Heidelberger Münzhandlung: Starke Preise für gutes Material
Bei der Heidelberger Münzhandlung finden Sammler, was sie suchen: frisches Material aus interessanten Sammlungen, das oft viele Jahre nicht auf dem Markt war. Dass das gute Preise bringt, überrascht nicht. Wir präsentieren und analysieren die interessantesten Ergebnisse.
Heidelberger Münzhandlung
Auktion 90
Münzen
13. bis 14. Mai 2025
D-Heidelberg
Am 13. und 14. Mai 2025 fand die jüngste Auktion der Heidelberger Münzhandlung statt. Herbert Grün präsentierte wieder einmal eine interessante Auswahl aus vielen Gebieten. Dank seiner breiten Kundenbasis ist das Heidelberger Auktionshaus immer wieder in der Lage, vielseitige Auktionen zusammenzustellen. Das Angebot reicht vom numismatisch interessanten Stück in sehr schön mit einer zweistelligen Schätzung bis hin zur schweren Goldmedaille in gutem vorzüglich, die sich im fünfstelligen Bereich verkauft.
Wir analysieren für Sie einige bemerkenswerte Ergebnisse der vergangenen Auktion.
Römische Goldmünzen
Wir wissen, dass die Preise in zwei Bereichen der Numismatik überdimensional gestiegen sind, und zwar bei den Goldmünzen und bei den Stücken in perfekter Erhaltung. Was aber ist mit den Goldmünzen, die zwar attraktiv sind, aber eben nicht ganz perfekt?
Sie bieten dem Sammler die Chance, für einen vernünftigen Preis ein Highlight zu erwerben. So offerierte Herbert Grün in seiner Auktion 90 eine Sammlung von Aurei. Viele Stücke blieben im soliden mittleren vierstelligen Bereich. Sie kosteten mehr als noch vor einem Jahrzehnt, waren aber durchaus erschwinglich.
Natürlich gab es auch Ausreißer nach oben. So zum Beispiel wenn ein Stück wie der Aureus des Nerva (10.000 / 17.250 Euro) oder der Solidus Constantins aus Ostia (6.000 / 13.000 Euro) besonders selten war. Oder wenn eine besonders attraktive Erhaltung vorlag, wie im Fall eines Aureus des Antoninus Pius (4.500 / 8.600 Euro).
Goldmedaillen des Wilhelm IV. Friso
Schwere Goldstücke in perfekter Erhaltung: Diese Eigenschaften trafen auf drei Prägungen zu, die Wilhelm IV. Friso zeigten. Dieser 1711 geborene Fürst gehört zu den interessanten Gestalten der frühen Neuzeit. Er war ein aufgeklärter Freimaurer, der gegen eine körperliche Behinderung anzukämpfen hatte. Er erbte Ansprüche auf bedeutende Besitzungen, deren Gebiete heutige Grenzen sprengen, darunter die Grafschaft Nassau-Dietz, die Erbstatthalterschaft von Friesland und Ländereien aus dem Besitz von Wilhelm III. von Oranien, König von England, Irland und Schottland. Wilhelm Frisos Karriere spielte sich deshalb zwischen Heiligen Römischen Reich, den Niederlanden und Großbritannien ab. Aus diesem Grund waren auch seine Medaillen im Katalog der Heidelberger Münzhandlung auf mehrere Gebiete verteilt.
Aber ganz gleich, unter welcher Überschrift sie angeboten wurden: Sie erzielten hervorragende Preise. Denn der Sammler hatte nicht nur auf die Seltenheit geachtet, sondern vor allem auf die heute so gesuchte perfekte Erhaltung. So verkaufte sich die Medaille von 1731 zu 7 Dukaten für 13.250 Euro (5.000 Euro Taxe), die auf seinen Tod zu 11 Dukaten für 18.250 Euro (10.000 Euro Taxe) und die auf den Einzug mit seiner Gemahlin zu 15 Dukaten für 22.500 Euro (12.500 Euro Taxe).
