und derartige Stücke erzielen Liebhaberpreise. Am 1. Juli 1990 wurden diese Münzen außer Kurs gesetzt.

Nun kann ich Ihnen nur noch viel Glück wünschen beim Durchsuchen von alten Taschen, Regenmänteln und vergessenen Spardosen. Vielleicht melden Sie sich bei uns, wenn Ihnen ein besonderer Schatz ins Netz gegangen ist? Wunder gibt es bekanntlich immer wieder.

Dies ist bereits der dritte Beitrag zu seltenen Münzen der DDR. Über diese Links kommen Sie zu Teil 1 und Teil 2.

 

Alle Fotos: Privatarchiv (Repros/Bearbeitungen) © Angela Graff