Schwere Goldmedaillen liegen im Trend
Natürlich bringen nicht nur niederländische Goldmedaillen des 18. Jahrhunderts herausragende Ergebnisse. Gefragt ist alles, was aus Gold, schwer und außergewöhnlich gut erhalten ist. So erzielte eine einfache goldene Verdienstmedaille aus Nassau im Gewicht von fast 69 g und natürlich in exquisiter Erhaltung 13.000 Euro (9.000 Euro Schätzung) und eine Goldmedaille zu 7 1/2 Dukaten des Würzburger Bischofs Friedrich Karl von Schönborn 14.000 Euro (7.500 Euro Schätzung).

Nr. 693 – China. Volksrepublik. Dollar o. J. (1912). NGC MS61. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 6.000,- Euro. Zuschlag: 12.000,- Euro. Foto: Lübke + Wiedemann KG.
China: die Preise bleiben hoch
Viele haben gerätselt, welche Auswirkung die Diskussion über die neuen US-amerikanischen Importzölle auf den Münzmarkt haben würde. Als besonders betroffen galt China, ein Sammelgebiet, das bei Investoren aus Asien und USA beliebt ist. Man fragte sich, ob ein Investor bereit wäre, eine hohe Zollbelastung zu riskieren. Schließlich hatte man gelesen, Münzen würden nicht nach dem Ort des Verkaufs, sondern nach dem der Prägung taxiert. Chinesische Münzen hätten also nach chinesischem Tarif verzollt werden müssen.
Die Zuschläge während der Auktion der Heidelberger Münzhandlung deuten auf eine Entwarnung hin. Die Zollthematik hat die Preise nicht beeinflusst. Die waren so hoch wie erwartet und höher. So erzielte zum Beispiel der Dollar der Volksrepublik China aus dem Jahr 1912 mit dem Porträt von Vize-Präsident Li Yuanhong das Doppelte seiner Schätzung von 6.000 Euro und wurde dank seiner überdurchschnittlichen Erhaltung mit 12.000 Euro zugeschlagen.

Nr. 994 – Brandenburg-Bayreuth. Christian Ernst, 1655-1712. Taler 1679, Nürnberg. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 16.000,- Euro. Zuschlag: 26.000.- Euro. Foto: Lübke + Wiedemann KG.
Mehr als das Doppelte in 20 Jahren
Wie sehr die Preise auch für deutsche Münzen in den letzten Jahren gestiegen sind, zeigt eine äußerst seltene Privatprägung, die der Alchimist Christian Wilhelm von Krohnemann für den Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth in seiner provisorischen Münzstätte prägen ließ. Wir wissen ziemlich viel über Krohnemann, der seit 1677 als Offizier und Alchemist im Dienst von Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth stand. Wie viele andere Fürsten forderte auch Christian Ernst von seinem Untergebenen, ihm endlich selbst produziertes Gold zu liefern, um so die Lücken im Staatsbudget zu stopfen. Natürlich gelang dies nicht, was Krohnemann mit allerlei Listen zu verschleiern suchte. 1684 hatte der Fürst genug: Krohnemann wurde angeklagt, in Festungshaft genommen, kletterte an einem Seil aus dem Gefängnisfenster, entkam nach Bamberg, wurde ausgeliefert und 1686 hingerichtet.
Sein Schicksal hinterließ numismatische Spuren, weil Krohnemann in seiner Bayreuther Münzstätte sechs verschiedene Münztypen prägen ließ. Zu ihnen gehört der von der Heidelberger Münzhandlung angebotene Taler. Solche Prägungen werden als „Alchemistentaler“ bezeichnet. Sie sind seit dem 18. Jahrhundert ein beliebtes Sammelgebiet und erzielen auch heute hohe Preise.
Vor allem wenn sie so selten und gut erhalten sind wie das vorliegende Stück. Es wurde 2005 zum letzten Mal in vergleichbarer Erhaltung bei LHS angeboten. Die Schätzung lautete damals 8.000 CHF, der Zuschlag summierte sich auf 17.000 CHF, was 2005 rund 11.000 Euro entsprach. 2025 – zwei Jahrzehnte später – schätzte Herbert Grün die Rarität mit 16.000 Euro. Der Zuschlag lautete 26.000 Euro, eine hübsche Rendite für jeden Sammler.
Weimarer Republik: Die Preise ziehen an
Wenn Sie heute einen Münzhändler fragen, welche Gebiete er für unterbewertet hält, hört man häufig Kleinmünzen des Deutschen Kaiserreichs und Münzen der Weimarer Republik. Besonders die Stücke in Spitzenerhaltungen sind immer noch für verhältnismäßig kleine Summen zu kaufen. Das scheint sich zu ändern, wie die Ergebnisse der Auktion 90 der Heidelberger Münzhandlung zeigen. Gleich drei Exemplare der 3 Reichsmark 1931 Magdeburg konnte Herbert Grün in seiner Auktion anbieten. Das erste Stück in vorzüglich bis Stempelglanz wurde für 170 Euro verkauft, das zweite in fast Stempelglanz ging für 190 Euro an den neuen Besitzer. Für das dritte perfekte Stück in Polierter Platte war ein Bieter bereit, 3.600 Euro zu investieren! Ähnliches beobachten wir bei der Kursmünze zu 2 Reichsmark aus demselben Jahr. Wer sparen wollte, konnte in einem Lot gleich fünf Exemplare in sehr schön zu 120 Euro kaufen. Das perfekte Stück in Polierter Platte dagegen wurde mit 3.200 Euro zugeschlagen.

Deutsch Ostafrika. 50 Rupien 1.10.1917 (Buschnote). Sehr selten. 1 Knick, gebraucht. Taxe: 2.000,- Euro. Zuschlag: 4.500,- Euro. Foto: Lübke + Wiedemann KG.
Papiergeld: Immer für eine Überraschung gut
Die Heidelberger Münzhandlung hat sich in den letzten Jahren den Ruf eines Spezialisten für Banknoten erworben. Auch dieses Mal gab es ein interessantes Angebot an Papiergeld, darunter 14 Lose mit Banknoten aus Deutsch-Ost-Afrika. Das wohl spektakulärste Stück war eine so genannte Buschnote im Wert von 50 Rupien, die das Datum 1. Oktober 1917 trägt. Man sieht ihr an, dass sie mit den Stempeln einer Kinderdruckerei produziert wurde. Mit diesen Noten sollte der Bargeldmangel in Deutsch-Ost-Afrika während des Ersten Weltkriegs überbrückt werden, bis aus dem Vaterland neue Banknoten kommen würden.
Das einzigartige Zeugnis deutscher Kolonialgeschichte war mit 2.000 Euro geschätzt. Die Gebote stiegen auf mehr als das Doppelte. Bei 4.500 Euro fiel endlich der Hammer.

Nr. 2505 – Notgeld. Hessen / Gemeinde Flörsheim. Lot von 5 Scheinen: 1 Billion, 5, 10, 20 Billionen Mark 1923. Gebraucht bis kassenfrisch. Taxe: 200,- Euro. Zuschlag: 2.700,- Euro. Foto: Lübke + Wiedemann KG.
Dass selbst ausgewiesene Fachleute immer noch Überraschungen erleben, illustrieren die Notgeldscheine der Gemeinde Flörsheim. Jeder glaubt heute zu wissen, dass deutsche Notgeldscheine häufig und ein hübsches Sammelgebiet sind, aber keines, für das die Sammler viel Geld ausgeben. Im Falle Flörsheim war das anders. Der Zuschlag von 2.700 Euro entsprach exakt dem 13 1/2 fachen der Schätzung!
Ganz gleich, was Sie gesammelt haben, die Heidelberger Münzhandlung hilft Ihnen, den besten Weg zu finden, ihre Sammlung zu Bargeld zu machen. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei der Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Gaisbergstr. 40, 69115 Heidelberg; Tel: +49 / 6221 / 65 2970, oder per E-Mail.